Wann wird die Stoßwellentherapie angewendet?
Die extrakorporale Stoßwellentherapie (außerhalb des Körpers befindlich), abgekürzt ESWT, wurde ursprünglich zur Behandlung und Zertrümmerung von Nierensteinen entwickelt. Schnell erkannte man auch die Wirksamkeit bei Erkrankungen des muskuloskelettalen (die Muskulatur und das Skelett betreffend) Systems, sodass die Stoßwellentherapie heute eine anerkannte Therapieoption bei den verschiedensten Erkrankungen des Bewegungsapparates darstellt. Mittlerweile wird die Stoßwellenbehandlung auch bei Muskelverspannungen und zur Therapie bei chronischen Schmerzpatient:innen eingesetzt.
Anwendungsgebiete der Stoßwellentherapie
Folgende Krankheitsbilder stellen mögliche Indikationen für die Behandlung mit Stoßwellen dar:
- Tennisellenbogen
- Golferellenbogen
- Kalkschulter (Erkrankung im Schultergelenk)
- Fasziitis plantaris (Fersensporn)
- Trochanter-Reizsyndrom (Sehnenentzündung an der äußeren Hüfte)
- Patellaspitzensyndrom (Entzündung der Sehne)
- Tendinopathien der Achillessehne (Verschleißerscheinungen der Sehne)
- Triggerpunkt-Therapie (Therapie verhärteter Muskulatur und des umliegenden Bindegewebes)
- Muskelverspannungen und Muskelschmerzen
- Behandlung von Pseudarthrosen/Falschgelenken (falsches Gelenk bei nicht vollständig geheiltem Knochenbruch)
- Behandlung von Wundheilungsstörungen (zum Beispiel diabetisches Ulcus/Geschwür)
Wie funktioniert die Stoßwelle?
Piezokeramik-Elemente (keramische Werkstoffe) werden durch einen Hochspannungsimpuls kurzzeitig und zeitgleich im Mikrometerbereich ausgedehnt und erzeugen so einen Druckimpuls, der ins Gewebe fortgeleitet wird. Durch einen gewölbten Träger und einer exakten Ausrichtung der Piezo-Elemente zum Therapiefokus kann die Energie gezielt und präzise an den Wirkort abgegeben werden. So wird eine optimale Wirkung gewährleistet.
Die Stoßwelle löst im erkrankten Gewebe einen mechanischen Reiz aus, der auf zellulärer Ebene zu einer Umwandlung in biochemische Signale führt. Dieser Vorgang wird als Mechanotransduktion bezeichnet. Im Wesentlichen kommt es zu einem Anstoß der körpereigenen Selbstheilung, unter anderem durch eine gesteigerte Durchblutung, eine Aktivierung der Immunabwehr und eine Beeinflussung der physiologischen Apoptose (Selbstvernichtung von Zellen).
Durch verschieden dicke Gel-Pads kann die Eindringtiefe der Stoßwelle beeinflusst und auf das Krankheitsbild exakt abgestimmt werden.
Behandlungsablauf
Eine Behandlung dauert circa 15 Minuten. In der Regel werden drei Behandlungen durchgeführt. Meistens tritt schon nach der ersten Behandlung eine Beschwerdebesserung ein. Sollte die Behandlung keine Verbesserung hervorrufen oder sollten Sie mit der Therapie unzufrieden sein, kann die Behandlung jeder Zeit beendet werden.
Vorteile der Behandlung
Zu den bekannteren, radialen Stoßwellengeräten, die eine mechanisch erzeugte Druckwelle an das Gewebe abgeben und unter anderem häufig zu Blutergüssen führen, bieten wir Ihnen hier die modernste Weiterentwicklung der Stoßwellentechnologie – die piezoelektrische Stoßwelle – an. Die Vorteile liegen vor allem im exakt definierten und präzisen Fokus der Energie („direct focusing“), der justierbaren Eindringtiefe und dem fehlenden Schmerz beim Eindringen.