Was leistet unsere Haut?
Unsere Haut schützt uns nicht nur vor mechanischen Einflüssen, sondern dient ebenso als Schutzschicht vor thermischen Reizen.
Der Kontakt mit heißen Flüssigkeiten über 40 Grad Celsius, Stromstöße, Chemikalien etc. greift die menschliche Haut jedoch maßgeblich an.
Bei der Stadieneinteilung von thermischen Verletzungen wird in der Regel in „Grade“ (I°, IIa°, IIb°, III°) unterschieden.
Ab einer bestimmten Tiefe der Verbrennung oder Verbrühung reichen konservative Maßnahmen nicht mehr aus. Die Haut ist dann so sehr geschädigt, dass durch eine operative Behandlung das verbrannte beziehungsweise verbrühte Areal durch eine Eigenhauttransplantation oder „Kunsthaut“ gedeckt werden muss.
Wie arbeitet die Verbrennungschirurgie?
Wird die Haut verbrüht, verbrannt, verätzt, durch Strom oder Blitzschlag verletzt, folgt oft ein schmerzhafter und langwieriger Heilungsprozess. Während eine leichte (erstgradige oder oberflächlich zweitgradige) Verbrennung von selbst verheilt, erfordern schwerere Verbrennungen (tief zweitgradig und drittgradig) plastisch-chirurgische Hilfe.
Verbrennungschirurgie ist meistens Notfallmedizin. Im Vordergrund steht dabei die Kreislaufstabilisierung, die Versorgung mit Schmerzmitteln und der Schutz vor Unterkühlung. Weiterhin muss die/der Chirurg:in eine Verkeimung der großflächigen Wunden verhindern und, wenn nötig, eine Hauttransplantation vornehmen.
Wir behandeln in unserer Klinik (außer Schwerstverbrannte mit Zentrumsindikationen) akute Verletzungen von Erwachsenen, sind aber in Zusammenarbeit mit der hiesigen Kinderklinik auch auf Kinder spezialisiert. Hierbei kann nicht nur auf modernste Operationsverfahren zurückgegriffen werden, sondern es werden auch Hautersatzverfahren auf dem neuesten Stand der Wissenschaft verwendet, um bei ausgewählten Fällen auf eine Hauttransplantation verzichten zu können.
Ästhetische Behandlung
Neben der Wiederherstellung der Bewegungsfunktionen, etwa bei einer verbrannten und vernarbten Armbeuge/Ellenbeuge oder bei bewegungseingeschränkten Fingern oder Händen (sog. Narbenkontrakturen), nimmt die Verbrennungschirurgie auch die ästhetischen Aspekte in den Blick: Entstellende Narben oder Brandmale werden dabei an sichtbaren, von der Kleidung nicht zu verbergenden Körperstellen beseitigt.
Oftmals entstehen nach Verbrennungen unschöne Narben und Kontrakturen, sodass die Patient:innen im Alltag eingeschränkt sein können. Daher ist vor allem die Nachbehandlung bei thermischen Verletzungen wichtig.
Der Verzicht auf Sonnenbäder und das Tragen von Kompressionsbekleidung helfen besonders effektiv bei der Narbenheilung. Die Therapie von Narbenkontrakturen und Verbrennungsnarben gehört ebenfalls zum Leistungsspektrum unserer Klinik.