Ihr Klinik-Aufenthalt und die Operation
Wir wollen Ihnen gern Ihre Ängste nehmen und bereits im Vorfeld möglichst viel Sicherheit vermitteln. Aus diesem Grund erfahren Sie hier alles wissenswerte über den stationären Aufenthalt und die Operation.
Vor einer Operation an der Lunge ist gute Planung und ihre Aufklärung von großer Bedeutung. Ihnen sollte die folgenden Fragen gestellt werden: Was, Wann, Wo, Wie und vor allem Warum soll operiert werden?
Wesentliche Fragen und Voruntersuchungen
Seitens des Chirurgs müssen diese Fragen abgeklärt werden:
- Muss es operiert werden? Werden Sie von der Operation profitieren? Welche Alternativen gibt es?
- Darf operiert werden, d.h. können Sie als Patient eine Operation überstehen? Welche Probleme können post-operativ auftreten?
- Kann operiert werden? Diese Frage hat mit der technischen Operabilität der Krankheit zu tun.
- Wollen Sie sich operieren lassen?
Je nach gesetzlichen Richtlinien und geplanter Operation, können die folgenden Untersuchungen bei der Abklärung der oben genannten Fragen zur Hilfe kommen:
- Anamnese, klinische Untersuchung, Blutuntersuchungen und EKG zur Einschätzung Ihres allgemeinen Gesundheitszustandes und Ihrer Leistungsfähigkeit.
- Lungenfunktion, zur Beurteilung Ihrer Atemreserven. Das kann über das Ausmaß der Resektion von Lungengewebe oder sogar über die Notwendigkeit einer Operation entscheiden.
- Kontrastmittelverstärkte Computertomografie von Thorax und Oberbauch, zur Darstellung anatomischer Veränderungen und Bestimmung der technischen Operabilität eines auffälligen Befundes, insbesondere bei Verdacht auf Lungenkarzinomen. Der Nutzen der Durchführung einer Computertomografie überwiegt das relativ geringe Risiko eines strahleninduzierten Schadens. Im günstigsten Fall sollte die Untersuchung nicht länger als vier Wochen vor der OP und vor der Durchführung einer Spiegelung der Atemwege stattgefunden haben.
- Bei einer Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie) mit evtl. Probenentnahmen werden Ihre größeren Atmungsorgane (Luftröhre, Bronchien) eingesehen und gegebenenfalls Gewebsproben entnommen. Diese Untersuchung ist vor allem beim Vorliegen von Lungenkrebs unerlässlich.
- Skelett-Szintigrafie, Kernspin-Tomographie des Schädels sowie einer Ultraschall-Untersuchung des Bauchraums, Eingriffe, bei denen Metastasen (Tochter-Geschwülste) ausgeschlossen werden können. Sie werden vor allem bei Verdacht auf bösartige Neubildung der Lunge vorgenommen.
- Positronen-Emissions-Tomographie (PET-CT) kann bei der Abklärung von Lungenrundherden mit Durchmessern von über 10mm oder von Lymphknoten-, Fernmetastasen behilflich sein.
In der Regel sind diese Untersuchungen bereits vorhanden oder werden in unserer Klinik für Pneumologie/ Schlaf Medizin im Helios Klinikum Aue ergänzt. Die oben stehenden Fragen können auf jeden Fall gestellt und während des pre-stationären Gesprächs besprochen werden. Wenn Sie schon stationär behandelt werden, wird vor der Operation der/die Sie behandelnde Arzt/Ärztin auf sie zukommen.
