Ursachen von Verbrennungen
Zu den Ursachen von Brandverletzungen zählen neben Feuer auch Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten, Explosionen, chemische (Verätzungen) oder elektrische Unfälle. Eine professionelle Behandlung muss sowohl bei der Akutversorgung als auch bei den Verbrennungsspätfolgen sichergestellt sein.
Unterschiedliche Grade und Arten von Verbrennungen
In Abhängigkeit des schädigenden Agens und der Dauer der Einwirkung wird das Gewebe unterschiedlich stark geschädigt. Daher werden Verbrennungen in unterschiedliche Tiefen-Grade eingeteilt. Im weiteren Sinne gilt dies auch für Erfrierungen, Verätzungen, Strahlen- oder Stromschäden.
Erstgradige Verbrennungen betreffen die oberflächlichste Schicht der Haut und sind gekennzeichnet durch eine flächige Rötung, Schwellung und Schmerzhaftigkeit. Das bekannteste Beispiel ist der Sonnenbrand. Diese Verbrennungen heilen ohne Probleme von alleine ab und werden nur symptomatisch zum Beispiel mit Cremes und Schmerzmitteln behandelt.
Ist die Oberhaut (Epidermis) vollständig betroffen, so äußert sich dies in einer Blasenbildung. Hier spricht man von einer 2a-gradigen Verbrennung. Es besteht eine ausgeprägte Schmerzhaftigkeit.
Bei größeren Blasen sollte eine Blasenabtragung erfolgen und die Wunde lokal antiseptisch behandelt werden, um einer Infektion vorzubeugen. Mitunter kann auch eine Deckung mit einem Hautersatzmaterial erfolgen, sogenannte Biomatrices, die die Haut bei der Regeneration unterstützen und schmerzhafte Verbandswechsel ersparen. 2a-gradigen Verbrennungen heilen in der Regel ebenfalls narbenfrei ab.
Sind neben der Epidermis auch Anteile der Lederhaut (Dermis) betroffen, spricht man von 2b-gradigen Verbrennungen. Sie sind weniger schmerzhaft, da bereits einige Nervenenden durch die Hitze zerstört wurden.
Bei adäquater Behandlung können auch diese Wunden von alleine abheilen, da regenerative Hautzellen an Haarwurzeln lokalisiert sind, die sich in tieferen Schichten der Dermis befinden. Meistens bleiben jedoch sichtbare Narben zurück. Gelegentlich ist auch eine Operation notwendig, damit diese Wunden heilen.
Eine schmerzlose Verbrennung mit weißlich-ledriger oder grauer Haut ist verdächtig für eine drittgradige Verbrennung. Hierbei ist die Haut in allen Schichten verletzt (transdermal) und auch das Unterhaut-Fettgewebe kann mitbetroffen sein. Diese Verbrennungen müssen grundsätzlich operiert werden und bedürfen einer Hauttransplantation.
Verkohlungen, bei denen auch tiefer gelegenes Gewebe betroffen ist, wie etwa Muskeln, Knochen, Sehnen etc., werden als tief drittgradige Verbrennungen (früher viertgradige Verbrennungen) bezeichnet.
Je nach Größe der betroffenen Körperoberfläche, Verbrennungstiefe und anatomischer Region werden die Patient:innen in ein spezielles Verbrennungszentrum gebracht. Wichtig ist vor allem auch die adäquate Behandlung der sogenannten Verbrennungskrankheit, die bei großflächigen Verbrennungen resultiert und lebensbedrohlich ist.
Dabei kommt es durch die großflächige Schädigung der Haut zu einer Einschwämmung von Toxinen in den Körper und zur Ausbildung eines sogenannten Kapillarlecks (Flüssigkeitsleck in den kleinsten Blutgefäßen) mit konsekutivem Flüssigkeits- und Eiweißverlust. Dies führt unbehandelt schnell zum relativen Volumenmangelschock mit Organversagen bis hin zum Tode.
Wir behandeln sämtliche Akutverbrennungen bis zu einer betroffenen Körperoberfläche von maximal zehn bis 15 Prozent (etwas mehr als ein ganzer Arm oder ein Oberschenkel).
Als Faustregel kann man sich merken, dass eine Handfläche (inklusive Finger) ungefähr ein Prozent der eigenen Körperoberfläche ausmacht. Weiterhin führen wir sämtliche Korrekturoperationen zur Verbesserung von Spätfolgen durch.