Ursachen der Schulterluxation
Die erstmalige Luxation tritt meist beim jungen Erwachsenen auf. Sie kann durch einen Unfall (traumatische Luxation) oder anlagebedingt (habituelle Luxation) verursacht sein.
Eine traumatische Luxation wird durch eine hebelnde Krafteinwirkung auf den gestreckten Arm verursacht, typischerweise von vorne bei Außenrotation und Abduktion (Außendrehung und Abspreizung des Armes), wie zum Beispiel beim Handballspieler mit ausgestrecktem Wurfarm.
Symptome einer Schulterluxation
- Einschränkung der Beweglichkeit im Schultergelenk
- Schmerzen
- veränderte Schulterform
Diagnostik bei Schulterluxation
Grundlage einer Untersuchung ist die Anamnese (Unfallmechanismus) und körperliche Untersuchung (Funktionseinschränkung). Dabei muss insbesondere die Schädigung von Blutgefäßen sowie Nerven beachtet und dokumentiert durch Röntgen ausgeschlossen werden.
Zum Ausschluss einer Bankart-Läsion (Abriss der Gelenklippe) kann eine bildgebende Aufnahme mittels Magentresonanztomographie angefertigt werden.
Behandlung einer Schulterluxation
Die Therapie erfolgt nach dem Ausschluss von Knochenbrüchen mittels Röntgenbildern durch eine Reposition (Zurückbringen in die natürliche Position).
Wenn ein größeres Knochenfragment betroffen ist, sollte dies mit einer oder mehreren Schrauben operativ wieder fixiert werden, da es sonst zu weiteren Luxationen kommen kann. Ist nur das Labrum betroffen sollte nach der Erstluxation bei jüngeren Patient:innen und sportlich aktiven Patient:innen das Labrum wieder refixiert werden, da ansonsten kleinere Gewalteinwirkungen zu einer erneuten Luxation führen können.
Bei einer Stabilisierungsoperation (arthroskopisch) werden Knochenanker in das Glenoid platziert, mit den Fäden das Labrum gefasst und an der ursprünglichen Stelle refixiert. Eine Ruhigstellung für drei Wochen ist notwendig. Ab dem ersten Tag nach der Operation wird ein spezielles Übungsprogramm begonnen, das ambulant weitergeführt werden muss.
Bei älteren Patient:innen ist die Gefahr einer erneuten Luxation geringer und man kann konservativ (Physiotherapie und vorübergehende Ruhigstellung) therapieren.