Schwanger mit 40 – auf natürlichem Weg?
Die Lebens- und Arbeitssituation vieler Paare hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert. Immer häufiger verschiebt sich dadurch der Kinderwunsch nach hinten.
1970 betrug das durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt des ersten Kindes in Westdeutschland etwa 24 Jahre und in Ostdeutschland etwa 23 Jahre. 2018 waren Erstgebärende in Deutschland im Durchschnitt 30 Jahre alt.
Damit stieg auch der Anteil der über 40-jährigen Erstschwangeren. Mit zunehmendem Alter sinkt jedoch die Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft.
Nur rund zwei bis sieben Prozent der Frauen jenseits der 40 werden spontan schwanger. Das bedeutet, dass von 100 Paaren, die ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten, zwei bis sieben Frauen schwanger werden.
Ab 45 liegt die Rate sogar nur noch bei 0,2 Prozent. Zum Vergleich: Bei Frauen zwischen dem 20. und 25. Lebensjahr liegt die Rate bei rund 30 Prozent.
Fruchtbarkeit im Alter
Die Fruchtbarkeit der Frau nimmt mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab. Das liegt nicht nur an der sinkenden Anzahl der Eizellen, sondern auch an deren Qualität.
Zusätzlich geht die Produktion der weiblichen Hormone zurück, was die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis ebenfalls verringert. Es kommt seltener zu einem Eisprung und die Zyklen werden unregelmäßiger, bis sie schließlich ganz ausbleiben.
Dennoch gibt es keine allgemeine Altersgrenze bis zu der eine Frau schwanger werden kann, solange in den Eierstöcken noch fruchtbare Eizellen vorhanden sind.
Vorteile des späten Mutterglücks
Heute ist eine Schwangerschaft mit über 35 Jahren in unserer Gesellschaft normal. Auch eine schwangere Frau mit Anfang 40 ist bei guter medizinischer Betreuung nichts Besonderes mehr. Nicht das biologische Alter, sondern der tatsächliche Gesundheitszustand der Mutter und des Vaters sind entscheidend.
Spätes Elternglück hat auch Vorteile: Die Mütter und Väter sind im Berufsleben fest etabliert und leben in wirtschaftlich stabilen Verhältnissen. Auch die altersbedingte höhere Lebenserfahrung der Eltern kann sich positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirken.
Zudem zeigen Studien, dass eine späte Geburt die Lebenserwartung der Mutter steigert. Allerdings ist dabei nicht sicher, ob es hier einen ursächlichen Zusammenhang gibt.
Tipps, um schneller schwanger zu werden mit 40 plus
Ein gesunder Lebensstil verbessert die Chance für Frauen, auch jenseits der 40 ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
Hier einige Tipps:
- Achten Sie auf eine gesunde, vitamin- und ballaststoffreiche, Ernährung und verzichten Sie auf Fast Food.Vermeiden Sie Über- und Untergewicht.
- Treiben Sie regelmäßig Sport (keinen Extremsport).
- Verzichten Sie auf Rauchen und Alkohol.
- Lassen Sie Ihre Schilddrüsenfunktion überprüfen.
- Die Aufnahme von Folsäure kann einen Schwangerschaftswunsch positiv beeinflussen.
- Frauen mit chronischen Erkrankungen sollten optimal medikamentös eingestellt sein.
- Versuchen Sie, Stress möglichst zu reduzieren.
Späte Vaterschaft – die Zeugungsfähigkeit des Mannes fördern
Das Alter des Vaters spielt ebenfalls eine Rolle beim Kinderwunsch. Mit zunehmendem Alter nimmt beim Mann die Anzahl der Spermien ab. Nach einem Maximum zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr von durchschnittlich 130 Millionen Spermien sinkt diese Zahl jenseits des 50. Lebensjahrs auf etwa 25 Prozent.
Auch die Qualität der Spermien reduziert sich im Alter kontinuierlich. Ausdauer und Beweglichkeit nehmen ab und die Form ändert sich. Dadurch wird es für das einzelne Spermium schwieriger, bis zur Eizelle zu gelangen und sie zu befruchten.
Um diesen altersbedingten Prozess günstig zu beeinflussen, sollten auch ältere Männermit Kinderwunsch ihren Lebensstil optimieren. Das heißt schädliche Faktoren wie Rauchen, Alkohol und Übergewicht zu minimieren, Sport zu treiben und sich gesund zu ernähren.