Wichtig ist zu beachten, ihrem/ihrer Arzt/Ärztin die Liste von den von Ihnen regelmäßig eingenommenen Medikamenten mitzuteilen. Manche Blutverdünner können bei einer geplanten Operation schädlich wirken und müssen für eine bestimmte Zeit vor der Operation abgesetzt bzw. durch ein anderes Medikament ersetzt werden. Das aber variiert je nach Medikament, Einnahme- und OP-Indikation. Sprechen Sie Ihren/Ihre Arzt/Ärztin diesbezüglich an, damit wir für Ihren Fall einen individuellen Medikamenten-Plan erstellen können
Einen Termin für eine stationäre Aufnahme muss von Ihnen, bzw. Ihrem/Ihrer Arzt/Ärztin mit unserem Sekretariat vereinbart werden. Am Tag der stationären Aufnahme ist für Sie Folgendes mitzubringen:
- Ihre Versichertenkarte
- Einen Einweisungsschein mit Einweisungsdiagnose
- Unterlagen von früheren medizinischen Behandlungen, Medikamenten-Liste, sowie vorhandene medizinische Pässe bzw. Voruntersuchungen
- Ihnen, für die Dauer des Aufenthalts, nötige persönliche Gegenstände, wobei das Mitbringen von Wertgegenständen im günstigsten Fall vermieden werden sollte, da wir dessen Sicherheit oder Nichtbeschädigung leider nicht gewährleisten können.
Da möglicherweise noch diverse Untersuchungen zur OP-Vorbereitung, sowie die anästhesiologische Aufklärung anfallen, bitten wir Sie, sich am geplanten Tag Ihrer stationären Aufnahme, um 08:30 Uhr morgens bei unserer Patientenaufnahme im Eingangsbereich des Haupthauses (Haus B, EG) anzumelden. Notfälle verursachen manchmal Wartezeiten, wofür wir Sie um Verständnis bitten. Falls nötig oder von Ihnen erwünscht, darf einer Ihrer Angehörigen die Anmeldung für Sie erledigen.
Wenn nicht anders vereinbart ist, brauchen Sie am Aufnahme Tag nicht nüchtern kommen.
Um eine Liste Ihrer aktuellen Medikamente möglichst fehlerfrei erstellen zu können, bitten wir Sie darum, diese am Aufnahmetag mitzuführen. Während Ihres Aufenthalts werden Sie medikamentös von uns versorgt.
Für die über „gesetzliche“ Krankenkassen-Versicherte stehen 2- bzw. 3-Bett Zimmer auf der Station B6 zur Verfügung. Die „privat“ Versicherten haben die Möglichkeit, auf der dafür vorgesehene Station E6 betreut zu werden. Allen Patienten stehen ein Nachttisch und ein Schrank für ihre Privatgegenstände zur Verfügung. Jedes Bett ist mit einer Rufanlage ausgestattet, sodass Sie das Pflegepersonal immer erreichen können.
Auf allen für Sie relevanten Stationen befinden sich in den Aufenthaltsräumen und auf den Fluren Trinkwasserspender, sowie Kaffee, Tee und verschiedene Heißgetränke.
Im Krankenhaus werden täglich drei Mahlzeiten verteilt, welche sich nach der ärztlichen Anordnung und Ihrem persönlichen Wunsch gestalten können. Ein Mitarbeiter unserer Küche erkundigt sich täglich nach Ihren Wünschen, wobei Sie aus verschiedenen Menüs auswählen dürfen.
Für Ihre Besucher und für Sie sind vor jedem Krankenhaus Ein-/Ausgang und auf jeder Station Desinfektionsmittel-Spender aufgestellten.
Vor dem Haupteingang (Haus B) stehen Ihnen kostenfrei Kurzzeitparkplätze (30 Minuten) zur Verfügung. Für einen evtl. längeren Aufenthalt gibt es auf dem Gelände des Krankenhauses noch weitere kostenpflichtige Parkplätze (Für Besucher bis 1 Stunde: kostenfrei, 2 Stunden: 1€, 3 Stunden: 1,50€, 4 Stunden: 2€ - Für die stationäre Patienten: 1€ pro Tag). Weitere Informationen dazu bekommen Sie an unserer Rezeption unter der Tel. Nummer: 03771 581211.
Wenn mit Ihnen eine stationäre Aufnahme über unsere Tagesklinik am Tag der Operation abgesprochen ist, dann werden Sie am vorigen Nachmittag von der Pflegekraft der Station A3 kontaktiert, um Ihnen das weitere Prozedere mitzuteilen.
Üblicherweise erfolgt die Operation am Tag nach der stationären Aufnahme. Sollte, aus jeglichen Gründen, etwas anderes geregelt worden sein, dann informieren wir Sie dementsprechend unverzüglich.
