Wie läuft die Behandlung ab?
Nach intensiver Überprüfung der Vorgeschichte und eingehender Aufklärung erhält der Patient in einer minimalinvasiven Operation eine Elektrode direkt an den gereizten Nerv oder an die hintere Rückenmarkhaut implantiert. Die Elektrode sendet schwache Stromimpulse aus und beeinflusst so die Reizübermittlung ins Gehirn. Wenn der Operateur die Elektrode richtig platziert hat, erlebt der Patient schon während der OP eine deutliche Schmerzreduktion. Die Stärke der Reizunterdrückung kann er selbst über eine Fernbedienung nach der Operation justieren.
Mit der Fernbedienung den Schmerz beeinflussen
Zunächst erfolgt eine mehrtätige intensive Testphase, in der ein externer Stromgenerator angeschlossen und an die Haut angeklebt wird. Drei Tage soll der Patient im Krankenhaus und vier Tage lang zuhause, unter realer Alltagsbelastung, die Wirkung überprüfen. Erst wenn feststeht, dass er wirklich profitiert, wird auch die Stromquelle in den Körper implantiert. Dank hochwertiger Akkus kann sie dort mehrere Jahre verweilen.
Welche Krankheitsbilder können behandelt werden?
Erfahrungen bestehen mit Schmerzausschaltung im ganzen Körper, wenn sich das Leiden auf eine bestimmte Region, also einzelne Nervenstränge beschränkt. Bei Systemerkrankungen wie Rheuma, wo oft der ganze Körper betroffen ist, eignet sich diese Methode nicht. Zu den klassischen Einsatzgebieten für Neuromodulation gehören chronische Schmerzen nach Wirbelsäulenoperationen, bei Durchblutungsstörungen in den Beinen, bei der Krankheit CRPS (Morbus Sudek) oder bei den Patienten, bei denen trotz umfangreicher diagnostischer Maßnahmen keine sichere Erklärung für ihre chronischen Schmerzen gefunden wurde. Der Eingriff kann im Bedarfsfall jederzeit rückgängig gemacht werden.