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Tabuthema Stuhlinkontinenz

Unter Stuhlinkontinenz versteht man den unwillkürlichen Abgang von flüssigem oder festem Stuhl. Etwa 7 Prozent der Erwachsenen leiden an Stuhlinkontinenz, medizinisch anorektale Inkontinenz genannt, wobei die Häufigkeit mit dem Alter ansteigt. Erfahren Sie hier mehr zum Krankheitsbild und Therapie.

Was ist Stuhlinkontinenz und wie entsteht sie?

Unter Stuhlinkontinenz versteht man die Unfähigkeit, die Stuhlentleerung aktiv zu kontrollieren beziehungsweise zurückzuhalten. Es handelt sich also um eine Störung des Afterverschlusses. Erste Anzeichen sind Nässen am After und verschmutzte Wäsche.

Die Ursachen der Stuhlinkontinenz sind äußerst vielfältig und werden in verschiedene Formen eingeteilt. Zum einen unterscheidet man die muskuläre Inkontinenz, bei der die Ursache in einer direkten Schädigung des Schließmuskels liegt. Diese kann die Folge von Geburtsverletzungen oder operativen Eingriffen am Enddarm sein (etwa Analfisteln, Analabszessen).

Davon abgegrenzt wird zum anderen die neurogen-sensorische Inkontinenz, bei der die Schließmuskeln intakt sind. Hier liegt eine indirekte Ursache, wie zum Beispiel eine Beckenbodensenkung aufgrund von steigendem Alter oder ein Enddarmvorfall (Hervortreten von Analschleimhaut aus dem After), vor. Auch die Folgen einer Operation oder Tumorerkrankung sowie neurologische Erkrankungen (etwa Schlaganfall, Demenz) können sich negativ auf die Stuhlhaltefunktion auswirken.

Wie wird Stuhlinkontinenz behandelt?

In der Regel wird zunächst eine konservative Therapie durchgeführt mit dem Ziel, die Verdauung zu regulieren und die Beckenbodenmuskulatur zu kräftigen. Hierbei steht eine medikamentöse Therapie zur positiven Beeinflussung der Stuhlkonsistenz im Vordergrund. Begleitend kommen Physiotherapie und Ernährungsberatung zum Einsatz. Regelmäßige selbst durchzuführende Übungen und eine gesunde Ernährung können zu einer Verbesserung der Symptome beitragen.

Die nächste Stufe stellt die Anwendung von Schwellstrom zur Kräftigung der Haltestrukturen des Beckenbodens dar. In den meisten Fällen kann durch diese Therapien eine deutliche Besserung oder gar Heilung der Stuhlinkontinenz erzielt werden.

Nur in seltenen Fällen ist eine operative Therapie notwendig. Hierbei stellt die sakrale Nervenstimulation (SNS) ein Verfahren mit großem Erfolg dar.

Dabei setzen wir den Patient:innen in einem kleinen Eingriff Elektroden an die Austrittsstellen der Nerven über dem Kreuzbein ein, die den Enddarm regulieren. Ein kleiner Schrittmacher reguliert fortan die Kontinenz.

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