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minimalinvasiven OP-Technik der Schilddrüse

Schilddrüsenchirurgie

Wichtig bei Operationen an der Schilddrüse sind einerseits die Erhaltung der kehlkopfsteuernden Nerven und der Nebenschilddrüse und andererseits die möglichst vollständige Entfernung der erkrankten Schilddrüse (ein- oder beidseitig). Die früher regelhaft durchgeführte Subtotalresektion (Teilentfernung) wurde wegen der hohen Rezidivrate (erneute Operation nach Jahren) von den meisten Arbeitsgruppen zugunsten der vollständigen Resektion verlassen.

Zur besonders sicheren Überwachung der Funktion des Stimmlippennerven (N. laryngeus recurrens), der die Beweglichkeit der Stimmlippen steuert, erfolgt das sogenannte Neuromonitoring über verbesserte, auf dem Beatmungsschlauch befestigte Elektroden, die unserer Erfahrung nach mittlerweile nahezu immer verlässlich sind. Bei geeigneten Befunden (z.B. Nachoperationen) kann die Sicherheit mit der Vagusdauerstimulation weiter verbessert werden.
 

Zusätzliche Sicherheit bietet die routinemäßige Anwendung der Lupenbrille.

Da wir häufig plastisch-rekonstruktive Eingriffe im Gesicht und am Hals durchführen, liegt unser besonderes Augenmerk auch bei der Schilddrüsenchirurgie auf möglichst kleiner Schnittführung und filigraner Hautnaht oder auch Kleberanwendung für möglichst gute kosmetische Ergebnisse.

Dabei wenden wir bei geeigneten Befunden das minimal-invasive OP-Verfahren „Minet“ an. Dabei erfolgt ein 2 – 3 cm großer Hautschnitt relativ weit oben in einer Hautfalte unterhalb des Kehlkopfes. Die Präparation der Schilddrüse wird dann mit Lichtkranz und Lupenbrille durchgeführt.

Bildbeispiele der minimalinvasiven OP-Technik

Abb.: Minet-OP mit Lichtkranz und Lupenbrille

Im Oktober 2019 wurde ein neues Operationsverfahren zur Entfernung der Schilddrüse in unserem Hause ohne sichtbare Narben am äußeren Hals eingeführt. Hierbei handelt es sich um die sogenannte transorale Schilddrüsenoperation (TOETVA). Bei diesem Eingriff werden Endoskope und endoskopische Instrumente über drei kleine Schnitte im Mundvorhof bis zur Schilddrüse eingeführt. Die Operation der Schilddrüse selbst wird mittels modernster Ultra-HD-Videotechnologie nach den gleichen Prinzipien wie bei der offenen Chirurgie durchgeführt. Die Entfernung des Organes erfolgt dann ebenfalls über den bereits vorhandenen Schnitt im Mundvorhof oder bei größeren Organen über einen zusätzlichen Bergeschnitt am Haaransatz, der ebenfalls später nicht mehr sichtbar ist.

Thermoablation

Ab sofort steht in unserem Zentrum ein hochmodernes Gerät zur Behandlung von Schilddrüsenknoten ohne Operation zur Verfügung. Für ausgewählte Befunde ist damit eine Therapie von Knoten ganz ohne Schnitt und Narkose möglich. Als erste Klinik Deutschlands wenden wir das System Amica an der Schilddrüse an, mit dem sowohl Radiofrequenz als auch Mikrowellenablation durchgeführt werden können.

Falls Sie Fragen haben oder diese Behandlungsmöglichkeit nutzen wollen, dann ist eine Beratung in unserer Schilddrüsensprechstunde oder im MVZ Endokrinologie sinnvoll.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Schilddrüsenzentrum Erzgebirge können Sie hier herunterladen.