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Thrombose – mehr als schwere Beine

Blutgerinnsel in den Venen und die daraus resultierenden Thrombosen sind schwerwiegende Erkrankungen, die einer sofortigen Behandlung bedürfen.

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Wie entsteht eine Thrombose?

Es sind meist mehrere Faktoren, die zu Thrombosen in den Venen führen: Oft liegt eine angeborene verstärkte Gerinnungsneigung des Blutes, eine sogenannte Thrombophilie vor. Ursache für ein Blutgerinnsel kann aber auch ein langsamer Blutfluss sein – etwa, weil man sich nicht ausreichend bewegt hat oder weil eine Venenwand durch Verletzung oder Entzündung beschädigt ist.

Thrombosen in den tiefen Venen treten häufig nach längerem Liegen infolge von Erkrankungen auf. Aber auch starkes Fieber oder Krebserkrankungen können die Verringerung des Blutflusses und somit die Bildung von Gerinnseln begünstigen.

Hormonveränderungen wie durch Schwangerschaft oder die Pille können ebenso wie Krampfadern Auslöser sein. Sogenannte venöse Thrombosen können aber auch ohne vorhersehbaren Grund auftreten und gesunde Menschen betreffen.

 

Was passiert bei einer Thrombose?

In den Venen fließt das Blut von Natur aus recht langsam. Wenn dies durch Risikofaktoren wie Bettlägerigkeit, mangelnde Bewegung oder Thromboseneigung verstärkt wird, kann es leichter gerinnen und dadurch Gerinnselbilden.

Solche Blutgerinnsel verlangsamen den Blutfluss in der betroffenen Bein- oder Beckenvene noch zusätzlich und es kommt zu einer Stauung. Diese wird zunächst als Druckgefühl wahrgenommen und häufig eher mit Muskelschmerzen in Verbindung gebracht. Schweregefühl in den Beinen, Schwellungen und Wärmegefühle sind deutliche Anzeichen, die jedoch häufig durch Hochlagern des Beines abklingen. Dennoch sollten Sie rechtzeitig eine ärztliche Praxis aufsuchen.

Wichtig: Falls sich zusätzlich die betroffene Region (meist Bein) bläulich verfärbt, ist sofortige ärztliche Behandlung ratsam.

 

Welche Folgen hat eine Thrombose?

Eine unbehandelte Thrombose führt zu ernsthaften Komplikationen. Wenn sich die Gerinnsel von der Venenwand lösen, gelangen sie über den Blutstrom in die Lunge und können dort ein kleineres Blutgefäß verstopfen und einen lebensgefährlichen Blutverschluss verursachen (Lungenembolie).

Zudem verursacht eine unerkannte und unbehandelte Thrombose eine dauerhafte Schädigung der Beinvenen. Dieses sogenannte postthrombotische Syndrom bewirkt eine ständige Stauung und somit einen verminderten Rückfluss des Blutes. Dadurch kann es zu krankhaften Gewebsveränderungen an Armen und Beinen kommen, die auf der Haut als braune Verfärbung (Stauungsdermatose) sichtbar werden. Zudem schwellen die Beine ständig an und durch die mangelnde Durchblutung heilen selbst kleinere Wunden schlecht. Ein offenes Bein (Ulcus cruris) kann die Folge sein.

Wie wird eine Thrombose festgestellt?

Der Fachbereich heißt Angiologie und ist auf die Diagnose und Behandlung von akuten Thrombosen und deren Folgeerscheinungen spezialisiert. Neben dem erfahrenen ärztlichen Blick auf das Bein und der Tastuntersuchung, arbeiten wir mit verschiedenen bildgebenden Verfahren.

Mit einem einfachen Bluttest (D-Dimere) kann das Vorliegen einer Beinvenenthrombose unwahrscheinlich gemacht werden.

Mit einem speziellen Ultraschallverfahren, der Duplexsonographie, können wir Blutgefäße und Blutströmungen aussagekräftig darstellen und Störungen erkennen. Röntgenverfahren wie die sogenannte Phlebographie sind diagnostisch heute kaum mehr erforderlich. Ein bestehendes erhöhtes Thromboserisiko durch eine angeborene Thrombophilie können wir durch spezielle Blutuntersuchungen in unseren klinikeigenen Fachlaboren abklären.

 

Wie wird eine Thrombose behandelt?

Je nach Ausmaß der Erkrankung, leiten wir eine stationäre oder ambulante Therapie ein. Zunächst bekommen Sie ein Medikament zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulans).

Als weitere therapeutische Maßnahme bekommen Sie einen medizinischen Kompressionsverband, später Kompressionstrümpfe, die der Beinschwellung entgegenwirken und den Blutfluss in den Beinvenen verbessern. Entgegen früheren Auffassungen sollten Sie nicht im Bett liegen, sondern nach Einleitung der Therapie viel gehen. Bei Thrombosen der Beckenvenen kommt bei ausgewählten Personen auch eine sogenannte katheterbasierte Lysetherapie infrage.

 

Wie kann ich eine Thrombose verhindern?

Thrombosen können meist recht gut behandelt werden. Wichtig dabei ist eine rechtzeitige Diagnose und Therapie. Um Langzeitschäden oder eine erneute Thrombose zu verhindern, unterstützen wir Sie in der Thromboseprophylaxe. Dazu zählen:

  • Kompressionsstrümpfe
  • blutverdünnende Medikamente
  • regelmäßige Venengymnastik
  • tägliche Bewegung

Bei Langstreckenflügen, langen Autofahrten oder Busreisen sollten Sie sich vorher mit den behandelnden Ärzt:innen absprechen, die eventuell ein passendes Medikament verschreiben.

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