Gut schlafen ist die Voraussetzung für optimale Leistungsfähigkeit. Wenn Sie sich trotz ausreichender Schlafphasen müde und ausgelaugt fühlen, könnte eine Schlafapnoe die Ursache dafür sein.
Schlafapnoe
Schon lange können Sie nicht mehr ruhig schlafen, weil Ihr Mann laut und beständig schnarcht. Sie stellen aber auch fest, dass zwischen den Schnarchphasen für die Dauer von 30 – 60 Sekunden, manchmal auch länger, überhaupt keine Atemtätigkeit zu hören ist. Ist dies der Fall, dann gehört Ihr Mann vermutlich zu den Männern zwischen 40 – 60 Jahren, die unter einem sogenannten „Schlafapnoe-Syndrom“ leiden. Frauen sind seltener von dieser Störung betroffen. Schnarchen kann mit Atemstillständen (sogenannten Apnoephasen) verbunden sein. Aus großen Untersuchungen weiß man heute, dass das Schlafapnoe-Syndrom keine seltene Erkrankung ist, etwa 3 % der erwachsenen Bevölkerung im erwerbsfähigem Alter sind davon betroffen.
Das Schlafapnoe-Syndrom
Man spricht von Apnoephasen, wenn der Atemfluss mehr als 10 Sekunden unterbunden ist. Jeder Gesunde entwickelt in der Nacht einige Atemstillstände, die Anzahl steigt altersabhängig etwas an. Wird die Anzahl von 10 Apnoephasen pro Stunde überschritten, spricht man vom Schlafapnoe-Syndrom, d. h. der Patient leidet unter den Folgen der Atemstillstände. Die Ursache für die Atempausen ist eine Verengung der Atemwege aufgrund Erschlaffung der Rachenmuskulatur. Die Apnoephasen führen zur Sauerstoffunterversorgung des Gehirns und unbemerkten Aufwachepisoden. Folge ist ein gestörter Schlaf und Tagesmüdigkeit mit verringerter Leistungsfähigkeit, unwillkürlichem Einschlafen bis hin zu Unfällen. Dieses sogenannte Schlafapnoe-Syndrom wird in Schlaflabors behandelt.
Die Ursachen von Schlafstörungen sind vielfältig, sie können durch äußere Faktoren, durch eine körperliche oder durch eine seelische Erkrankung ausgelöst werden.
Die nichtorganische Insomnie ist sicherlich die häufigste Schlafstörung, sie ist durch Ein- und / oder Durchschlafstörungen gekennzeichnet. Die Patienten empfinden den Schlaf als nicht erholsam, sie beschäftigen sich mit der Schlafstörung und der Sorge um die negativen Konsequenzen. Es entstehen ein erheblicher Leidensdruck und deutliche Störungen der Alltagsaktivitäten.
Um die Diagnose stellen zu können, müssen die beschriebenen Schlafstörungen mindestens dreimal pro Woche mindestens einen Monat lang auftreten. Die Dauer eines gesunden Schlafes ist individuell sehr unterschiedlich und ändert sich im Laufe des Lebens. Das entscheidende Kriterium ist letzten Endes aber, ob Sie sich durch den Schlaf für den kommenden Tag ausreichend ausgeruht fühlen. Um einschlafen zu können, müssen Sie die Beschäftigung mit den Tagesaktivitäten hinter sich lassen und ein Stück Kontrolle abgeben. Dadurch treten Ängste und Sorgen ins Bewusstsein, die Unruhe und Spannungen erzeugen. Wenn dieses dauerhaft zu einem nicht ausreichenden Schlaf führt, ist die psychotherapeutische Bearbeitung der Ursachen der Schlafstörungen wichtig. Entspannungstraining und Medikamente können dabei unterstützen.
Narkolepsie ist eine seltene neurologische Erkrankung und betrifft ca. einen von 2.500 Menschen. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, wobei sich meistens die ersten Symptome im jugendlichen Alter zeigen.
Hauptbeschwerden
- Tägliche, schwere Tagesschläfrigkeit und unüberwindbare Einschlafattacken
- Kataplexien, d.h. emotional ausgelöster Verlust der Muskelspannung
Weitere Symptome
- Schlafbezogene Halluzinationen: lebhafte, traumähnliche Bilder und Vorstellungen
während des Einschlafens bzw. des Aufwachens - Schlaflähmung: kurzzeitige Lähmung der Körpermuskulatur i.d.R. beim Aufwachen
- Gestörter Nachtschlaf: häufige Unterbrechungen mit z.T. langen Wachphasen
- Gewichtszunahme: häufig rasch zu Krankheitsbeginn
Diagnose
Die Erkrankung wird in der Regel anhand der geschilderten Beschwerden, der Krankheitsgeschichte und schlafmedizinischen Untersuchungen diagnostiziert. Zudem sind oftmals Laboruntersuchungen (Blutuntersuchungen, gelegentlich auch vom Nervenwasser) notwendig.
In unserem Fachbereich betreuen wir Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen, bei denen die eigene Atemkraft nicht mehr ausreicht, indem wir sie auf ein sog. "(Masken-) Heimbeatmungsgerät" einstellen. Dadurch wird die Atemmuskulatur vor allem nachts spürbar entlastet und die Patienten sind sehr häufig am Tage wieder deutlich belastbarer.
Am Standort des Klinikums entstand ein Atemcenter der Firma IfM (Ingenieurbüro für Medizintechnik). Dieses übernimmt durch speziell ausgebildetes Personal die präzise Anpassung der Masken an die äußeren Atmungsorgane. Die Patienten werden dabei in der pneumologischen Abteilung des Klinikums auf die Beatmung vorbereitet und auf das Beatmungsgerät eingestellt. Die individuelle Anpassung der Masken übernimmt dann der Kooperationspartner. Im Anschluss weisen die Mitarbeiter des Atemcenters die Patienten, Angehörige oder den Pflegedienst zudem detailliert ein – dies schafft Vertrauen und Sicherheit im Umgang mit der Technik.
Neben der Unterstützung der Patienten vor Ort im Klinikum ist das Atemcenter auch Anlaufstelle für Patienten, die bereits außerklinisch in häuslicher Umgebung oder in speziellen Heimen beatmet werden und Probleme mit ihren Masken haben.