Was ist eine Spondylitis?
Infektionen der Bandscheiben (Diszitis) und der Wirbelkörper (Infektiöse Spondylitis) treten häufig bei immungeschwächten oder älteren Patient:innen auf. Hierbei siedeln sich Keime im Bereich der Bandscheibenräume an, die nur gering durchblutet sind – ein ideales Umfeld für Bakterien, um sich ungestört zu vermehren.
Selbst einfache Infektionen (Spritzen) können auf diese Weise schwerwiegende Folgen haben. Dabei ist die operative Sanierung des Infekts je nach Lokalisation an der Wirbelsäule von vorn oder vom Rücken aus möglich.
Behandlung einer Spondylitis
Ein akuter Infekt der Bandscheibe greift schnell auf die Wirbelkörper über, kann zu einer Eiteransammlung (Abszess) führen und in einem lebensbedrohlichen Krankheitsbild mit Organversagen enden. Bei der Behandlung ist es das vordringlichste Ziel, ein weiteres Fortschreiten der Infektion zu verhindern.
Im ersten Schritt wird Gewebe und Flüssigkeit aus dem betroffenen Teil der Wirbelsäule entnommen und untersucht (Biopsie). Nach einer erfolgreichen Keimbestimmung wird eine sogenannte „resistenzgerechte Antibiose“ eingeleitet. Der Begriff Antibiose wird in der medizinischen Umgangssprache als Ausdruck für die medikamentöse Behandlung von Patient:innen mit Antibiotika (also Antibiotikatherapie) verwendet. Durch sie werden Mikroorganismen, etwa Bakterien oder Pilze, gehemmt oder zerstört.
Gelingt der Keimnachweis nicht, erfolgt die Antibiose gemäß der am häufigsten auftretenden Erreger (insbesondere „Staphylococcus aureus“).
Je nach Schwere der Infektion kann auch ein operatives Verfahren erforderlich sein. Droht ein Übergreifen der Infektion auf den Gesamtorganismus (zum Beispiel Sepsis, also Blutvergiftung, oder Abszess im Bauchraum), muss der Infektionsherd ähnlich wie ein Tumor radikal entfernt werden.
Was wir Ihnen anbieten können:
- moderne diagnostische Möglichkeiten vor Ort: Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT).
- Die möglicherweise notwendige operative Vorgehensweise stimmen wir eng mit den Fachrichtungen von Anästhesie und Infektiologie. So kann etwa eine unspezifische Antibiose vor der Operation sinnvoll sein, die nach Keimbestimmung aus dem operativ entfernten Gewebe angepasst wird.
- Im Zuge der operativen Behandlung wird der Entzündungsherd an der Wirbelsäule ausgeräumt und nachfolgend eine Stabilisierung des betroffenen Abschnittes der Wirbelsäule durchgeführt. Bei ausgeprägter Zerstörung der Wirbelkörper kann gegebenenfalls in einer zweiten Operation ein kompletter oder teilweiser Wirbelkörperersatz notwendig sein. Hierbei muss jeder einzelne Fall analysiert und ein auf den speziellen Fall abgestimmtes Behandlungskonzept entworfen werden.