Aufklärung über die Operation
Sollte die Aufklärung nicht bei dem pre-stationären Gespräch in unserer Sprechstunde erfolgt sein, dann wird sie durch einer unserer ärztlichen Kollegen nach Ihrer Stationären Aufnahme, kurz vor der OP stattfinden.
Nach dieser Aufklärung müssen alle Ihre Fragen bzw. Sorgen besprochen und geklärt worden sein. OP-Verfahren mit den entsprechenden Risiken, Alternativen, mögliche Komplikationen, sowie dem Verlauf Ihrer Behandlung müssen Ihnen mit einfachem Worte klar gemacht werden. Dafür nehmen wir uns Zeit. Bei verbleibenden Fragen scheuen Sie sich nicht, uns anzusprechen.
Am späten Nachmittag werden Sie dementsprechend von einem/einer Oberarzt/ärztin noch einmal besucht, damit alle vorliegenden Befunde nochmals überprüft und mit Ihnen geredet werden kann. Bei dieser Visite wird er/sie Ihnen die geplante Uhrzeit Ihrer Operation am kommenden Tag mitteilen. Stellen Sie ihm/ihr die Ihnen noch gebliebenen Fragen. Es hat sich bewährt, Ihre Fragen vor der Aufnahme bzw. nach der o.g. Aufklärung zu notieren, damit Sie sie, wegen der Unruhe des Aufnahmetages, nicht vergessen. In jedem Fall dürfen Sie oder einer Ihrer Angehörigen jederzeit ein Gespräch mit einem Oberarzt anfordern. Sprechen Sie bitte dementsprechend den Stationsarzt oder die Pflegekraft an.
Aufklärung über die Narkose
Wobei manche Operationen (u.a. Thorakoskopie, Pleurodese, Pleura Biopsie, einfache Lungen Biopsie) durch verschiedenen Methoden an einem wach Patienten stattfinden, erfolgt üblicherweise eine Operation am Thorax in Voll-Narkose, d.h. Sie schlafen komplett.
Operationen an der Lunge weisen Besonderheiten auf, wie zum Beispiel die intra-operative Lungen Ventilation (d.h. während der Operation wird die operierte Lunge nicht belüftet, solange dieses vom Patienten gut verträglich ist). In diesem Fall werden von Seite der Anästhesie spezielle Erfahrung und Kenntnis angefordert. In unserem Haus werden die Kollegen der Anästhesie seit 20 Jahren in thoraxchirurgischen Eingriffen eingesetzt, sodass kompetente Fachkräfte die Eingriffe durchführen. Kontinuierliche Weiter- und Fortbildungen runden das Motto „Ihr Schlaf in guten Händen“ ab.
Am Tag vor der Operation wird ein dafür ausgebildete Anästhesist mit Ihnen die verschiedene Narkose-, sowie Schmerz Linderung- Methoden besprechen und zusammen mit Ihnen ein für Sie passendes Narkose-Konzept entwickeln. Dabei wird auf Ihr medizinisches Profil und Ihre persönlichen Vorstellungen geachtet.
Am Abend vor der Operation
Der Kollege der Anästhesie wird ebenfalls ein Schlaf-Mittel für die Nacht und ein Beruhigungs-Mittel für kurz vor der Operation (in der Regel in Tabletten-Form) für Sie anordnen. Je nach Ihrer Einstellung und Ihrem Bedarf dürfen Sie bezüglich der Schlaf-Tablette die Stationspflegekraft ansprechen oder komplett darauf verzichten. Da eine Nahrungskarenz von min. 6 Stunden vor einer geplanten Operation erforderlich ist, bitten wir Sie, am Abend vor der Operation ausschließlich etwas Leichtes zu essen und nach Mitternacht nichts mehr zu sich zu nehmen. Ihre Herz- und Schilddrüse Medikamente dürfen Sie noch am Tag der Operation mit einem Schluck Wasser einnehmen. Wenn Sie unsicher sind, was sie dürfen und nicht dürfen, sprechen Sie unsere erfahrenen Stationspflegekräfte bzw. den/die Stationsarzt/ärztin an.
