Durch die Entwicklung moderner Stablinsensysteme mit verschiedenen Blickwinkeln (0°, 30°, 45° und 70°) sowie auch durch Fortschritt in der Videotechnik hat sich die funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie nahezu deutschlandweit etabliert.
Die Verwendung des Operationsmikroskopes ist dabei auf Grund des exzellenten Einblicks durch die endoskopische Technik weitgehend verschwunden. In unserer Klinik führen wir die Nasennebenhöhlenoperationen mit schleimhautschonenden Instrumenten und hochauflösender Videotechnik (HD-Videotechnik) durch.
Da sich in unmittelbarer Nähe des Nasennebenhöhlensystems der Augapfel, der Sehnerv, die große Hirnschlagader und das Gehirn befinden, sind langjährige Erfahrung und subtile Operationstechnik Voraussetzung dieser Eingriffe. Zur Verbesserung der Patientensicherheit findet in bestimmten Fällen auch ein Navigationssystem Anwendung. Damit können Komplikationen auf ein Minimum reduziert werden.
Bei nasaler Hirnwasserfistel (Hirnwasserabgang durch die Nase) z.B. nach Frakturen und Operationen muss unbedingt die Öffnung verschlossen werden, da sonst eine aufsteigende Infektion (Meningitis) resultieren kann. Außerdem könnte beim Nase Putzen Luft in den Hirninnenraum gelangen. Die Identifikation der Fistel kann sehr schwierig sein, da Hirnwasser fast farblos ist.
Nach der Gabe eines speziellen Farbstoffes (Natriumfluorescein) in das Hirnwasser kann die Fistel sicher lokalisiert und meist endoskopisch verschlossen werden.
Auch die ausgedehnte Tamponierung (Ausstopfen der Nase nach der OP) mit Vaselinestreifen, die bei der Entfernung besonders schmerzhaft sind, gehört der Vergangenheit an.
Bei der Mehrheit der bei uns durchgeführten Nasennebenhöhlenoperationen wird lediglich eine selbstauflösende Tamponade verwendet, die nicht mehr entfernt werden muss. Ansonsten werden bei Bedarf gummierte Schaumstofftamponaden verwendet.
Zusätzlich erfolgen Operationen an der Nasenscheidewand und den Nasenmuscheln.
Die Korrektur der äußeren Nase bei kosmetischer oder/und funktioneller Störung ist ein besonders anspruchsvolles Gebiet der Nasenchirurgie. In unserem Hause werden mittels verschiedener Techniken die defekten bzw. deformierten Regionen der Nase rekonstruiert mit dem Ziel einer funktionellen und ästhetischen Optimierung. Es findet dabei hauptsächlich die „Gubisch-Schule“ Anwendung, die von Deutschlands sicherlich berühmtesten und weltweit renommiertesten Experten auf diesem Gebiet, Herrn Prof. Gubisch aus Stuttgart, erarbeitet wurde. Damit ist selbst bei Revisionsoperationen häufig ein sehr gutes Ergebnis möglich. Bei Bedarf (vor allem bei Voroperationen) kann Knorpel aus der Rippe oder dem Ohr zur Rekonstruktion der Nase entnommen werden.