Menü
Schließen

Ventrikuläre Tachykardie sicher behandeln

Die ventrikuläre Tachykardie (VT) ist eine Herzrhythmusstörung. Sie tritt meist bei Menschen auf, die bereits eine andere Herzerkrankung haben. Wie die VT diagnostiziert und behandelt wird, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst. 

Ablation von Kammertachykardie mit Herzpumpe

Was ist eine ventrikuläre Tachykardie?

Die ventrikuläre Tachykardie (VT) – auch Kammertachykardie genannt – ist eine Herzrhythmusstörung, bei der eine langanhaltende Reihe von Extraschlägen (siehe Abbildung 1), auftreten. Dies kann zum plötzlichen Herztod führen. Somit zählt eine VT zum medizinischen Notfall.

Wie wird eine ventrikuläre Tachykardie diagnostiziert?

Die Bestimmung der Lokalisation der Herzrhythmusstörung im Herzen findet unter laufender Herzrhythmusstörung mithilfe eines dreidimensionalen Bildgebungssystems statt. Sobald der Ursprung der Rhythmusstörung ausfindig gemacht wurde, kann eine gezielte Ablationstherapie an dieser Stelle erfolgen (siehe Abbildung 3 und Video).

Wie läuft die Untersuchung ab?

Für die Untersuchung benötigt man neben den Ablationskatheter drei diagnostische Elektrodenkatheter. Diese werden über die Leistenvenen bis zum Herzen eingeführt. Deshalb werden beide Leisten für diese Untersuchung vorbereitet. Falls eine Herzpumpe notwendig ist, wird diese in der Regel über die linke Oberschenkelarterie bis in die linke Herzkammer gelegt. Die Behandlung wird unter lokaler Betäubung und intravenöser Schmerz- und Sedierungstherapie durchgeführt.

Nach der Behandlung wird ein zirkulärer Druckverband um die Leiste für einige Stunden (in der Regel sechs Stunden) angelegt. Sie werden nach dem Aufwachen auf Ihrer Station mit einem Fernüberwachungsgerät bis zum nächsten Tag überwacht.

Wie wird eine ventrikuläre Tachykardie behandelt?

Nach der Einleitung einer medikamentösen Therapie und/oder elektrische Kardioversion (Wiederherstellung des normalen Herzschlags) sollten grundlegende Herzerkrankungen, wie etwa koronare Herzerkrankung, Bluthochdruck, Herzmuskelentzündung und Herzmuskelschwäche ausgeschlossen oder behandelt werden.

Tritt diese Herzrhythmusstörung trotz optimaler medikamentöser Behandlung und Therapie der Grunderkrankung wiederholt auf, sollte ein Defibrillator eingesetzt und eine Ablationstherapie (Verödung von Herzmuskelgewebe) in Erwägung gezogen werden. Besonders gut geeignet für die Elektrophysiologische Untersuchung (spezielle Herzkatheteruntersuchung, kurz EPU) und Ablationstherapie sind stabile Kammertachykardien ohne hämodynamischer Instabilität (Blutdruckabfall, Schwindel oder Bewusstlosigkeit).

Falls es doch unter der Rhythmusstörung zu einer hämodynamischer Instabilität kommt, dann kommen spezielle Herzpumpen zum Einsatz. Mithilfe dieser Herzpumpen kann der Blutdruck trotz der sehr schnellen Rhythmusstörung aufrechterhalten werden (siehe Abbildung 2).

Was ist nach der Untersuchung zu beachten?

Wir empfehlen Ihnen, nach der Behandlung die Leisten für weitere sieben Tage zu schonen. Um Nachblutungen aus den Leisten zu verhindern, sollten in dieser Zeit folgenden Tätigkeiten vermieden werden:

  • schweres Heben
  • Fahrrad fahren
  • starkes Pressen im Bauch
  • schnelles Laufen
  • Schwimmen 
image
Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Experten.
Sie benötigen einen Termin in einer unserer stationären Kliniken oder ambulanten Einrichtungen oder wollen unabhängig vom Ort eine Videosprechstunde vereinbaren? In unserem Patientenportal können Sie Ihren Termin direkt online buchen.