Welche Beinachsenfehlstellungen gibt es?
Eine Fehlstellung der Beinachse kann angeboren oder erworben sein. Man unterscheidet das X-Bein (Valgusfehlstellung) und das O-Bein (Varusfehlstellung).
X-Bein und O-Bein: Welche Ursachen gibt es?
Die häufigste Ursache von erworbenen Beinachsenfehlstellungen sind Verschleißerscheinungen im inneren oder äußeren Anteil des Kniegelenkes mit Verlust eines Meniskus und des Knorpels. Auch nach Meniskusteilentfernung wegen Rissbildung und Schmerzen kann es mittel- bis langfristig zu einer fortschreitenden Abnutzung des Knorpels kommen.
In beiden Fällen kommt es zur Ausbildung einer Gelenkspaltverschmälerung mit Beinachsenfehlstellung. Am Ende steht Knochen auf Knochen, ohne die Schutzschicht des Knorpels und ohne den Meniskuspuffer.
Dabei kommt die O-Bein-Arthrose sehr viel häufiger vor als die X-Bein-Arthrose. Die typischen Symptome sind Belastungsbeschwerden und auch Ruheschmerzen. Durch die zunehmende Beinachsenfehlstellung mit "Beinverformung" nehmen die Beschwerden im Verlauf oftmals deutlich zu.
X-Bein: Wie wird es behandelt?
Eine Beinachsenfehlstellung kann operativ korrigiert werden, um Kniegelenksarthose vorzubeugen. Im Folgenden stellen wir Ihnen zwei Operationsmethoden vor.
Close wedge-Osteotomie
Bei dieser Methode wird ein Knochenteil des kniegelenknahen Oberschenkelknochens von der Innenseite her keilförmig herausgesägt. Der dadurch entstehende Spalt wird durch Veränderung der Beinachse geschlossen und mit einer sogenannten (Tomofix-)Platte fixiert.
Open wedge-Osteotomie
Als Open wedge-Osteotomie wird das keilförmige Öffnen des Schienbeinkopfes von der Innenseite und das Fixieren mit Platte und Schrauben bezeichnet. Je nach Ausmaß der Korrektur muss eventuell der hieraus resultierende Spaltraum mit Knochen aufgefüllt werden, den man vom Beckenkamm gewinnen kann.