Was bedeutet konservative Therapie?
Unter einer konservativen Therapie versteht man die nichtoperative Schmerzbehandlung, die im Wesentlichen auf den drei Grundpfeilern der medikamentösen Schmerztherapie, physikalischen Therapie (Wärme/Kälte, Elektrotherapie, Massage) und krankengymnastischen/ manualtherapeutischen Therapie basieren. Diese kann auch durch invasiv-infiltrative Maßnahmen erweitert werden.
Multimodale Schmerztherapie
Wir behandeln Schmerzen rund um Operationen an großen und kleinen Gelenken und der Wirbelsäule. Dafür nutzen wir modernste Narkoseverfahren, schmerzlindernde Präparate und Schmerzkathetertechniken. Patient:innen mit chronischen Schmerzen, insbesondere am Stütz- und Bewegungssystem, werden im Rahmen eines multimodalen Behandlungsprogrammes betreut.
Die multimodale Schmerztherapie ist eine Sonderform der konservativen Therapie. Hierbei wird neben der üblichen konservativen Therapie auch Wert auf die psychische Komponente gelegt, die einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Schmerzsymptomatik leisten kann. Ein wichtiger Baustein des Konzeptes der multimodalen Schmerztherapie ist die Schmerzedukation zum Verständnis der Zusammenhänge von Schmerz, Körper und Seele.
Ein interdisziplinäres Expertenteam entscheidet über die Notwendigkeit der Behandlung und deren Behandlungsinhalte. Die Patient:innen erhalten dann von uns einen individuellen Behandlungsplan. Regelmäßige Patientenkontakte und Besprechungen des Behandlungsteams ermöglichen jederzeit eine Anpassung der Therapieinhalte.
PRT (periradikuläre Therapie) und Facettengelenkinfiltration
Hierbei handelt es sich um eine invasive Schmerzbehandlung bei der unter Verwendung von bildgebenden Verfahren (Röntgen oder Computertomographie) dünne Injektionsnadeln in die Nähe der Nervenwurzeln der Wirbelsäule (PRT) oder an die Gelenke der Wirbelsäule (Facettengelenke) herangeführt werden. Nach der Lagekontrolle wird ein Schmerzmitteldepot eingespritzt.
Diese Behandlung ist sinnvoll, wenn Ihre Schmerzen nach gesicherter Diagnose (Computertomographie oder Magnetresonanztomographie) auf Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule zurückzuführen sind. Und eine medikamentöse oder physikalische/physiotherapeutische Therapie (etwa Wärme, Massage, Bewegungsbehandlung, manuelle Therapie) keine weitere Verbesserung erbrachte sowie eine operative Behandlung nicht oder noch nicht indiziert ist.
Andererseits kann sie aber auch im Rahmen einer Stufendiagnostik vor einem operativen Eingriff zur genauen Lokalisierung des betroffenen Bewegungssegmentes dienen. Andererseits aber auch zur Abschätzung, was von einem operativen Eingriff erwartet werden darf.
Die Risiken eines solchen Eingriffes sind im Vergleich zu einer Operation sehr überschaubar. Wir werden diese im Vorfeld des Eingriffes gezielt mit Ihnen besprechen.
Radiofrequenzablation oder Radiofrequenzthermokoagulation
Die Radiofrequenzablation bietet eine minimal-invasive und schonende Methode zur Behandlung von Schmerzen an der Wirbelsäule ausgehend von den kleinen Wirbelgelenken. Hierbei werden die schmerzleitenden Nervenfasern um die kleinen Wirbelgelenke durch punktgenaue Hitzeanwendung (Verödungen) ausgeschaltet.
Radiofrequenzablation (RFA)
Die Radiofrequenzablation (RFA) ist eine effektive Therapiealternative, besonders bei degenerativen Erkrankungen an der Wirbelsäule (durch Verschleiß) ausgehend von den kleinen Wirbelgelenken. Im Vorfeld des Eingriffes sollte allerdings eine Testblockade (Facetteninfiltration) des entsprechenden Wirbelsäulenabschnittes durchgeführt worden sein, um eine gewisse Erfolgsaussicht der Radiofrequenztherapie abschätzen zu können.
Der Eingriff wird bei uns unter Röntgenkontrolle und örtlicher Betäubung durchgeführt. Strahlenschäden sind hierbei nicht zu erwarten, da die verabreichte Strahlendosis durch das Röntgengerät sehr gering ist.
Sie liegen bei diesem Eingriff auf dem Bauch. Danach erfolgt die optimale röntgenologische Einstellung des zu behandelnden Wirbelsäulenabschnittes. Unter sterilen Bedingungen wird röntgenkontrolliert die Kanüle eingestochen. Die korrekte Lage der Kanülenspitze wird über einen schwachen Stromimpuls überprüft, wodurch eine Reizung der Nerven ausgelöst werden soll. Anschließend erfolgt die örtliche Betäubung dieser Nerven, sodass Sie dann die eigentliche Verödung nicht spüren sollten.
Die Risiken eines solchen Eingriffes sind im Vergleich zu einer Operation sehr überschaubar, diese werden wir im Vorfeld des Eingriffes gezielt mit Ihnen besprechen.