Schwindelsymptome
Schwindelsymptome sind sehr unterschiedlich: Sie reichen vom kurzen Sternesehen über stundenlanges Schwanken bis hin zu andauerndem Schwindelgefühl. Plötzlich auftretende, akute Schwindelanfälle, die von Übelkeit, Erbrechen, Gang- und Standunsicherheit begleitet werden, können ernstzunehmende Ursachen haben.
Häufig – insbesondere bei akut einsetzendem Schwindel – liegt eine neurologische Störung zugrunde. Doch die Ursachen für Gleichgewichtsstörungen sind vielfältig: „Die Herausforderung liegt darin, die gefährlichen Ursachen des Schwindels, die bei etwa 15 Prozent der Betroffenen auftreten, zu identifizieren und rasch und adäquat zu behandeln“, so Dr. Mohamed Benghebrid, Chefarzt der Neurologie und Geriatrie in der Helios Klinik Erlenbach.
Zu den kritischeren Ursachen gehören neben Schlaganfällen auch degenerative Gehirnerkrankungen, entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder Hirntumoren. Aber auch Blutdruckprobleme, Angstzustände, Migräne oder Nebenwirkungen von Medikamenten können zu Gleichgewichtsstörungen führen.
Ursachen von Schwindel
Bei Verdacht auf eine internistische Ursache und je nach Schwindelsymptomatik ist eine individuelle Diagnostik erforderlich. In der Regel lässt sich das Problem durch Informationen zu Zeitpunkt, Häufigkeit und Dauer der Beschwerden bereits eingrenzen. Ausführliche neurologische Untersuchung mit Gleichgewichts- und Koordinationstests, Gang- und Standprüfungen, Untersuchung der Hirnnervenfunktionen, Überprüfung der sensiblen Funktionen und Kraftprüfungen bilden die Grundlage für weitere diagnostische Schritte.
Je nach Ergebnis kann dann eine weiterführende Diagnostik wie etwa ein AEP, eine Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße oder bildgebende Verfahren mittels CT oder MRT des Schädels erfolgen.
Manchmal liegt die Ursache auch im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, sodass die betroffenen Personen HNO-ärztlich vorgestellt werden. So verschieden die Ursachen – so verschieden die Ansätze zur Klärung und Behandlung. Die Therapie ist von der jeweiligen Diagnose abhängig.
Untersuchungsmethoden bei Schwindel
- Videonystagmographie (diagnostische Methode der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, die durch Aufzeichnung von Augenbewegungen der Differentialdiagnostik von Gleichgewichtsstörungen dient)
- Autonomes Labor mit QSART/Kipptisch sympathischer sudomotorischer Reizantwort
- MRT (Magnetresonanztomographie)
- Elektrophysiologie (ist ein Teilbereich der Neurophysiologie, der sich mit der elektrochemischen Signalübertragung in Zellen und Geweben befasst)
- Duplexsonographie (dient der Darstellung von Schlagadern und Venen sowie der Erfassung der Blutflussgeschwindigkeit)
- Drehstuhlprüfung
- autonome Testung des autonomen Nervensystems
- HNO-ärztliche und kardiologische Abklärung
Verschiedene Schwindelformen
Schwindelbeschwerden gehören neben Schmerzen zu den häufigsten Leitsymptomen in der Notaufnahme.
- Beim Schwankschwindel haben betroffene Personen das Gefühl, dass der Boden ähnlich wie auf einem Boot schwankt. Er führt die Liste der am häufigsten vorkommenden Schwindelformen an. Bei etwa 15 Prozent der Patient:innen mit Schwankschwindel liegt eine gefährliche Ursache vor
- Beim Drehschwindel fühlen sich Patient:innen an eine Karussellfahrt erinnert
- Beim Liftschwindel fühlt es sich an, als würde man wie in einem Aufzug nach oben oder nach unten gezogen werden
- Der Benommenheitsschwindel wird als merkwürdige, schwer zu beschreibende Empfindung wahrgenommen