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Helios Klinik Attendorn als Lokales TraumaZentrum zertifiziert

Jetzt ist es offiziell: Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie stuft das Attendorner Krankenhaus als Lokales TraumZentrum DGU® ein. Als neuer Teil des Traumanetzwerks Köln erfüllt das Haus die strengen Kriterien für die Behandlung von Schwerverletzten und Traumapatienten.

28. Mai 2024

Als der Rettungsdienst Herr M. in die Notaufnahme brachte, schien er äußerlich stabil zu sein. Zwar hatte ihm der Aufprall auf einen anderen PKW mit 50 Stundenkilometern einen Schrecken eingejagt, doch war er auf den ersten Blick soweit unverletzt geblieben. Der oberflächliche Eindruck täuschte jedoch: „Wir haben den Patienten in unserem Schockraum vom Kopf bis zum Zeh untersucht. Dies erfolgt nach dem Advanced Trauma Life Support Schema,“, erklärt Ahmad Ali, Sektionsleiter der Unfallchirurgie und Ärztlicher Leiter des Lokalen TraumaZentrums in Attendorn. Bei diesem Schema handelt es sich um eine systematische Komplettuntersuchung des Patienten, um nicht-offensichtliche Verletzungen zu finden beziehungsweise auszuschließen. Im Falle von Herrn M. genau die richtige Maßnahme: Im weiteren Verlauf wurden mehrere kleine Darmrisse als Unfallfolge festgestellt und gleich vor Ort operativ versorgt. Nach wenigen Tagen konnte der Patient in einem guten Zustand zur weiteren hausärztlichen Behandlung entlassen werden, so Ali.

„Für solche Notfälle ist eine rasche Diagnostik und Behandlung rund um die Uhr wichtig und rettet Leben. Die Einstufung durch die DGU als Lokales TraumaZentrum im Traumanetzwerk Köln ist für uns in Attendorn eine Bestätigung für unsere Bemühungen, die Qualität unserer Versorgung Schritt für Schritt weiter auszubauen“, sagt der Pflegerische Leiter Tim Kalke,

Was leisten lokale TraumaZentren?

Lokale TraumaZentren sind medizinische Einrichtungen, die darauf spezialisiert sind, Patientinnen und Patienten mit schweren Verletzungen oder Traumata interdisziplinär zu behandeln. Sie stehen als Teil übergeordneter regionaler Netzwerke in enger Abstimmung mit Rettungsdiensten, Notaufnahmen und anderen medizinischen Einrichtungen, um eine umfassende und koordinierte Versorgung zu gewährleisten. Stößt die Behandlung nach erfolgter Erstversorgung und Stabilisierung in einem Lokalen TraumaZentrum an Grenzen, erfolgt rechtzeitig und abgestimmt die Verlegung in ein übergeordnetes regionales bzw. überregionales TraumaZentrum mit entsprechender Spezialisierung oder maximaler Versorgungsstufe. Alle Zentren verfügen über speziell ausgebildetes medizinisches Personal sowie die erforderliche apparative Ausstattung, um Notfallversorgung und Langzeitbehandlung für Patienten mit Traumata zu gewährleisten.

In Attendorn sind die Wege dafür kurz: Das Haus besitzt eine eigene Röntgenabteilung und bietet unter anderem MRT und Computer-Tomographie als Diagnoseinstrumente. Es verfügt insbesondere in den Bereichen Orthopädie, Gefäß- und Allgemeinchirurgie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie über nachgewiesene Expertise. Zudem sind sowohl das ärztliche als auch das pflegerische Team vom Konzept TraumaZentrum überzeugt: „Das ist ein echtes Querschnittsthema und wird in unserem Haus breit von allen medizinischen Disziplinen getragen und gelebt“, erläutert Klinikgeschäftsführerin Dr. Oksana Prajzel. Besonders hervorzuheben sei, dass ein TraumaZentrum einen ganzheitlichen Behandlungsansatz verfolge und von der engen, fachübergreifenden Zusammenarbeit der Mediziner aus den verschiedenen Fachabteilungen lebe, so Prajzel.

Die Zertifizierung behält drei Jahre ihre Gültigkeit und muss im Frühjahr 2027 durch die DGU nach intensiver Prüfung bestätigt werden.