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Umarmung: inniger als Küssen

Eine intensive Umarmung sagt manchmal mehr als tausend Worte. Kein Wunder also, dass wir sie während der Coronapandemie so sehr vermissen. Drückt sie doch Liebe, Freude, Mitgefühl, Trost, Wärme und noch vieles mehr aus, was uns Menschen ausmacht und was wir zum Leben brauchen. Hier lesen Sie mehr.

Freizeit mit Kind

Distanz auf Zeit – ohne Umarmung

Kein Händeschütteln, keine Umarmung, Distanz auf zwei Meter Abstand. Corona forderte seinen Tribut auf vielfältige Weise. Diesen Zwischenraum zu wahren, gelingt sozialen Wesen, wie der Mensch es ist, aber nur kurzzeitig. Dauerhaft darf dieser Zustand nicht werden.

Wie wichtig körperliche Nähe ist, wird vielfach unterschätzt. Aussagen von Medizinerinnen und Medizinern, sich an das Maske-Tragen und Berührung-Vermeiden gewöhnen zu müssen, wäre ein verheerendes Signal.

Deutsche mögen Umarmungen

Gerade im deutschen Kulturraum schätzt und praktiziert man das innige Umarmen. Franzosen und Niederländer geben sich zur Begrüßung eher ein Küsschen auf die Wange. Aber auch in anderen Kulturkreisen hat das innige Umfassen des Oberkörpers anderer Menschen durchaus eine lange Tradition. „Eine Umarmung ist intensiver als ein Kuss“, sagt die deutsche Aphoristikerin Janine Weger. Nicht zuletzt deshalb, weil dieses Festhalten eine klare Botschaft vermittelt: Ich stehe zu dir, bin bei dir. Auf mich kannst du dich verlassen.

Verlust an Lebensqualität

Ein Verlust oder Verzicht körperlicher Nähe wäre gleichzusetzen mit einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und hätte langfristig psychische Folgen, sind sich Experten einig. Schließlich, so formulierte es der griechisch-deutsche Schriftsteller Johannes Gaitanides, ließe sich die Welt nur in der Umarmung erfahren.

Diese Art des Berührens dürfe nicht verloren gehen. Daher ist es wichtig, das Thema schnellstmöglich wieder auf die Agenda zu holen. Auch die kleine Schwester der Umarmung, den Händedruck. Hier geht es um mehr als das sich gegenseitig Spüren. Das Händereichen symbolisiert einen Friedensakt, heißt es.

Traut euch, wieder mehr zu umarmen!

Begrüßungen bei gegenseitiger Berührung mit dem Ellenbogen seien während der Hochphase der Pandemie zwar richtig gewesen, doch langfristig wirken sie distanziert und unpersönlich. Nähe ist im Verlauf von Corona ein Fremdwort geworden. Wenn wir heute vor Umarmungen Angst haben, setzt das im Kopf falsche Kopplungen frei. Wir müssen endlich wieder anfangen, uns zu umarmen. Zumindest da, wo dies möglich ist und die größte Nähe erzeugt – innerhalb der eigenen Familie. Oma, Opa, Kinder, Enkel, sie alle sehnen sich nach diesem Augenblick. Gerade jetzt, wo immer mehr Menschen geimpft sind, gilt es zu rufen: Traut euch. Umarmt euch.

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