Menü
Schließen

Behandlung der Schultersteife

Verliert die Schulter an Beweglichkeit, verursacht gar Schmerzen, kann dies zu erheblichen Einschränkungen im Lebensalltag führen. Wie lässt sich Schultersteife behandeln?

Endoskop

Was ist die Schultersteife?

Unter der Schultersteife versteht man ein eigenständiges Krankheitsbild, welches zur Einsteifung des Schultergelenkes führt. Die Schultersteife entwickelt sich oft schleichend in der Folge von anderen Erkrankungen oder Verletzungen der Schulter.

Oftmals entwickelt sich die Schultersteife aber ohne vorangegangene Verletzung oder Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung.

Was sind Ursachen der Schultersteife?

In manchen Fällen liegt die Ursache auf der Hand. Beispielsweise, wenn das Schultergelenk wochen- und monatelang geschont wurde, infolge von Schmerzen – oder durch eine notwendige Ruhigstellung in einem Schulterverband. Auch nach Knochenbrüchen im Schulterbereich kann es mechanisch und/oder schmerzbedingt zu einer Einsteifung des Schultergelenkes kommen.

In der Mehrzahl der Fälle ist die Schultersteife aber „idiopathischer" beziehungsweise „primärer" Natur. Das bedeutet, dass man die Ursache nicht kennt. Derartige Schultersteifen werden beispielsweise bei Zuckerkranken oder nach großen Operationen beobachtet. Ansonsten treten Schultersteifen einfach spontan auf. Die genaue Ursachenkette ist in all diesen Fällen bis heute unklar.

Wie lässt sich die Schultersteife diagnostizieren?

Am Anfang steht die ausführliche Befragung und körperliche Untersuchung durch spezialisierte Ärzt:innen. Die genaue Diagnose ist oft schon nach dieser Untersuchung zu stellen.

Bildgebende Verfahren wie die Ultraschalluntersuchung der Schulter dienen bei der Schultersteife überwiegend dem Ausschluss anderer Ursachen beziehungsweise Erfassung der Gründe für die sekundäre Schultersteife. Mittels Ultraschalluntersuchung können zum Beispiel Risse der Rotatorenmanschette erfasst werden.

Das Röntgen stellt Ursachen wie einen Verschleiß des Schulterhauptgelenkes (Omarthrose) dar. Im Kernspintomogramm kann man die Weichteile der Schulter, also Defekte in den Sehnen der Rotatorenmanschette, ein Impingement, Kalkablagerungen oder Infektionen der Schulter, indirekt gut erkennen.

Krankheitsverlauf: Die drei Stadien der Schultersteife

Initialphase oder Phase der Entzündung: Zu Beginn stehen langsam zunehmende Schmerzen im Vordergrund. Das Ganze beginnt eines Tages, spontan, oft ohne eigentliche Ursache. Manchmal verbinden die Betroffenen einen kleineren Sturz/Unfall mit dem Beginn dieser Phase. In dieser Phase sind Ruheschmerzen und nächtliche Schmerzen anzutreffen. Sie nehmen langsam zu, dabei können sie fast unerträglich werden.

Die Einsteifungsphase: Der Schulterschmerz tritt langsam in den Hintergrund und die Bewegungseinschränkung wird deutlicher. Das Heben des Armes nach vorne und zur Seite wird schwieriger. Tätigkeiten in und auf Schulterhöhe können kaum oder gar nicht mehr durchgeführt werden (zum Beispiel Fenster putzen, Wäsche aufhängen, Jacke anziehen).

Die Drehung des Armes nach außen, das heißt die Außenrotation der Schulter, vermindert sich immer mehr. Sport wird zunehmend unmöglich, aufgrund der Schmerzen in der betroffenen Schulter und der sich langsam entwickelnden Schultersteife/Bewegungseinschränkung.

Die Auftauphase/(Auf-)Lösungsphase: Die Schulterbeweglichkeit bessert sich langsam, aber merklich. Schmerzen sind nicht mehr vorhanden. Tätigkeiten in und über Schulterhöhe werden zunächst mühselig und später wieder einfacher möglich.

Der Gesamtzeitraum, in dem diese genannten Phasen der Schultersteife ablaufen, also Initial- + Einsteifungs- + Auftauphase, ist individuell sehr unterschiedlich. Einzelne Patient:innen bringen den ganzen Verlauf binnen zwölf Monaten hinter sich. Bei der Mehrheit der betroffenen Schultersteifepatient:innen dauert dieser Prozess bis zu 36 Monate.

Therapie der Schultersteife

Oberstes Behandlungsziel ist das Wiederherstellen der normalen schmerzfreien Beweglichkeit des Schultergelenkes. Aufgrund des phasenhaften Verlaufes der Erkrankung ist die Behandlung den einzelnen Erkrankungsphasen anzupassen.

Anfangs stehen vor allem schmerzsenkende und entzündungshemmende Medikamente sowie vorsichtige Bewegungsübungen im Vordergrund. Unterstützend können gezielte Spritzentherapien die Akutschmerzen lindern. Ein operativer Eingriff ist in diesem Stadium nicht erforderlich und sogar gefährlich.

Die Therapie der therapieresistenten Schultersteife (Frozen shoulder) besteht in einem minimal operativen Eingriff, um die Beweglichkeit wiederherzustellen und Schmerzfreiheit zu gewähren. Dies wird erreicht indem man die Gelenkkapsel löst und entzündetes Gewebe entfernt. Zusätzlich wird ein Schmerzkatheter angelegt, der nach der Operation eine schmerzfreie Beübung (Beweglichkeit und Belastbarkeit wiederzuerlangen) erlaubt.

Nach der Operation sollte die Bewegung schnellst möglich wiederaufgenommen werden, um ein erneutes Schrumpfen der Kapsel oder Verklebungen zu verhindern. Eine Operation garantiert jedoch nicht eine vollständige Wiederherstellung oder das Wiedereinsteifen des Gelenkes.

image
Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Experten.
Sie benötigen einen Termin in einer unserer stationären Kliniken oder ambulanten Einrichtungen oder wollen unabhängig vom Ort eine Videosprechstunde vereinbaren? In unserem Patientenportal können Sie Ihren Termin direkt online buchen.