Herr Dr. Nesterov, Sie sind jetzt seit vier Monaten der „Neue“ an der Spitze des Brustzentrums. Wie ist Ihre Amtszeit bisher verlaufen?
Ich bin ja in Bad Saarow nicht wirklich der Neue. Ich war schon einige Jahre hier im Institut für Radiologie als Oberarzt beschäftigt und habe mit dem ehemaligen Chefarzt des Brustzentrums, Dr. med. Harry Brunzlow, sehr eng zusammengearbeitet. Von ihm konnte ich enorm viel lernen und ich freue mich, dass er uns als Senior Consultant weiterhin unterstützt.
Neu ist nun für mich die Position als Chefarzt. Ich freue mich, dass ich mich dieser Herausforderung gestellt habe. Ich habe ein großartiges Team und gemeinsam konnten wir in den vergangenen vier Monaten schon einiges bewegen.
Können Sie etwas näher erläutern, was Sie in den ersten Monaten bewegt haben?
Eines der ersten Dinge war die Erweiterung unserer Diagnostik-Sprechstunde. Das war mir sehr wichtig und ist dank unseres engagierten Teams der Radiologie und des Brustzentrums nun möglich. Wir haben unsere Sprechzeiten schon deutlich erhöht und planen noch eine Erweiterung, insbesondere am Nachmittag.
Ein zweites Thema, was mir sehr am Herzen liegt, ist die Digitalisierung der Krankenakten. Hier sind wir schneller vorangekommen, als wir dachten. Ich freue mich, dass wir vermutlich bis zum Ende des Jahres komplett digital sind.
Außerdem haben wir in unseren Untersuchungsräumen umgeräumt, um den Ablauf der Untersuchungen zu optimieren. Das sind manchmal kleine Dinge mit einer großen Wirkung.
Was macht das Bad Saarower Klinikum für Sie so besonders?
Darauf könnte ich viele Antworten geben, aber für mich ist es natürlich der multidisziplinäre Ansatz zur Behandlung von Brustkrebs. Unser Brustzentrum ist seit 2004 als erstes im Land Brandenburg zertifiziert worden. Dies bedeutet, dass die Expertinnen und Experten unseres Klinikums verschiedener Fachrichtungen, wie z. B. der Senologie, Onkologie, Radiologie und Pathologie, ganz eng zusammenarbeiten, um für jede/n Patien:tin eine ganzheitliche Versorgung zu bieten. Diese Herangehensweise ermöglicht es, individuell angepasste Therapiepläne zu entwickeln und die besten Ergebnisse zu erzielen.
Was gefällt Ihnen an Bad Saarow?
Ich bin mit der Region inzwischen sehr stark verbunden und wohne auch mit meiner Familie hier im Ort. Ich mag keine Anonymität und finde es schön, wenn man sich kennt.
Was bedeutet für Sie der Brustkrebsmonat Oktober?
Schon seit der ersten Ausrufung des Breast Cancer Awareness Month im Jahr 1985 ist der Pinktober das internationale Symbol für den Kampf gegen Brustkrebs und soll das Bewusstsein für die Erkrankung und ihre Bekämpfung fördern. Pink ist eine Anspielung auf die pinke Schleife, die für den Kampf gegen Brustkrebs steht.
Bereits seit 27 Jahren veranstaltet unser Brustzentrum das sogenannte Mammasymposium. Das ist die größte Fortbildungsveranstaltung für medizinisches und pflegerisches Fachpersonal in unserem Klinikum. In diesem Jahr findet es am 7. Oktober zum Thema „Nebenwirkungsmanagement aktueller Therapien“ statt. An dieser Stelle möchte ich insbesondere Frau Dr. med. Marén Sawatzki, Chefärztin der Klinik für Senologie, danken, die sich mit ihrem Team um die Organisation kümmert.
Im Rahmen des Mamma Cafés laden unsere Brustschwestern, Jenny Paul und Kerstin Neumann, an Brustkrebs erkrankte Frauen zu einer Kochbar „Rund um den Kürbis“ ein und am 30. Oktober zur Veranstaltung „Wir tanzen das Leben!“ mit Tanzlehrer Roland Dagge.
Das Bad Saarower Brustzentrum ist als führende Einrichtung für die Diagnose und Behandlung von Brusterkrankungen bekannt. Es wurde 2004 als erstes im Land Brandenburg von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und ist in Bezug auf die operative Therapie in die Screening-Programme der Regionen Brandenburg-Süd sowie -Ost integriert.
Mit einem breiten Spektrum an präventiven, diagnostischen und therapeutischen Leistungen bietet das Brustzentrum eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für Patient:innen aller Altersgruppen. Der Wechsel in der medizinischen Führungsebene unterstreicht das Streben des Brustzentrums nach Exzellenz und stetiger Verbesserung.
Wird Brustkrebs rechtzeitig erkannt, ist er heute in den meisten Fällen heilbar. Im zertifizierten Brustzentrum des Helios Klinikums Bad Saarow führen Expertinnen und Experten verschiedener Bereiche ihr Knowhow zusammen - für eine individuelle und optimale Therapie der Patientinnen und Patienten. Diese fachliche Kompetenz wird durch den Einsatz modernster Medizintechnik sowie die umfassende und ganzheitliche Behandlung und Betreuung unterstützt. Im Jahr 2022 wurden im Bad Saarower Brustzentrum 350 Brustkrebspatientinnen und –patienten primär und metastasiert behandelt. Als eine von wenigen Kliniken in Deutschland verfügt das Klinikum über das Bestrahlungssystem INTRABEAM.
