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Weaning: Entwöhnung von der Beatmung

Bei kritischen Erkrankungen ist es oftmals notwendig, Patient:innen künstlich zu beatmen. War eine Beatmung über längere Zeit erforderlich, sorgt ein spezialisiertes Team schrittweise für die Entwöhnung von der künstlichen Beatmung.

21. November 2022
Beatmungsmaske

Was ist Weaning?

Patient:innen, die nach einer schweren Operation oder einem Trauma über längere Zeit künstlich beatmet werden, müssen anschließend Schritt für Schritt von den Geräten entwöhnt werden. Der Grund: Bereits nach wenigen Tagen unter einer maschinellen Beatmung ist die Atemmuskulatur stark geschwächt.

Je länger eine Patientin oder ein Patient künstlich beatmet werden musste und je ausgeprägter auch eine Vorerkrankung der Lunge bestand, desto aufwändiger gestaltet sich dieser Prozess. Die Entwöhnungstherapie für langzeitbeatmete Patient:innen vom Beatmungsgerät bezeichnet man auch als 'Weaning' (englisch: Entwöhnung).

Unser Ziel ist, die Patient:innen vollständig von der Beatmung zu entwöhnen. Das interdisziplinäre Behandlungsteam entwickelt dazu ein individuelles Konzept zur Beatmungsentwöhnung auf der Basis der medizinischen Vorbefunde und neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Weaning-Bedarf nimmt zu

Die Gründe, warum die Zahl an Weaning-Patient:innen beständig zunimmt, sind vielschichtig. Neben dem demografischen Wandel und einer älter werdenden Gesellschaft mit entsprechenden Krankheitsbildern, wie zum Beispiel einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), spielen auch die Möglichkeiten der modernen Intensivmedizin hierbei eine wesentliche Rolle: Immer mehr Patient:innen überleben eine schwere Sepsis, eine komplexe Operation oder ein akutes Lungenversagen. Mögliche Vorerkrankungen der Lunge oder des zentralen Nervensystems erschweren die Beatmungsentwöhnung zusätzlich.

Wie erfolgt die Beatmungsentwöhnung?

Unser Team versucht den Patienten schnellstmöglich von der invasiven auf die nichtinvasive Beatmung (Maske oder seltener Nasenmaske) umzustellen und daran zu gewöhnen. Entscheidend ist dabei, ob Schluckstörungen vorliegen.

Das besondere Augenmerk liegt auf einem strukturierten Tagesablauf, der Sicherheit gibt, sowie auf täglichen Therapien wie Physiotherapie, Atmungstherapie, Ergotherapie und Logopädie. Die strenge Einhaltung eines Tag-Nacht-Rhythmus helfen unseren Patient:innen, das Ziel der Beatmungsentwöhnung zu erreichen.

Auch die Überleitung in eine Heimbeatmung oder die Anpassung eines CPAP-Geräts (gibt einen gleichmäßigen Luftstrom unter gleichbleibenden Druck über die Maske ab) für die häusliche Versorgung ist in unseren zertifizierten Weaning-Zentren möglich.

Erfolgschancen des Weaning

Bei der Hälfte der Fälle ist es möglich, die Patientin oder den Patienten von der maschinellen Beatmung zu entwöhnen und damit den Weg zurück ins häusliche Umfeld zu ermöglichen. Häufig benötigen unsere Patient:innen nach der Entwöhnung, aufgrund einer Muskelschwäche, eine weitere Versorgung in einer Rehabilitationsabteilung. Hier arbeiten wir eng mit entsprechenden Einrichtungen zusammen.

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