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Guter Stoffwechsel: gute Leistungsfähigkeit

Ihre Leistungsfähigkeit können Sie durch Ihre Ernährung steuern. Lesen Sie jetzt mehr zum Thema Stoffwechsel und Leistungsfähigkeit und erfahren Sie von unserem Experten Dr. Seeliger, wie es Ihnen gelingt, diesen zu regulieren.

19. Dezember 2022
Peggy Schöne erklärt ihrer Patientin, worauf es bei herzgesunder Ernährung ankommt

Stoffwechsel - Was genau bedeutet das eigentlich?

Dr. Falk Seeliger: Der Stoffwechsel beschreibt alle biochemischen Vorgänge, die innerhalb unserer Zellen ablaufen. Dabei zerlegt der Körper Stoffe (Katabolismus) und setzt die Bestandteile anschließend neu zusammen (Anabolismus). Dadurch können lebenswichtige Vorgänge und Funktionen in unserem Körper reibungslos ablaufen. Unser Hormon- und Nervensystem, aber auch Umweltfaktoren beeinflussen unseren Stoffwechsel. Wichtigstes Stoffwechselorgan ist unsere Leber.

Ein gesunder Stoffwechsel kann nicht nur die Leistungsfähigkeit langfristig positiv beeinflussen, sondern schützt auch vor Krankheiten, wie zum Beispiel Adipositas und Diabetes.

Welche Nahrungsbestandteile spielen für die Leistungsfähigkeit die größte Rolle?

Dr. Falk Seeliger: Ziel bei der Ernährung sollte es sein, ein ausgewogenes Verhältnis aus Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten herzustellen. Größter Energielieferant sind dabei die Fette, gefolgt von Kohlehydraten und Eiweißen.

Kohlenhydrate lassen sich in zwei Arten unterscheiden: schnell und weniger schnell verfügbare. Die schnell verfügbaren Kohlenhydrate sorgen für einen raschen Blutzuckeranstieg und haben einen hohen glykämischen Index. Die weniger schnell verfügbaren haben einen niedrigeren glykämischen Index und sorgen für einen langsameren Anstieg des Blutzuckerspiegels.

Ist es Ziel, seine Leistungsfähigkeit den ganzen Tag über zu erhalten, beispielsweise während der Arbeit im Büro, so sollte man auf weniger schnell verfügbare Kohlenhydrate zurückgreifen, wie beispielsweise Vollkornprodukte. Will man hingegen aber beispielsweise einen Marathon laufen, so sollte man auf schnell verfügbare Kohlenhydrate setzen, wie beispielsweise in Form von Traubenzucker.

HPC Leipzig

Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie

Ein gesunder Stoffwechsel kann nicht nur die Leistungsfähigkeit langfristig positiv beeinflussen, sondern schützt auch vor Krankheiten, wie zum Beispiel Adipositas und Diabetes.

Wie kann man seinen Stoffwechsel noch beeinflussen (abgesehen von der Ernährung)?

Dr. Falk Seeliger: Durch regelmäßige Bewegung: Bereits 20 bis 30 Minuten tägliche körperliche Aktivität, wie spazieren gehen oder Treppen steigen, leisten einen großen Beitrag. Es muss nicht immer Sport sein, versuchen Sie durch kleine Veränderungen im Alltag Großes zu bewirken: Steigen Sie doch einfach mal eine Station früher aus dem Bus und gehen den Rest zu Fuß.

Dadurch verbessert sich auch unser Gleichgewicht und wir sind besser vor Infekten geschützt, was wiederum unsere Leistungsfähigkeit erhält. Zudem wirkt sich regelmäßige Bewegung positiv auf die mentale Gesundheit aus, was unsere geistige Leistungsfähigkeit positiv beeinflusst.

Welche Fehler bei der Ernährung sehen Sie innerhalb Ihrer Check-ups am häufigsten und was empfehlen Sie daher?

Dr. Falk Seeliger: Der größte Fehler ist die oft überkalorische Ernährung. Viele merken nicht, dass sie zu viel essen und/oder das Falsche. Dies sind meist Speisen mit einem zu hohen Fettgehalt. Ebenso problematisch sind hochkalorische Getränke. So wird beispielsweise der Zucker- und Kaloriengehalt von Fruchtsäften oft unterschätzt. Auch gibt es immer wieder Teilnehmer:innen, die schlichtweg zu wenig trinken. Trinken Sie daher ausreichend und achten dabei darauf, dass Sie über den Tag verteilt hauptsächlich Wasser trinken.

HPC Leipzig

Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie

Schlecht sind Soft Drinks wie Cola oder Fanta. Ebenso ungünstig sind Produkte aus Weizenmehl und jegliche Naschereien, wie beispielsweise Schokolade und Pralinen, da diese zu einem raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels führen und damit das Diabetesrisiko erhöhen.

Ebenso unterschätzen viele den Zuckergehalt von Lebensmitteln, die zunächst gesund erscheinen, wie beispielsweise Müsli-Zubereitungen, die oft mit einem hohen Zuckeranteil versehen werden. Als günstig einzuschätzen ist beispielsweise Gemüse, welches eine geringere glykämische Last hat und viele Ballaststoffe liefert. Greifen Sie also lieber manchmal zur Gurke, statt zur Banane.

Halten Sie sich an regelmäßige Mahlzeiten morgens, mittags und abends und vermeiden Sie Zwischenmahlzeiten. Eine Mahlzeit davon sollte warm sein. Versuchen Sie, Ihren Fleischkonsum auf zweimal wöchentlich zu reduzieren, so können Sie Ihr Darmkrebsrisiko senken. Kochen Sie, wenn möglich, vor und meiden Sie Fertigprodukte. Vermeiden Sie Weizenmehl und greifen stattdessen zu Schwarzmehl und Vollkornprodukten. Gehen Sie sparsam mit Fetten um. Greifen Sie zu pflanzlichen Fetten zum Beispiel Olivenöl oder Rapsöl, statt tierischen. Diese enthalten einfach ungesättigte Fettsäuren, die nachweislich den Cholesteringehalt im Blut senken.

Vermeiden Sie Alkohol, da dieser den Stoffwechsel negativ beeinflussen kann und neben anderen schädlichen Auswirkungen gleichzeitig einen hohen Energiegehalt besitzt.

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