Durch entsprechende Technik (moderne Klammernahtgeräte) und aufgrund der großen Erfahrung der Abteilung muss ein dauerhafter künstlicher Ausgang nur sehr selten angelegt werden. Eine evtl. erforderliche Vor- oder Nachbehandlung erfolgt in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten. Die Behandlungsergebnisse werden über eine externe Qualitätskontrolle verfolgt.
Die minimal-invasive Chirurgie setzt sich auch bei entzündlichen Erkrankungen des Dünn- und Dickdarmes durch, doch ist nicht jeder Patient geeignet (Übergewicht, viele Voroperationen).
Gallenblasenchirurgie
95% der Patienten mit Gallensteinleiden können schonend, d.h. minimal-invasiv operiert werden. Diese Technik wird bereits seit 1997 im St. Elisabeth-Krankenhaus praktiziert. Die stationäre Verweildauer beträgt drei bis vier Tage. Nur bei akuter und schwerer Gallenblasenentzündung muss die Gallenblase konventionell über den bewährten Rippenrandschnitt entfernt werden.
Wir behandeln sowohl gut- als auch bösartige Tumoren der oben genannten Organe. Nicht alle, aber sehr viele Tumoren sind bösartig (maligne), die meisten davon Karzinome (im Volksmund „Krebs“). Neben den vor Ort entstandenen Tumoren (sog. Primärtumoren) operieren wir auch Tochtergeschwülste (Metastasen), z.B. in der Leber.
Außerdem führen wir bei schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) die weite Ausschneidung durch, einschließlich der Entfernung des sog. Wächterlymphknotens (sentinel lymph node), den wir hier vor der Operation sowohl markieren als auch während der OP mit einer speziellen Sonde orten können. Der Knoten wird dann innerhalb einer halben Stunde feingeweblich untersucht. Sollte er mit Tumorzellen befallen sein, führen wir eine komplette Entfernung aller Lymphknoten (sog. Lymphknotendissektion) der betroffenen Körperregion während derselben Operation durch.
Im Jahr werden in unserer Abteilung etwa 200 Hernienoperationen durchgeführt. Bei der Versorgungstechnik hat sich ein spezielles, leitliniengestütztes System bewährt: die Verstärkung der Bauchdecke durch ein verträgliches Kunststoffnetz. Diese Technik hat wesentlich zur Reduktion von Wiederholungsoperationen beigetragen.
Minimal-invasive Verfahren (Schlüssellochtechnik) werden bei beidseitigem Leistenbruch und bei Rückfall nach einem konventionellen Verfahren (Lichtenstein, Shouldice) angewendet. Bei großen Narbenhernien zeigt die minimal-invasive Technik sehr gute Ergebnisse, so dass wir in den meisten Fällen den Hautschnitt vermeiden und ein großes Kunststoffnetz von innen an die Bauchdecke heften, um so den Bruch sicher zu verschließen. Das Wiederauftreten der Bauchwandbrüche konnte mit den modernen Techniken von 40 Prozent auf etwa fünf Prozent reduziert werden.
Schmerzhafte und lästige Erkrankungen des Enddarmes, wie Hämorrhoiden, Fisteln, Abszesse und Schleimhauteinrisse sind häufig. In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten wird die Notwendigkeit einer operativen Behandlung in unserer praestationären Sprechstunde besprochen. Erfahrene Fachärzte nehmen den Eingriff vor und überwachen mit Kollegen aus den Praxen die Nachsorge. Die in unserem Haus etablierte Kernspintomographie (MRT) und die Endosonographie (Ultraschalluntersuchung des Enddarms) sichern einen hohen diagnostischen Standard, insbesondere bei Fistelerkrankungen.
In Zusammenarbeit mit der kardiologischen Abteilung implantieren wir Herzschrittmacher, Defibrillatoren und sogenannte Eventrecorder.
Diese Eingriffe werden nahezu ausschließlich minimal-invasiv durchgeführt und bieten häufig die Möglichkeit, die SILS-Technik anzuwenden.
Entzündliche Erkrankungen der Haut bei Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen werden durch unser Wundteam behandelt. Es setzt sich zusammen aus speziell geschulten Krankenschwestern und erfahrenen Chirurgen. Nach Rücksprache mit dem Hausarzt werden die Patienten stationär aufgenommen und mit Hilfe moderner Techniken und Verbandsmaterialien behandelt. Ein enger Kontakt mit der Herz- und Gefäßklinik in Bad Neustadt sichert die hohe Behandlungsqualität bei Gefäßverschlüssen, die vielfach verantwortlich sind für die schwere Hautinfektion, insbesondere an den Beinen.
Die Behandlung umfasst nicht nur die Operation (das „Herausschneiden“) der Tumoren, sondern auch die Vor- und Nachbehandlung einschließlich spezieller Voruntersuchungen (z.B. Magen-/ Darmspiegelung, Ultraschall, Computertomographie, Röntgenuntersuchung).
In Abhängigkeit von Tumorart, Tumorsitz und Tumorgröße kann eine Vorbehandlung durch Bestrahlung und Chemotherapie sinnvoll sein. Ziel dieser sog. neoadjuvanten Radio- und/oder Chemotherapie ist es, den Tumor zumindest etwas zu verkleinern, so dass er dann bei der Operation mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt werden kann. Die vollständige Entfernung des Tumors mit Sicherheitsabstand (sog. R0-Resektion) ist die (beste) Voraussetzung für eine Heilung.
Julian Albert
Stefan Müller
Monika Hahn
Julian Albert
97688 Bad Kissingen