Vorhofflimmern bleibt oft unbemerkt
„Vorhofflimmern ist die weltweit häufigste dauerhafte Herzrhythmusstörung bei Erwachsenen“, sagt Dr. Tom Giesler, Chefarzt der Klinik für Kardiologie in der Helios Klinik Jerichower Land. Rund jeder vierte Mensch und oft schon ab 40 bis 50 Jahren ist im Laufe seines Lebens von Vorhofflimmern betroffen.
Die betroffenen Patient:innen klagen über Herzrasen oder Abgeschlagenheit, wissen oft aber nichts von ihrer Erkrankung. Das kann bedrohlich für die Gesundheit der Betroffenen sein – insbesondere fürs Herz und Gehirn.
„Viele bemerken nur sehr leichte Beschwerden oder können die Signale ihres Körpers nicht richtig einordnen“, erläutert Kardiologe Dr. Tom Giesler, Chefarzt der Klinik für Kardiologie.
Unerkannt und unbehandelt können Herzschwäche und Schlaganfall die Folge sein. Der Mediziner berichtet: „Schlaganfälle, die durch Vorhofflimmern ausgelöst werden, haben oft einen schweren Verlauf.“ Um das zu verhindern, müssen die Ursachen von Vorhofflimmern frühzeitig diagnostiziert und konsequent behandelt werden.
Vorhofflimmern äußert sich unterschiedlich
Einen erhöhten Herzschlag nach körperlicher Anstrengung hat wohl jeder schon erlebt. Tritt das Herzrasen aber unvermittelt, ohne Anlass und häufiger auf, kann das ein Anzeichen für die Herzerkrankung „Vorhofflimmern“ sein.
Betroffene können plötzlich Unruhe und Schwäche empfinden, Luftnot bekommen und spüren das eigene Herz heftig bis in den Hals schlagen. Der Puls kann mal schnell sein, oder auch kaum tastbar. Eine Herzrhythmusstörung beginnt anfallsartig und lässt oft nach einigen Stunden oder Tagen wieder nach. Grund: in den Herzvorhöfen kreisen Erregungswellen, so kann sich der Vorhof nicht mehr richtig zusammenziehen und sich an der Pumpleistung des Herzens beteiligen.
- Herzstolpern oder Herzrasen
- Schwindel
- Kurzatmigkeit und Luftnot beim Treppensteigen
- plötzliche Unruhe oder Schwitzen
- Schwäche und ein Engegefühl in der Brust
Eine frühe und eindeutige Diagnose ist Voraussetzung für eine optimale Behandlung des Vorhofflimmerns.
Eines der wichtigsten Therapieziele bei der Behandlung von Vorhofflimmern ist die Verhinderung von Schlaganfällen. Hierfür wird meist eine Therapie mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten angewendet. Zwei von drei Schlaganfällen bei Patient:innen mit Vorhofflimmern können so vermieden werden.