Wir versuchen unsere Operationen vormittags zu planen. Sollte aber, wegen bspw. einem Notfall, Ihre Operation verspätet werden, dann wird der/die Stationsarzt/ärztin Ihnen, nach vorheriger Absprache, intravenös Flüssigkeiten verabreichen.
Weil die Operationen an der Lunge eine sorgfältige, aber auch zeitaufwändige, anästhesiologische Vorbereitung (u.a. Anlegen vom Schmerzmittel-Katheter und venösen sowie arterielle Zugänge, Intubation der Atemwegen) erfordert, werden Sie von Ihrem Zimmer eine Stunde vor der geplanten Operation abgeholt.
Die „Vorbereitung“ wird in einem dafür vorgesehenen Raum vor dem OP-Saal stattfinden.
Nach der Operation und je nach durchgeführtem Eingriff werden Sie entweder auf unseren Aufwachraum oder auf unsere Intensiv Station gebracht. Nach Ausklingen der Narkose und Stabilisierung Ihres Allgemeinzustandes (z.B. Kreislauf, Kraft, Selbstständigkeit, Schmerzen-Verträglichkeit) kann die Verlegung auf die reguläre Station erfolgen. Aus den o.g. Gründen kann die Dauer Ihres Aufenthaltes auf der jeweiligen Station variieren.
Auf Ihren Wunsch hin, kann der Operateur nach dem Ende der Operation Kontakt mit einem Angehörige von Ihnen aufnehmen und ihm/ihr Auskünfte über den Verlauf der Operation erteilen. Alternativ könnten ihre Angehörige Sie auf der Intensiv Station (Haus B, 3 Etage) zwischen 15:00 und 17:00 Uhr bzw. auf der normalen Station (Haus B, 6 Etage) zwischen 15:00 und 18:00 Uhr besuchen. Telefonische Auskünfte über Patienten dürfen aus Datenschutzgründen nicht erteilt werden.
Gleich am Abend nach der OP fängt die Phase der Regenerierung und Erholung des Körpers von der Operation an. Dabei brauchen wir Ihre Hilfe. Viele postoperative Komplikationen, u.a. Lungenentzündung, Verstopfung, periphere Venen Thrombose können durch früh Mobilisation und Atem-Training vermieden bzw. reduziert werden. Wobei unsere Pflegekräfte und unsere Physiotherapeuten Sie bei Ihrer Mobilisation und Atem-Training unterstützen werden. Ihr „Mitmachen“ ist dabei das Allerwichtigste. Bitte folgen Sie den Anweisungen der Physiotherapeuten, wie z.B. für das Atem-Trainer-Gerät und sprechen Sie uns unverzüglich an, wenn Schmerzen Ihre körperliche Aktivität, Schlafen oder Abhusten beeinträchtigen. Ein Team (Arzt, Krankenpfleger/ Arzthelfer) von speziell dafür Ausgebildete Kollegen/-innen wird Sie täglich besuchen und die Schmerzmedikation Ihrem Schmerzen-Niveau anpassen. Nichtsdestotrotz melden Sie sich bei der Stations-Pflegekraft jederzeit, wenn Sie denken, dass Ihre Schmerzen unangemessen sind.
Zur Vorbeugung einer Tief Bein Venen Thrombose, welche zu einer lebensgefährlicher Lungen Embolie führen könnte, empfehlen die Leitlinien verschiedener deutscher Fach-Gesellschaften, nach der Operation die tägliche Verabreichung einer Heparin-Spritze, es sei denn, es steht keine Kontraindikation bevor.
Je nach Einnahme anderer Medikamente (u.a. Entzündungshämmer, Blutverdünner) wäre die Verabreichung einer Magenschutz-Tablette sehr empfehlenswert.
Zur Kontrolle des Heilungsprozesses werden Blut-Untersuchungen und Bildaufnahme der Lunge in regelmäßige Abstände und nach Bedarf stattfinden. Die einliegenden Drainagen werden nach Einschätzung ihrer Sekret- und Luft-Förderung in den nächsten Tagen (in der Regel an postoperativen Tagen 1 und 3) auf Station entfernt.
Für den Wundverschluss wird in der Regel selbst-resorbierbares Nahtmaterial verwendet. Darüber hinaus ist ein Fadenzug nicht erforderlich. In dem Fall, dass nicht-resorbierbares Material angebracht worden ist, wie evtl. bei den Austrittsstellen der Thoraxdrainagen, informieren wir Sie rechtzeitig über das weitere Prozedere.
