Was ist ein vesiko-ureteraler Reflux?
Der vesiko-ureterale Reflux (VUR) wird unterschieden in die primäre und in die sekundäre Form. Die Symptomatik wird in fünf Schweregrade eingeteilt (I bis V).
Ein primärer VUR ist eine angeborene Fehlfunktion der Muskulatur in der Harnblase. Dadurch fließt der Urin durch die Harnleiter zurück in die Nieren. Häufig leiden auch Geschwister eines betroffenen Kindes an einem VUR.
Die sekundäre Form entsteht in der Regel erst im Erwachsenenalter als Folge einer anderen Erkrankung, beispielsweise einer Blasenentzündung, einer Prostatavergrößerung, die den Druck auf die Blase erhöht oder nach einer Operation an der Blase.
Das häufigste Problem bei VUR sind wiederkehrende Harnwegsinfektionen.
Wie wird ein VUR erkannt?
Erwachsene und Kinder mit VUR klagen über Schmerzen beim Wasserlassen und in den Flanken; sie sind matt und haben häufig Fieber, bei Säuglingen kann ein ähnliches Krankheitsbild beobachtet werden. Die Diagnose eines vesiko-ureteralen Reflux kann über eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel, aber auch mit strahlungsfreier Ultraschalluntersuchung erfolgen.
Wie wird ein Vesiko-Ureteraler Reflux behandelt?
Da der primäre Reflux häufig eine spontane Heilungsrate aufweist, insbesondere in der Stufe I, kann zunächst einfach abgewartet werden. Dabei gelingt es mit einer niedrig-dosierten Antibiotikaprophylaxe weitere Infektionen zu verhindern. Mit zunehmendem Alter des Kindes wird allerdings die Möglichkeit dieser spontanen Heilung geringer. Sollte die spontane Heilung ausbleiben und das Kind weiterhin Symptome haben, ist eine weitergehende Therapie zu planen.
In vielen Fällen kann der primäre oder sekundäre Reflux durch eine nicht-operative Behandlung wie eine Unterspritzung des Übergangs zwischen Harnleiter und Blase mit einem sterilen Gel im Rahmen einer Blasenspiegelung geheilt werden.
Einige Patient:innen benötigen jedoch eine offene, aber kleine Operation. Welches Verfahren bei Ihnen oder Ihrem Kind zum Einsatz kommt, wird an die persönlichen Befunde angepasst.