Wenn das Herz aus dem Takt kommt
Das menschliche Herz ist für Dr. Cathleen Rogge keine Unbekannte. Täglich steht die Oberärztin im Herzzentrum Leipzig als Fachärztin für Kardiologie und Innere Medizin Patient:innen gegenüber, deren Herz Probleme bereitet. Als Spezialistin für Herzrhythmusstörungen beschäftigt sich Dr Cathleen Rogge im Bereich Rhythmologie vor allem mit dem Gleichmaß der Bewegung des lebensnotwendigen Muskels.
Klagen Patient:innen womöglich über Schwindelgefühle, empfinden stetig Unruhe oder sind wenig belastbar, könnten gutartige, nicht lebensbedrohliche Rhythmusstörungen die Ursache sein, so die Medizinerin. Fallen Patient:innen jedoch durch einen falschen Takt des Herzens schlimmstenfalls sogar in die Bewusstlosigkeit, besteht Lebensgefahr und dringender Handlungsbedarf.
„Gesundheit ist ein Geschenk – wir müssen sie pflegen“
„Herzrhythmusstörungen können mit Fehlzündungen eines Motors verglichen werden. Normalerweise bilden die elektrischen Taktgeber einen Impuls, wodurch das Herz regelmäßig schlägt“, erklärt die Ärztin. Diese Taktgeber sind allerdings störanfällig. „Fehlzündungen“ können dann zu Veränderungen des Gleichklangs führen. Hierbei unterscheidet die Medizin zwischen Beschleunigung (Tachykardie) oder Verlangsamung (Bradykardie) der Herzfrequenz.
Stress, infektiöse Erkrankungen, ein von Geburt an schwaches Herz, ungesunde Lebensweise und vieles mehr sind mögliche Ursachen für Herzrhythmusstörungen. Niemand ist davor gefeit. Doch sich im Ernstfall einzig auf die Medizin und deren Fähigkeiten zu verlassen, ist Dr. Rogge zu wenig. „Unsere Gesellschaft wird immer passiver.
Immer mehr Menschen beschränken sich darauf Medizin zu konsumieren, statt das Geschenk der Gesundheit, das fast jeder von uns erhält, zu pflegen“, bedauert sie. Möglichkeiten, „etwas für das Gesamtkunstwerk Mensch, die Einheit von Körper und Geist zu tun“, gäbe es schließlich reichlich, fügt sie an. Die Kardiologin selbst praktiziert Yoga und empfiehlt dies auch ihren Patient:innen.
Yoga steigert die Produktion von Glücksgefühlen
Eine Vielzahl aufbauender Effekte, die sich durch die Übungen einstellen, macht Yoga so einzigartig. Die Körperspannung nimmt zu. Im Inneren stellt sich Entspannung ein, werden Energien freigesetzt, Muskelpartien gelockert. Atemübungen erweitern den Brustkorb. Und, was die Kardiologin besonders freut: Die Stimulation des Nervensystems sorgt für ein Absenken der Herzfrequenz, mindert den Blutdruck, wirkt positiv auf die Verdauung.
Wer Yoga praktiziert, erfreut sich zusätzlicher Glücksgefühle, die der Körper ausschüttet. Sein Schlafverhalten verändert sich zum Besseren. Eine veränderte Körperwahrnehmung sorgt für ein gesteigertes Selbstwertgefühl.
Eine Meditation zum Abschluss einer Übungseinheit lässt die Praktizierenden zudem tiefer in das Unterbewusstsein vordringen. „Was nachweislich dem Stress des Alltags entgegenwirkt und erreicht, sich wieder auf sich selbst zu fokussieren”, weiß Cathleen Rogge aus eigenem Erleben.