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5 Schwangerschaftsmythen auf dem Prüfstand

„Ist der Bauch spitz, wird es ein Junge.“ Oder: „Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt“. Wer kennt sie nicht, die kuriosen Mythen rund um Schwangerschaft und Geburt? Von Generation zu Generation weitererzählt, halten sie sich hartnäckig. Was ist dran an diesen Schwangerschaftsmythen? Hebamme Yvonne Schildai klärt auf. 

Baby eye close-up photo during breastfeeding

Mythos 1: Das Geschlecht des Babys lässt sich beeinflussen

Viele Paare träumen davon: Wenn sich bereits mit der Zeugung festlegen lassen könnte, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, gäbe es wohl  keine wochenlangen Mutmaßungen rund um das Essverhalten, den berühmten „Schwangerschaftsglow“ und den Gemütszustand der werdenden Mutter mehr. Doch wenn es so einfach wäre, würde auch der magische Moment beim Ultraschall entfallen, an den Eltern sich wohl ein Leben lang erinnern. Und der oft für eine große Überraschung sorgen kann – nämlich dann, wenn aus einem langersehnten Mädchen ein Junge wird oder der kleine Nachwuchskicker plötzlich eine Ballerina ist.

Fakt ist: Es lässt sich nicht planen oder vorhersagen, welches Geschlecht das Baby einmal haben wird. „Entscheidend ist allein das X- oder Y-Chromosom des Spermiums“, bestätigt Yvonne Schildai, Leitende Hebamme im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Vergessen Sie also Theorien wie „Socken beim Sex anlassen, dann wird es ein Mädchen“ ebenso wie eine Orientierung des Zeugungszeitpunkts an den Mondphasen. Wir raten Ihnen dazu, sich entspannt zurückzulehnen und abzuwarten. Vorfreude ist schließlich die schönste Freude, oder? 

Mythos 2: Mädchen rauben der werdenden Mama die Schönheit

Eine runde Bauchform lässt auf ein Mädchen schließen, in einem spitzen Bauch wächst garantiert ein Junge heran. Kennen Sie solche Sätze auch? Und fragen Sie sich dann, warum so viele Menschen an Überlieferungen wie diese glauben? Doch damit nicht genug. Schließlich lässt ein strahlend schönes und entspanntes Äußeres angeblich ebenfalls auf einen Jungen schließen, während fettige Haare und ein fahles Hautbild ein Mädchen vermuten lassen.

Von wegen, wie Yvonne Schildai erklärt: „Zwischen dem Geschlecht des Babys und dem äußeren Erscheinungsbild einer schwangeren Frau gibt es keinen Zusammenhang. Eine Schwangerschaft verlangt dem Körper immer einiges ab und frisst Energie. Unabhängig vom Geschlecht des Babys haben vor allem Hormone einen Einfluss auf Haare, Haut und den Gemütszustand der Mutter.“

In dieser wundervollen Phase Ihres Lebens ist es somit völlig in Ordnung, die Dinge etwas ruhiger angehen zu lassen. Statt stundenlang im Bad zu stehen, ist Ihnen mehr nach Schwangerschaftslektüre und Schokoladenkeksen? Dann genießen Sie diese kostbaren Momente mit Ihrem ungeborenen Kind in vollen Zügen. Denn auch diese Zeit geht irgendwann einmal vorbei und Sie erwartet ein neuer, spannender Lebensabschnitt.

Helios Klinikum Berlin-Buch

Hebamme

Zwischen dem Geschlecht des Babys und dem äußeren Erscheinungsbild einer schwangeren Frau gibt es keinen Zusammenhang.

Mythos 3: Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt?

Der Mythos, dass nach einem Kaiserschnitt weitere Kinder nur per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht werden können, ist zwar weit verbreitet, aber mittlerweile aus medizinischer Sicht nicht mehr aktuell. Möchte eine Schwangere nach einem Kaiserschnitt wieder vaginal entbinden, kann sie dies in der Regel auch tun – oder sich erneut für einen Kaiserschnitt entscheiden.

Mythos 4: Bei vermehrter Übelkeit in der Schwangerschaft wird es ein Mädchen

Angeblich verrät das Ausmaß der Morgenübelkeit das Geschlecht des Babys. So sollen Frauen, die im ersten Trimester häufiger an Übelkeit leiden, ein Mädchen erwarten. Ein Mythos? Laut einer schwedischen Studie ist diese Theorie nicht ganz falsch. So brachten Mütter, denen öfter starke Übelkeit zu schaffen machte, häufiger ein Mädchen als einen Jungen zur Welt.

Das könnte durchaus an dem Schwangerschaftshormon HCG liegen. „Die Konzentration des Hormons im Blut der Mutter ist mit einem Mädchen im Bauch nämlich höher“, bestätigt die Expertin.

Eine 100-prozentige Gewissheit gibt es aber auch für diesen Schwangerschaftsmythos nicht. Viel wichtiger ist es ohnehin, dass die werdende Mutter sich Ruhe und Entspannung gönnt, statt sich Gedanken um das Geschlecht ihres Babys zu machen.

Mythos 5: Ein Glas Wein ist kein Glas Wein?

In gemütlicher Runde ein Glas Wein trinken – das sollte auch Schwangeren vergönnt sein? Das ist definitiv falsch – und gefährlich. Schließlich ist das Baby mit dem Blutkreislauf der Mutter verbunden, sodass es alle Nährstoffe, aber natürlich auch alle Schadstoffe aufnimmt und verarbeitet.

„Das Baby kann den Alkohol nicht so schnell abbauen, da die Leber noch nicht ausgereift ist. Der Giftstoff hat beim Ungeborenen also länger Zeit, seine schädigende Wirkung zu entfalten“, warnt Yvonne Schildai. Sie rät allen werdenden Müttern dringend dazu, auf Alkohol und Nikotin gänzlich zu verzichten.

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