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Schwarzer Hautkrebs kennt keinen Corona-Lockdown

In der Corona-Pandemie scheuen viele Patient:innen medizinische Check-ups und Untersuchungen. Auch ein schwarzer Hautkrebs bleibt so länger unentdeckt und kann nicht schnell genug behandelt werden. Lesen Sie hier, worauf Sie achten sollten.

26. März 2021
dermatologist Inspecting patient skin moles at clinic

Schwarzer Hautkrebs: weniger aber ernster

Unsere Dermatolog:innen beobachten, dass weniger onkologische Patient:innen in die Hautklinik kommen, während gleichzeitig die Größe und Schwere der diagnostizierten Hautkrebse seit der Corona-Pandemie zunimmt. „Das ist für uns Grund zur Sorge, denn es bedeutet nicht, dass weniger Menschen einen Hauttumor entwickelt haben, sondern dass diese vermutlich aus Angst vor Corona zu Hause geblieben sind und die Tumore weiterwachsen“, sagt Prof. Dr. Alexander Kreuter, Chefarzt der Dermatologie, Venerologie und Allergologie in der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen.

Auch während Corona: Verdacht abklären lassen

Ähnlich war es auch bei Patientin Indre. „Die Hautveränderung habe ich schon früh bemerkt, aber ich hatte Sorge zum Arzt zu gehen und habe es ziemlich herausgezögert“, erinnert sich die 24-Jährige. Nach einigen Wochen war der dunkle, unförmige Fleck an ihrem Bein jedoch nicht mehr wegzureden und sie ging schließlich zum Hautarzt. Dort traf sie dann die Diagnose: schwarzer Hautkrebs - malignes Melanom – die gefährlichere Form der Hautkrebse.

Es folgten Nachuntersuchungen und schließlich eine Operation im Krankenhaus, in der der Krebs komplett entfernt werden konnte. „Hätte die Patientin noch länger gewartet, hätte der Tumor vermutlich gestreut und kaum noch lokal behandelt werden können“, erklärt Prof. Kreuter und Indre ergänzt: „Gott sei Dank ist jetzt noch mal alles gut gegangen. Das hätte aber auch anders kommen können.“ Der Mediziner betont: „Dieser Fall zeigt einmal mehr: Scheuen Sie sich nicht, auch während der COVID-19-Pandemie ärztliche Hilfe aufzusuchen."

Krebs möglichst früh behandeln

„Wir möchten appellieren, Symptome ernst und Untersuchungstermine wahrzunehmen. Ein Aufschieben kann dazu führen, dass eine Krebserkrankung – ob in der Haut oder einem anderen Organ – erst in einem späteren Stadium entdeckt wird und dann schlechter zu behandeln ist“, ergänzt der Dermatologe.

Auch Verbände wie die Deutsche Krebsgesellschaft mahnen: Das Risiko durch eine zu spät erkannte Krebserkrankung ist größer als das Risiko, sich in einer ärztlichen Praxis mit dem Corona-Virus anzustecken.

Helios St. Johannes Klinik

Chefarzt Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Leiter Hauttumorzentrum

Scheuen Sie sich nicht, auch während der COVID-19-Pandemie ärztliche Hilfe aufzusuchen.. Wir möchten appellieren, Symptome ernst und Untersuchungstermine wahrzunehmen.

Mögliche Anzeichen für den schwarzen Hautkrebs sind

  • dunkel gefärbte Hautveränderungen, die sich in Form und Farbe verändern
  • auffällige Hautflecken insbesondere an sonnenzugewandten Hautpartien
  • Jucken, Bluten oder Nässen von Pigmentmalen
  • Neuentstehung oder deutliches Wachstum des Pigmentmals

Geringe Corona-Gefahr in Kliniken

Die Angst vor einer Behandlung im Krankenhaus ist unbegründet. „Wir haben ein umfassendes Sicherheitskonzept etabliert. Neben Abstands- und Verhaltensregeln testen wir alle stationären Patienten bei der Aufnahme auf Covid-19. Die hohe Impfbereitschaft unter den Kollegen trägt ebenfalls dazu bei, das Infektionsrisiko zu minimieren. All das reduziert die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Coronavirus im Krankenhaus anzustecken“, erklärt Prof. Kreuter.

In einer repräsentativen Studie hat Helios die Anzahl an Krebsbehandlungen seiner Kliniken deutschlandweit im Frühjahr 2020 ausgewertet. Die Ergebnisse bestätigen, dass während des ersten Corona-Lockdowns und kurze Zeit danach deutlich weniger Krebsbehandlungen durchgeführt wurden – auch in der Dermatologie.

Hinweis der Redaktion: Die im Zitat gewählte männliche Form bezieht sich immer auch auf weibliche und diverse Personen, die ausdrücklich mitgemeint sind.

Dieser Artikel gibt den derzeitigen Wissensstand des zuletzt aktualisierten Datums wieder. Er wird regelmäßig nach den neuesten wissenschaftlichen und medizinischen Kenntnissen aktualisiert.

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