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Stiller Reflux – oft unerkannt und nicht diagnostiziert

Ein stiller Reflux hat nicht die typischen Symptome eines Refluxes. Da Sodbrennen oder saures Aufstoßen meist ausbleiben, bleibt die Erkrankung lange ohne Diagnose. So erkennen Sie einen stillen Reflux.

21. Juni 2024
Ultraschall-Untersuchung

Was ist ein stiller Reflux?

Reflux kann auch Krankheiten wie eine Mittelohrentzündung, Nasenpolypen oder sogar Asthma zur Folge haben. Die Ursache ist, dass der gesamte Hals-, Nasen-, Ohrenbereich verbunden ist und Reflux-Gase sowie Partikel der Magensäure auch über die Speiseröhre hinaus aufsteigen können – es kommt zu einem sogenannten stillen Reflux. Die Säurepartikel und Magenenzyme wie Pepsin belegen, verätzen, verschleimen und verändern die sehr empfindlichen Schleimhäute im Nasen- und Rachen-Bereich.

Was sind Symptome eines stillen Reflux?

Betroffene klagen häufig über

  • Reizhusten,
  • Heiserkeit,
  • Halskratzen,
  • Kloßgefühl im Hals oder
  • gehäuftes Brennen im Mund.

Alles unspezifische Symptome, hinter denen meistens zuerst andere Ursachen vermutetet werden. Der wahre Auslöser, der stille Reflux, hingegen bleibt zunächst oft unerkannt. Die Folgen: Die Betroffenen leiden mitunter jahrelang an den Beschwerden und durchlaufen eine Diagnose-Odyssee und einen Arzt-Marathon.

Diagnose stiller Reflux

Festgestellt wird der stille Reflux mittels Untersuchung des Kehlkopfs und der endoskopischen Spiegelungen der Speiseröhre. Hier ist die Vorstellung beim Facharzt für Phoniatrie gerne auch beim Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO) sehr wegweisend.

Behandlung und Therapie

Schon einfache Maßnahmen im Alltag können die Beschwerden beim Stillen Reflux lindern. Auslöser ist oft die Ernährungssituation (Fast Food, scharf, fetthaltig oder zu späte Mahlzeiten). Wichtig dabei sind die Uhrzeit und die Menge der Nahrungsaufnahme. So sollte man drei Stunden vor dem Schlaf nichts mehr zu sich nehmen.

Ein weiteres Problem beim stillen Reflux entsteht am oberen Ende der Speiseröhre. Auch hier sitzt ein Schließmuskel, der das Austreten von Magensäure in den Kehlkopf und Rachen verhindern soll. Bereits Verspannungen der Kiefer- oder Nackenmuskulatur (etwa durch schlechte Haltung vor dem Computerbildschirm, Tablets, Smartphones) können dazu führen, dass dieser Schließmuskel nicht mehr richtig arbeitet. Hier kann Osteopathie sehr hilfreich sein. Bei stillem Reflux sollte ein ganzheitlicher Ansatz angewendet werden, bevor man zu nur Medikamenten greift.

Tipps gegen saures Aufstoßen

  • Kauen Sie jeden Bissen gut und trinken Sie zum Essen möglichst wenig.
  • Essen Sie trockenes Weißbrot, Kartoffeln oder auch Bananen. Stärkehaltige Nahrungsmittel binden den Überschuss an Magensäure.
  • Kaugummi kauen regt den Speichelfluss an und „spült“ die Säure nach unten.
  • Stilles Wasser, Salbeitee oder Milch helfen, die aufgestoßene Magensäure zu neutralisieren.
  • Kohlensäurehaltige Getränke, Kaffee, Zitrusfrüchte, Scharfes, Fettiges und Frittiertes stehen im dringenden Verdacht, Reflux oder Sodbrennen zu verschlimmern.
  • Machen Sie sich beim Schlafen die Schwerkraft zum „Verbündeten“, um den Reflux zu lindern – indem Sie mit einem leicht erhöhten Oberkörper und in „Linkslage" schlafen.
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