Plötzlicher Pflegefall in der Familie – was nun?
Plötzliche, auch kurzfristige Pflegebedürftigkeit stellt den Betroffenen und die Familie vor große Herausforderungen. Unterstützung im Alltag muss organisiert werden. Doch pflegende Angehörige haben in vielen Fällen kein anwendungsbereites Pflegewissen. Oft drängt die Zeit, denn der Pflegebedürftige soll nach seinem Krankenhausaufenthalt eine stabile Pflegesituation vorfinden.
Um hier Abhilfe zu schaffen bieten wir „PfiFf – Pflege in Familien fördern“ an. Damit soll die Möglichkeit, zu Hause pflegen zu können, stärker unterstützt werden. In einem ersten Schritt wurde deshalb die Möglichkeit der praktischen Anleitung pflegender Angehöriger durch Fachkräfte aus Krankenhäusern geschaffen.
Der aus mehreren Einheiten bestehende PfiFf-Kurs richtet sich an Pflegende und Interessierte, die sich auf eine Pflegesituation vorbereiten wollen.
Die Pflegekurse mit begrenzter Teilnehmerzahl (jeweils zehn Personen) sind kostenfrei für alle gesetzlich Versicherten und können unabhängig von der Kassenzugehörigkeit oder einem Pflegegrad in Anspruch genommen werden. Ein Kurs dauert ungefähr sechs Stunden.
Wer Unterstützung bei der Betreuung während der Teilnahme am Pflegekurs benötigt, kann sich ebenfalls an das PfiFf-Team wenden, um in Kooperation mit den Pflegestützpunkten Hilfe zu organisieren.
Die PfiFf-Kursthemen behandeln ganz unterschiedliche Aspekte der Pflege. Das beginnt mit Informationen zu den wichtigsten Pflegetätigkeiten bei der Körperpflege und im Rahmen der Krankenbeobachtung. Außerdem werden wichtige Aspekte zu vorbeugenden Maßnahmen (Prophylaxen) in der Pflege beschrieben. Fragen zur Gesunderhaltung der Pflegebedürftigen, wie etwa Bewegung/Mobilisation und Essen & Trinken, sind ebenfalls Inhalte der PfiFf-Kursthemen.
Unterteilt sind diese in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Auch der Umgang mit dem Sterben und dem Tod sind Themen des Kurses, sind doch Angst und Sorge neben der intensiven Pflege stets im Hinterkopf, werden aber oft verdrängt. Im geschützten Rahmen des Pflegekurses kann man sich an dieses schmerzliche Thema herantasten.
Wichtig ist auch die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches der Kursteilnehmer:innen untereinander, um über Gedanken und Ängste, aber auch über Erfahrungen und Hoffnungen zu berichten und den anderen, die ähnliches erleben, zuzuhören.
Im theoretischen Teil zu allgemeinen Körperpflege/Grundpflege werden auch Pflegehilfsmittel vorgestellt. Themen der speziellen Pflege sind die Haar- und Bartpflege, Ohren-, Mund- und Augenpflege, Nagelpflege, Duschen und Baden aber auch Katheter und Stomapflege.
Des Weiteren gehört die richtige Krankenbeobachtung dazu; genauso wie wichtige Maßnahmen zur Dekubitus-, Pneumonie- und Thromboseprophylaxe sowie die Sturzprävention.
Die richtigen Lagerungsmöglichkeiten, Dreh- und Hebetechniken, rückenschonendes Arbeiten für den Pflegenden, Umsetzen, Inkontinenzmaterial- und Lakenwechsel sind Themen.
Außerdem lernen die Teilnehmer:innen, wie man nach einem Sturz eine richtige Aufstehhilfe gibt. Die wichtigsten Botschaften sind: Den Pflegebedürftigen alles, was sie selbst tun können, alleine machen lassen. Wenn möglich, Hilfsmittel einsetzen. Die Kranken vorher informieren, was gemacht wird. Alle Tätigkeiten bewusst planen und die erforderlichen Materialien vor Pflegebeginn bereitlegen.
Zu unserem Team gehören Christina Schallehn, Birgit Galke und André Scholtke. Alle drei Pflegefachkräfte sind Pflege- und Gesundheitsberater:innen und haben erfolgreich die Zusatzausbildung als Kursleiter:in abgeschlossen.
Die nächsten Kurse findet an folgende Terminen statt:
19.02.2024
18.04.2024
26.06.2024
28.08.2024
23.10.2024
16.12.2024
jeweils von 09:00 - 15:00 Uhr in der Cafeteria 1
Mo - Mi 09:00 bis 18:00
Do - Fr 09:00 bis 14:00
Sa 09:00 bis 12:00