Wecken der Patient:innen. Zeit für Morgenhygiene, Aufräumen des Zimmers.
Die Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrie finden Sie im Haus 211. Die Bereiche sind altersgerecht gestaltet mit freundlich ausgestatteten Ein- und Zweibettzimmern. Die Station verfügt über acht moderne Zimmer.
Auf der Station KJP 1
werden Patient:innen ab dem 14. Lebensjahr aufgenommen, deren Aufenthalt im Rahmen eines Vorgesprächs in unserer Ambulanz geplant wurde. Dabei werden Behandlungsziele, -erwartungen und -motivation mit der oder dem Jugendlichen und den Eltern besprochen.
Auch Jugendliche, die zuvor auf unserer Kriseninterventionsstation waren, können zur Fortführung der Behandlung hierher verlegt werden.
Häufige Behandlungsgründe:
- Depressionen
- Angststörungen
- Essstörungen
- posttraumatische Belastungsstörungen
- Persönlichkeitsentwicklungsstörungen
- Zwangsstörungen
Erster Ansprechpartner für die Jugendlichen und Eltern auf der Station sind die Mitarbeiter:innen des Pflege- und Erziehungsdienstes (PED). Mit diesen werden u.a. individuelle Tagespläne (z.B. Aktivierungs- und Expositionspläne) nach therapeutischer Rücksprache erstellt, angepasst und ausgewertet, die Skillsanwendung bei Anspannungszuständen trainiert sowie nach Bedarf abendliche Reflexionsgespräche geführt.
Ob die Unterbringung in einem Einzel- oder Zweibettzimmer erfolgt, richtet sich nach den gesamtstationären Erfordernissen und ist nicht frei wählbar. Es gibt mehrere Dusch-/Sanitärbereiche auf der Station.
Jede Jugendliche/jeder Jugendliche hat ein eigenes Bett, einen eigenen Nacht- und Kleiderschrank, ein Nachttischlicht sowie eine Whiteboard-Tafel. Letztere kann beliebig mit mitgebrachten Fotos, Bildern oder Notizen gestaltet werden. Ihr könnt gern eigene Bettwäsche oder Accessoires mitbringen, um euch wohl zu fühlen.
Die mitgebrachte Kleidung und Wäsche sollte wöchentlich von den Eltern oder Bezugspersonen gewaschen werden. Im Notfall steht eine Waschmaschine im Keller zur Verfügung.
Für die Zimmerordnung seid ihr selbst verantwortlich. Regelmäßig ordentliche Zimmer werden mit kleinen, individuell vereinbarten Vorzügen belohnt.
Auf der Station und vor allem im Zimmer sind selbstgefährdende Utensilien verboten. Für Scheren, Rasierer und ähnliches habt ihr ein kleines Fach im Stationszimmer des PED, wo ihr diese situativ entleihen dürft.
Medien wie Handy oder Laptop/Tablet dürfen auf der Station außerhalb der Therapie- und gemeinsamen Beschäftigungszeiten im eigenen Zimmer genutzt werden. Einschränkungen bei Problemen mit übermäßiger Nutzung können individuell mit der oder dem Betroffenen und/oder den Erziehungsberechtigten sowie der zuständigen Bezugstherapeutin/dem zuständigen Bezugstherapeuten vereinbart werden.
Die Patientinnen und Patienten werden in unserer Klinikschule von speziell ausgebildeten Lehrkräften in kleinen Gruppen oder auch einzeln in allen Bildungsgängen und Schularten unterrichtet. Hierbei richten sich der Umfang und die Art des Unterrichts nach der Belastbarkeit der Patientin/des Patienten.
Im therapeutischen Verlauf können nach individueller Problemanalyse mit der oder dem Jugendlichen Familienmitglieder in Therapiegespräche eingebunden werden, um innerfamiliäre Kommunikations- und Interaktionsmuster zu verbessern. Manchmal steht jedoch auch ein stärkerer Verselbständigungsprozess im Vordergrund. Die Enge der Einbindung der Familie (z.B. in Form von Elterngesprächen) richtet sich nach den Wünschen aller Familienmitglieder, vor allem aber nach denen der oder des Jugendlichen.
Für die Beratung zu ambulanten oder stationären Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe nach dem Klinikaufenthalt steht unser Sozialdienst zur Seite. Er unterstützt z.B. gemeinsam mit den Klinikschullehrer:innen bei der schulischen Reintegration nach dem stationären Aufenthalt. Darüber hinaus beraten und helfen die Sozialdienstmitarbeiter:innen hinsichtlich der Kontaktaufnahme mit den zuständigen Ämtern und Institutionen zur Beantragung und Installierung von weiterführenden Hilfen. Bei Bedarf können auch Hilfekonferenzen mit dem Helfersystem geplant und durchgeführt werden.
Tagesablauf
Der Stationsalltag ist klar strukturiert und besteht aus therapeutisch orientierter Schule, sogenannten Spezialtherapien und Psychotherapie vorwiegend mit dem Bezugstherapeuten sowie erlebnisorientierter Pädagogik. Es gibt gruppentherapeutische Angebote wie soziales Kompetenztraining, Skillstraining, Entspannungs- und Bewegungstherapien oder Genusstraining. Diese werden teilweise auch in Wochenendgruppen vormittags durchgeführt. Als Spezialtherapien werden einzeln oder ebenfalls in Gruppen Ergotherapie, Kunst- und Musiktherapie sowie Theatertherapie angeboten. Bei Bedarf können wir zusätzlich Physiotherapie, Logopädie und Ernährungsberatung durchführen.
Frühsport
Morgenkreis: Feedback zum persönlichen Wohlbefinden/ Tagesziel
Frühstück
1. Schulblock/Alternativ: Diagnostik, Therapie- oder Beschäftigungsangebote
Schulpause nach Möglichkeit im Freien (Kleine Zwischenmahlzeit)
2. Schulblock/Alternativ: Diagnostik, Therapie- oder Beschäftigungsangebote
Mittagessen
Mittagsruhe/Alternativ: Therapeutische Angebote
Vesper, anschließend Strukturierung und Planung des weiteren Tagesablaufs
Therapien/Gespräche/Gruppenangebote/therapeutische Ausgänge
Hauptbesuchs- und Ausgangszeit; weitere Ausgänge/Besuche nach Absprache und allgemein in den therapiefreien Zeiten
Abendessen (Ende der Besuchszeit)
Duschzeit (Nach Absprache können individuelle Duschzeiten vereinbart werden.)
Abendkreis (Reflexion des Tages)
Zimmerzeit/Film- und Fernsehzeit/Alternativ: Reflexionsgespräche
Nachtruhe
Besuche können die Jugendlichen in den therapiefreien Zeiten, an Besuchsnachmittagen und am Wochenende empfangen.