Tipp 1: Langsam angehen und Selbstüberschätzung vermeiden
84 Prozent aller Unfälle beim Skifahren geschehen ohne Fremdeinwirkung und somit durch eigenes Verschulden. Mangelnde Konzentration oder unzureichende sportliche Belastbarkeit aufgrund fehlender Vorbereitung sind die Gründe. Fehlende Fahrroutine und Selbstüberschätzung führen ebenfalls zu Stürzen. „Die häufigsten Verletzungen bei Skifahrern betreffen das Knie, beim Snowboarder Hand und Schulter“, weiß Ulrike Hennig.
Um dies zu vermeiden, sollte man es vor allem in den ersten Tagen langsamer angehen lassen. Erst einmal leichtere Pisten und genügend Pausen. Die sorgen dafür, dass sich der Körper auf die ungewohnte Belastung einstellen kann. Auch sollte man sich möglichst schon vor der Saison ausreichend sportlich betätigen. Anfänger und Profis können sich mit Kraft- und Ausdauertraining, wie Radfahren, Joggen oder Schwimmen auch außerhalb der Wintersportsaison fithalten. „Wichtig ist außerdem das Aufwärmen vor der ersten Abfahrt, um die Muskeln warm zu machen und den Kreislauf in Schwung zu bringen“, sagt die Physiotherapeutin.
Tipp 2: Die richtige Ausstattung
Mindestens genauso wichtig wie das Aufwärmen ist die richtige Ausstattung: „Den wichtigsten Schutz bietet ein Skihelm“, erklärt Hennig. „Aber auch Protektoren an Rücken und Handgelenken können ein guter zusätzlicher Schutz sein.
Wichtig ist, dass man sich dadurch nicht zu einem riskanteren Fahrverhalten verleiten lässt.“ Die Therapeutin weist zudem darauf hin, dass es sinnvoll ist, zu Beginn der Saison einen Ski-Service zu nutzen, damit es nicht aufgrund von Materialfehlern oder losen Bindungen zu unnötigen Stürzen kommt.
Tipp 3: Vorsichtig fahren und Rücksicht nehmen
Zahlreiche Unfälle werden durch Selbstüberschätzung und ein zu hohes Fahrtempo verursacht. Jeder Wintersportler sollte sich stets so verhalten, dass er keinen anderen oder sich selbst gefährdet. Gegenseitige Rücksichtnahme ist auf der Piste unerlässlich.
Dazu gehört auch, nicht mitten auf der Fahrbahn anzuhalten. „Wer kurz verschnaufen muss, sollte unbedingt an den Rand fahren“, rät Hennig. „Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, wird leider oft nicht beachtet“.
Tipp 4: Ausreichend trinken
Skifahren macht Spaß, da vergisst man leicht, dass es sich dabei um einen – besonders für Anfänger – anstrengenden Sport handelt, bei dem geschwitzt und viel Flüssigkeit verloren wird. Hinzu kommt: Kälte vermindert das Durstgefühl. Dementsprechend sollten Skifahrer daran denken, über den ganzen Tag verteilt ausreichend Wasser, Tee oder Saft zu trinken.
Wer gerne mit leichtem Gepäck unterwegs ist, sollte mittags bei einer Skihütte Halt machen. Warme Suppe sättigt, versorgt den Körper mit Flüssigkeit und liegt nicht allzu schwer im Magen – das perfekte Skifahrergericht.
Tipp 5: Hautschutz nicht vergessen
Im Winter wird die Haut durch Kälte und Sonnenschein im Skigebiet besonders belastet – da ist ein intensiver Schutz zwingend ratsam. In großer Höhe ist Sonnenlicht deutlich aggressiver, da allein der Schnee rund 80 Prozent der UV-Strahlung reflektiert.
Empfohlen wird die Verwendung rückfettender Salben mit hohem Lichtschutzfaktor, um die Haut ausreichend vor Sonnenschäden zu schützen. Geschützt werden müssen insbesondere Nase, Ohren und Lippen, da sie dem Sonnenlicht ganz besonders intensiv ausgesetzt sind.
Tipp 6: Stürzen vorbeugen durch Gleichgewichtsübungen
Neben den Anforderungen an die Kondition, ist das Skifahren eine anspruchsvolle Aufgabe für Koordination und Gleichgewicht. Zwar ist es schwierig, ohne Ski und Schnee authentisch zu trainieren, dennoch gibt es Möglichkeiten, die für den Skisport entscheidenden koordinativen Fähigkeiten zu fördern.
So hilft die Bewältigung eines Slalom-Parcours auf Inlinern dabei, die Gleichgewichts-, Rhythmisierungs- und Umstellungsfähigkeit zu schulen. Grundsätzlich fördern Stabilisierungsübungen auf einer instabilen Unterlage wie zum Beispiel dem Ballkissen, Balanceboard oder der Slackline die muskuläre Kraft und Koordination. „Diese Optimierung des Gleichgewichtes trägt auch zur Sturzprävention bei“, sagt die Physiotherapeutin.