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Alles Wichtige zu Speiseröhrenkrebs

Speiseröhrenkrebs kommt in Deutschland verhältnismäßig selten vor. Was sind Risikofaktoren und wie äußern sich die Beschwerden? Wir erklären Ihnen alles Wichtige zu Diagnose und Therapie von Speiseröhren- sowie Magenkrebs. 

28. Mai 2024
Patient bei der Logopädie

Welche Funktion hat die Speiseröhre?

Die Speiseröhre liegt in der Mitte der Brusthöhle und transportiert die Nahrung vom Mund zum Magen. Dieser ist dafür zuständig, den Speisebrei zu durchmischen, zu verdauen und langsam in den Darm abzugeben. Über einen Verschlussmechanismus ist die Speiseröhre mit dem Magen verbunden, der einen Rückfluss (Reflux) von Mageninhalten in die Speiseröhre verhindert.

Was ist Speiseröhrenkrebs?

Bei Speiseröhrenkrebs handelt es sich um einen Tumor in der Schleimhaut der Speiseröhre. Grundsätzlich kann der Krebs in jedem Bereich der Speiseröhre auftreten. Unterschieden werden zwei Arten von Speiseröhrenkrebs:

  1. Plattenepithelkarzinom: Diese Krebsart bildet sich aus den flachen Epithelzellen der Schleimhaut, die in der gesamten Speiseröhre vorkommen.
  2. Adenokarzinom: Dieser Tumor bildet sich aus veränderten Drüsenzellen der Schleimhaut, welche vor allem am Übergang der Speiseröhre zum Magen zu finden sind. Diese Form tritt häufiger auf.

Was sind Risikofaktoren und Ursachen?

Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) kommt in Deutschland verhältnismäßig selten vor. Oftmals siedelt sich ein Tumor am Übergang zum Zwerchfell an. Auch die umliegenden Lymphknoten, die sich entlang der Speiseröhre befinden, sind vermehrt betroffen.

Risikofaktoren sind neben dem Alter auch Rauchen, regelmäßiger Alkoholkonsum und die Refluxkrankheit. Da das Ösophaguskarzinom häufig erst in einem späten Stadium zu Beschwerden wie Schluckstörungen und Gewichtsverlust führt, wird es oft auch erst spät erkannt.

Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 8.000 Patientinnen und Patienten an Speiseröhrenkrebs, davon etwa 90 Prozent Männer. Gründe für die Erkrankungszahl bei Männern sind bisher nicht bekannt.

Welche Symptome gibt es?

Wer über einen längeren Zeitraum solche Beschwerden hat, sollte diese in einer gastroenterologischen Praxis abklären lassen.

  • anhaltende Schluckbeschwerden
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
  • grundloses Erbrechen - auch Erbrechen von Blut
  • Blut im Stuhl
  • Schmerzen
  • Heiserkeit

Wie wird Speiseröhrenkrebs diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Speiseröhrenkrebs erfolgt eine Spiegelung der Speiseröhre (Ösophagoskopie). Bei diesem Verfahren führt eine Ärztin / ein Arzt ein Endoskop – einen dünnen, flexiblen Schlauch mit einer Kamera an der Spitze –, über Mund und Rachen in Ihre Speiseröhre ein.

So kann die Schleimhaut der Speiseröhre beurteilt und Gewebeproben entnommen werden. Diese werden im Anschluss untersucht, um festzustellen, ob es sich um bösartige Neubildungen handelt und welche Form des Speiseröhrenkrebses vorliegt.

Behandlung von Speiseröhrenkrebs

Die Therapie von Speiseröhrenkrebs erfolgt individuell und ist abhängig von Art, Größe, Lage, und Ausbreitung des Tumors, aber auch vom allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen.

Im frühen Stadium kommt eine endoskopische Abtragung infrage, wobei der Tumor und das direkt benachbarte Gewebe entfernt werden. In fortgeschrittenen Stadien wird eine Operation notwendig. Nach Möglichkeit werden minimalinvasive Verfahren eingesetzt, um eine schnelle Genesung mit möglichst wenig Schmerzen zu ermöglichen. Je nach Tumorstadium wird entweder vor einer Operation eine Strahlen-Chemotherapie oder alleinige Chemotherapie durchgeführt, um den Tumor kleiner werden zu lassen und mögliche Absiedlungen in Lymphknoten bereits vor einer Operation zu behandeln.

Ist der Tumor bereits sehr groß und weit fortgeschritten erfolgt neben der operativen Therapie auch eine begleitende Strahlen- und Chemotherapie. Auch die umgebenden Lymphabflusswege werden mitoperiert, um die Heilungschancen zu erhöhen.

Hat der Krebs bereits im Körper metastasiert, sodass keine Heilung mehr möglich ist, erfolgt eine palliative Behandlung. Diese kann die Beschwerden der Erkrankten lindern und ihre Lebensqualität verbessern sowie das Fortschreiten der Krankheit etwas hinauszögern.

Die Nachsorge

Ein abgestimmter Nachsorgeplan ist sehr wichtig, um ein erneutes Auftreten von Speiseröhrenkrebs frühzeitig zu bemerken. Da die verschiedenen Therapieformen immer auch Auswirkungen auf die Verdauung und Ernährung haben, erhalten Patientinnen und Patienten außerdem individuelle Empfehlungen hierzu.

Heilungs- und Überlebenschancen bei Speiseröhrenkrebs

Da die Krebserkrankung oft erst spät erkannt wird, sind die Heilungschancen häufig ungünstig. Nur etwa jeder dritte Tumor wird in einem frühen Stadium erkannt. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt bei 24 Prozent bei Frauen und 25 Prozent bei Männern.

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