Die Diagnostik von schlafbezogenen Atemstörungen erfolgt in unserem Klinikum im Schlaflabor der Pneumologischen Abteilung, mit der wir auf diesem Gebiet sehr eng zusammenarbeiten.
Hierbei ist neben der Schlafuntersuchung auch eine Untersuchung des Hals-Nasen-Ohren-Gebietes erforderlich, um lokale Erkrankungen zu identifizieren, die die Atemstörungen und das Schnarchgeräusch auslösen können.
Mit Hilfe einer endoskopisch kontrollierten medikamentös induzierten Schlafphase (Propofol-Schlafvideoendoskopie) kann die Ursache des Schnarchgeräusches und des Apnoeschnarchens meist sicher identifiziert werden. Nach Vorliegen aller Untersuchungsbefunde wird mit dem Patienten ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet. Dabei werden chirurgische Verfahren nur dann empfohlen, wenn durch die Schlafendoskopie gesichert ist, dass eine gute Erfolgschance besteht.
Weitere Therapieoptionen sind zum Beispiel Unterkieferprotrusionsschienen, die durch den Zahnarzt angepasst werden und mit Hilfe der Unterkiefervorverlagerung das Schnarchgeräusch bekämpfen. Teilweise können auch spezielle Stens (z.B. Alaxo-Stent) Anwendung finden, die der Betroffene selbstständig vor dem Schlafen einsetzt und früh wieder entfernt.
Bei der gefährlichen Form des Schnarchens, dem obstruktiven Schlafapnoesyndrom, ist allerdings in den meisten Fällen das Tragen einer Atemmaske erforderlich und eine Operation nur in Ausnahmefällen möglich.
Für ausgewählte Patienten, die die Schlafmaske nicht tragen können, ist ab 2016 unsere Klinik für die Implantation des Hypoglossusschrittmachers zugelassen. Dabei wird der Zungennerv durch einen Schrittmacher immer beim Einatmen stimuliert mit der Folge einer deutlichen Erweiterung der Atemwege und somit deutlicher Reduktion des Schnarchens und der Aussetzer.