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Fragen und Antworten: Das sollten Sie vor der Geburt wissen

Bevor ein Baby das Licht der Welt erblickt, gibt es für die werdenden Eltern viel zu organisieren und zahlreiche Fragen zu beantworten: In welcher Klinik soll das Kind geboren werden? Und wann muss ich mich dort anmelden? Welche Unterlagen brauche ich? Wir beantworten diese und andere Fragen, die vor der Geburt wichtig sind.

Hebamme mit Mutter und Baby

Welche Klinik soll es sein?

Wissen Sie schon, wo Sie Ihr Kind zur Welt bringen möchten? Die Wahl der Geburtsklinik ist sowohl von persönlichen Vorlieben als auch von gesundheitlichen Voraussetzungen abhängig. Viele Kliniken bieten Infoabende an, bei denen Sie sich über deren Ausstattung und Angebote informieren können (zum Beispiel Geburtswanne, Familienzimmer, angeschlossene Kinderklinik). Besprechen Sie sich auch mit Ihrer Hebamme und Ihren behandelnden Ärzt:innen und fragen Sie nach Empfehlungen. Um die 30. Schwangerschaftswoche (SSW) herum sollten Sie eine Entscheidung getroffen haben.

Wann soll ich mich in der Geburtsklinik anmelden?

Wenn Sie wissen, wo Sie entbinden möchten, kontaktieren Sie bitte das Krankenhaus und melden sich für ein Geburtsplanungsgespräch an. Die Anmeldetermine sind von Klinik zu Klinik unterschiedlich.

Bei der Anmeldung wird man Sie nach folgenden Informationen fragen:

  • Wie liegt das Baby? In Schädellage (SL) oder in Beckenendlage (BEL)?
  • Erwarten Sie Zwillinge, Drillinge oder weitere Kinder?
  • Haben sie einen Diabetes oder besteht ein Schwangerschaftsdiabetes? (Müssen Sie Insulin spritzen?)
  • Ist das Baby zu klein oder zu groß?
  • Haben Sie schwangerschaftsbedingte Erkrankungen wie beispielsweise zu hohen Blutdruck?
  • Hatten Sie schon einmal einen Kaiserschnitt?
  • Unter welcher Telefonnummer können wir Sie erreichen?

Wie läuft ein Geburtsplanungsgespräch ab?

In einem ärztlichen Gespräch, bei dem meistens auch eine Hebamme anwesend ist, haben Sie die Möglichkeit, alle Fragen zum Ablauf Ihrer Entbindung vor Ort zu klären. Zu diesem Termin wird auch Ihre Patientenakte angelegt, in der alle wichtigen Informationen notiert werden – zum Beispiel über Ihre bisherigen Erkrankungen, Allergien, eventuell vorangegangene Schwangerschaften, Verlauf der aktuellen Schwangerschaft und Ihre Wünsche im Rahmen der bevorstehenden Entbindung. Diese Akte verbleibt im Kreißsaal und ist somit bei Ihrer Aufnahme sofort zur Hand.
Sollte im Rahmen der Pränataldiagnostik bei Ihrem Kind ein auffälliger Befund festgestellt worden sein, erfolgt bei der Geburtsplanung eine kinderärztliche und – wenn erforderlich – eine kinderchirurgische Vorstellung. Hier können Sie mit den entsprechenden Fachkolleg:innen alle Fragen zur Prognose und den weiteren Untersuchungen und Behandlungen Ihres Babys nach der Geburt klären.
Zusätzlich erhalten Sie bei Ihrem Termin einen Aufklärungsbogen für die Periduralanästhesie (PDA), den Sie in aller Ruhe lesen und ausfüllen können. Weitere Fragen zur PDA beantwortet Ihnen die Klinik.

Wann genau ist mein voraussichtlicher Entbindungstermin (VET)

Babys sind selten pünktlich: Laut Statistik kommen nur etwa fünf Prozent aller Kinder an dem errechneten Termin zur Welt. 85 Prozent aller Kinder werden im Zeitraum plus/minus zehn Tage um den VET geboren.

Haben Sie den VET bereits überschritten, sollte das Wohlbefinden Ihres Kindes alle zwei Tage mittels Wehenschreiber in Ihrer frauenärztlichen Praxis kontrolliert werden. Die wenigsten Kinder lassen mehr als zehn Tage auf sich warten.

Sind Sie zehn Tage über dem errechneten Termin, werden Sie in der Regel von Ihrer frauenärztlichen Praxis in die Klinik eingewiesen.

Wann sollte ich den Kreißsaal aufsuchen?

Viele werdende Mütter sind verunsichert und fragen sich, wann Sie sich auf den Weg in die Klinik machen sollten. Sie möchten weder zu früh und schon gar nicht zu spät ankommen.

In diesen Fällen sollten Sie in die Klinik kommen:

  • bei regelmäßigen Wehen alle fünf bis zehn Minuten
  • bei einem Blasensprung (auch ohne Wehen)
  • bei Blutungen
  • bei Unwohlsein mit Kopfschmerzen, Augenflimmern oder Schmerzen im Oberbauch
  • wenn Sie beunruhigt sind, beispielsweise bei längerem Ausbleiben von Kindsbewegungen
  • Bitte zögern Sie unter den oben genannten Umständen nicht, die Klinik umgehend aufzusuchen. Wenn alles in Ordnung ist und sich kein Grund für eine stationäre Aufnahme ergibt, sind Sie rasch wieder zu Hause.

Was ist, wenn die Wehen wieder nachlassen?

Manchmal kommt es vor, dass die Wehen nach einiger Zeit wieder nachlassen und sich der Muttermund noch nicht geöffnet hat. Das ist nicht ungewöhnlich. Wenn es Mutter und Kind gut geht, können Sie noch einmal nach Hause gehen und dort in Ruhe auf den eigentlichen Geburtsbeginn warten.

Es kann sinnvoll sein, bei unregelmäßigen Wehen zur Überwachung in der Klinik zu bleiben. Die Hebamme vor Ort wird Ihnen Anregungen geben, wie Sie eventuell selbst den Geburtsfortschritt positiv beeinflussen können.

Bitte haben Sie keine Bedenken, wenn Sie die Klinik umsonst aufgesucht haben. Viele Signale, die der Körper in der Schwangerschaft aussendet, sind für werdende Mütter neu und schwer zu bewerten. Die Hebammen und Ärzt:innen in der Klinik haben dafür Verständnis.

Es geht los. Was passiert bei der Aufnahme?

Bei der Aufnahme in der Klinik fragen die Hebammen und Ärzt:innen nach Ihren Vorstellungen und Wünschen. Anhand Ihres Mutterpasses machen Sie sich ein Bild über den bisherigen Verlauf Ihrer Schwangerschaft.

Dann erfolgt eine Aufnahmeuntersuchung sowie eine Sonografie (Ultraschall mit Schätzgewicht).

Die Aufnahmeuntersuchung beinhaltet:

  • Abtasten des Bauches (Leopoldische Handgriffe) zur Feststellung der Lage und Größe des Kindes
  • CTG (Kardiotokografie) zur Aufzeichnung der Herztöne und Wehen
  • Beckenmessung
  • Messung von Blutdruck, Puls und Temperatur
  • Vaginale Untersuchung zur Feststellung der Muttermundweite
  • Messung des pH-Werts im Ausfluss zur Feststellung eines Blasensprungs
  • Blutentnahme 

Anschließend wird das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen.

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