Der histologische Befund des entfernten Gewebes trifft in der Regel 5 Werktagen nach der Operation ein. Manchmal ist eine erweiterte Aufarbeitung erforderlich, sodass sich das Eintreffen des endgültigen Befundes verzögert. Außer in Ausnahmefällen, brauchen Sie nicht im Krankenhaus zu bleiben um darauf zu warten. Sobald wir das endgültige Ergebnis erhalten, informieren wir Sie (zunächst) telefonisch. Dann besprechen wir den Befund interdisziplinär in unserer Tumorkonferenz und treffen Entscheidungen bezüglich einer Anschluss-Behandlung, wie eine Chemotherapie, Bestrahlung oder eine Kombination von beidem. Dann informieren wir Sie erneut schriftlich (Nachtrag Brief) und persönlich in unserer Sprechstunde.
Wobei Sie nach einer Operation Anspruch auf eine Reha haben, ist es wichtig zu wissen, dass – in der Mehrheit der Fälle – die Krankenkassen eine Reha nur nach Abschluss der von der Tumorkonferenz empfohlenen Anschlussbehandlung genehmigen. Mehr Informationen über Ihren Anspruch auf Reha, kann Ihnen unsere Sozial-Dienst Mitarbeiterin erteilen.
Wenn Sie nach der Entlassung voraussichtlich nicht in der Lage sein werden, selbständig bzw. mit Hilfe Ihrer Angehörigen versorgt zu werden, dann wird eine häusliche „Unterstützung“ durch unsere Sozial-Dienst Mitarbeiterin beantragt. Falls zusätzliche Sauerstoff-Gabe zu Hause als erforderlich erscheint, wird das ebenfalls rechtzeitig von uns organisiert.
Ihre Entlassung wird nach medizinischen Kriterien und Einschätzung Ihrer Allgemeinzustandes und Ihrer häuslicher Versorgung, aber auch nach Absprache mit Ihnen erfolgen. Sie werden genügende Zeit haben, Ihre Angehörige und Ihren Hausarzt darüber zu informieren. Wenn von Ihnen erwünscht, können wir Ihnen einen „vorläufigen“ Entlassungsbrief bzw. eine Medikamentenliste zum Vorlegen bei Ihrem/-e Hausarzt/-in aushändigen oder ihm/ihr die Liste gegebenenfalls faxen, sodass die rechtzeitige Ausstellung eines entsprechenden Rezepts gewährleistet werden kann. Aus akkumulierter Erfahrung, versuchen wir eine Entlassung Sontags zu vermeiden.
Bei der Frühvisite am Entlassungstag wird die letzte klinische Kontrolle durchgeführt. Dabei wird u.a. die Wunde kontrolliert und es werden eventuell abschließende Labor- bzw. Röntgen-Kontrollen angefordert. Die Entlassung wird nach Anbetracht aller Befunde entschieden.
Nach Anfertigung des Entlassungsbriefes, welcher entscheidende Informationen über Ihre Diagnose, Operation, stationärer Verlauf sowie das geplante weitere Verfahren beinhaltet, wird ein ausführliches Entlassungsgespräch stattfinden. Dabei können wir Ihre letzten Fragen und Sorgen klären.
Zeigen Sie bitte Verständnis, dass wir kein Kassenrezept für Ihre Medikamente ausstellen dürfen. Das darf nur ihr/-e Hausarzt/-in (achten Sie darauf, dass sich er/sie nicht im Urlaub oder außerhalb der Abrufbarkeit befindet!). Wie oben erwähnt, ist es empfehlenswert, dass er/sie einen Tag vor der Entlassung, über diesen informiert wird und, wenn möglich, er/sie für Sie ein Rezept zum Abholen am Entlassungstag bereitgestellt hat. Für diesen sowie für das Wochenende bekommen Sie Ihre erforderlichen Medikamenten von uns.
Sagen Sie uns Bescheid um wie viel Uhr Sie abgeholt werden, damit wir die Entlassung besser planen können.
