Welche Beschwerden macht eine Wirbelsäulenverletzung?
Mit ihren knöchernen Anteilen, Bändern, Bandscheiben, Nerven, Gefäßen und der umgebenden Muskulatur ist die Wirbelsäule eine komplexe Struktur, bei der festes Gewebe unmittelbar an sehr empfindliches Gewebe grenzt.
Wirbelkörperfrakturen, bedingt durch Unfall oder Osteoporose, stellen den Schwerpunkt der Arbeit im Wirbelsäulen-Team dar. Bei Verletzungen und Erkrankungen treten unterschiedlichste Beschwerden auf:
- schmerzhafte Bewegungseinschränkungen
- Gefühlsstörungen
- Lähmungen einzelner Muskelgruppen bis hin zu einer möglichen Querschnittslähmung
Krankheitsbilder
So vielfältig, wie die Beschwerden, sind auch die möglichen Ursachen und Krankheitsbilder:
- Bandscheibenvorfall
- verengter Wirbelkanal
- Wirbelgleiten
- Osteoporotische Brüche
- unfallbedingte Wirbelsäulenschädigungen
- Entzündungen
- chronische Wirbelsäulenschmerzen
Nichtoperative Behandlung
Einen großen Raum nimmt hier, neben der physikalischen Therapie (Krankengymnastik), die Schmerzbehandlung ein. Röntgen- beziehungsweise computertomographie-gestützte Injektionen und Katheterbehandlungen gehören zu einer stationären Schmerztherapie. Bei chronischem Schmerzleiden arbeiten wir eng mit unserem interdisziplinären Zentrum für Schmerztherapie zusammen.
Operationsverfahren
Für die operative Behandlung stehen folgende Verfahren zur Verfügung:
- minimalinvasive Verfahren zur Behandlung von Wirbelkörperfrakturen (Fixateur interne)
- minimalinvasive Versorgung bei verengtem Rückenmarkskanal
- Versteifungsoperationen
- Wirbelköperstabilisierung bei osteoporotischen Brüchen (wenn die Knochen immer brüchiger werden), zum Beispiel durch Zementeinbringung
- Stabilisierung von Frakturen der Halswirbelsäule mittels Schrauben und Platten
Operationszeitpunkt
Die operativen Verfahren können an allen Abschnitten der Wirbelsäule durchgeführt werden. Die Auswahl und Umsetzung richten sich nach der Art der Verletzung beziehungsweise Erkrankung und den Beschwerden der Patient:innen.
In jedem Fall werden die Befunde durch das behandelnde Ärzt:innen-Team äußerst kritisch betrachtet und bewertet, bevor es sich für eine Operation ausspricht. Der Eingriff erfolgt erst dann, wenn alle alternativen nichtoperativen Verfahren ausgeschöpft sind.
Nachbehandlung
In Abhängigkeit von der Schwere des Eingriffes können Patient:innen bei einem komplikationslosen Verlauf in der Regel nach drei bis zehn Tagen aus der stationären Behandlung entlassen werden. Die Möglichkeit einer Anschlussheilbehandlung (Rehabilitationsmaßnahme) wird gemeinsam mit den Patient:innen abgestimmt.