Obwohl Sie in unserem Krankenhaus eventuell nicht ruhig schlafen, Ihre beliebigen Sendungen im T.V anschauen, das Essen nach Ihrem Geschmack genießen oder Ihre Freunde nicht jederzeit sehen konnten, haben Sie sich dennoch geborgen gefühlt. Auf Abruf stand sofort ein helfender Pfleger und je nach Bedarf ein Arzt zur Verfügung. Und nun, zu Hause? „Was mache ich, wenn starke Schmerzen oder Atemnot auftreten?“, fragen sich die meisten Patienten. Keine Angst. Wie bereits gesagt, stecken Sie noch in der Erholungsphase. Ihr Körper braucht, je nach durchgeführter Operation, zwischen 1 Woche bis 6 Monaten um seine früheren Leistungen wieder zu erreichen. Manchmal werden Sauerstoff und Mobilitäts-Hilfsmittel benötigt. Für diese Phase haben wir folgende Tipps für Sie zusammengestellt.
- Die erste Nacht zu Hause ist meist die schwierigste, da oft Gefühle von Unsicherheit und Hilflosigkeit auftreten. Bemühen Sie sich, Ruhe zu bewahren. Nehmen Sie die Medikamente, die Ihnen verschrieben worden sind und trinken Sie einen Kamillen Tee. Eine Schlaf-Tablette kann auch helfen. Wenn die bisherige Heilung der Wunde das erlaubt (bei der Entlassung wir werden Sie darüber informieren) sollten Sie heiß duschen gehen. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen und teilen Sie ihnen mit, wie Sie sich fühlen. Im Notfall, können Sie unseren Diensthabenden Arzt unter der Telefonnummer 03771 58 3456, erreichen. Tagsüber erreichen Sie uns unter der Telefonnummer 03771 58 1316 oder unsere Notaufnahme unter der 03771 58 1473.
- In Ihrem Entlassungsbrief wird neben unseren Empfehlungen für Ihren Hausarzt auch ein Termin zur postoperativen Kontrolle beigefügt sein. In dem Termin werden wir die Wundheilung kontrollieren, das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen (u.a. Anschluss-Therapie Bedarf, Reha, Nachsorge, u.s.w.) und Ihre Fragen klären.
- Schonen Sie sich. Sie brauchen nicht auf alle Ihnen gewohnten Aktivitäten des Alltags zu verzichten, aber versuchen Sie alles in Maßen zu halten. Ihre Grenzen werden Ihnen vor allem durch „Atemnot“ und „Schweiß“ erkenntlich werden. Da Bewegungsbedingte Schmerzen plötzlich auftreten können, empfehlen wir, für einen Zeitraum von 2 Wochen nicht aktiv Autozufahren. Als Beifahrer ist Ihnen das Fahren natürlich gestattet. Fliegen gestaltet sich oft etwas komplizierter, da jede Fluggesellschaft ihre eigenen Voraussetzungen stellt. Grundsätzlich darf geflogen werden, wenn die Heilung abgeschlossen ist. Die Feinheiten sind von der Operation und dem Verlauf nach der OP abhängig. Am besten sprechen Sie uns diesbezüglich bei dem ersten Kontrolltermin an.
- Nehmen Sie Ihre Schmerzmedikamente regelmäßig für 3 bis 6 Wochen ein. Auf jeden Fall mindestens bis zum ersten Kontrolltermin bei uns. Wenn Sie Schmerzen haben, müssen Sie auf folgendes achten:
- Sie werden möglicherweise nicht genügend tief einatmen können oder Husten müssen. Das kann zu einem „Atemnot“ Gefühl oder zu einer Lungenentzündung führen.
- Ihre Mobilität wird eingeschränkt.
- Ihr Wohlbefinden wird gravierend beeinträchtigt.
- Die „Schmerzen“ können auf einem höheren Niveau gleichbleibend sein, was zu den so genannten „chronische“ Schmerzen führen könnte.
- Ein warmes Dusche bzw. lokale Wärme lindert die „stechenden“ lokalen Schmerzen.
- Wenn Sie sich psychisch überbelastet fühlen, sprechen Sie uns unverzüglich an. Wir können Ihnen diesbezüglich helfen.