Radiologische Diagnostik
Die bestmögliche Behandlung von Knochentumoren und Weichgewebssarkomen setzt eine schnelle und richtige Diagnose voraus. Im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie mit seinem Schwerpunkt auf der Bildgebung und minimal-invasiven Therapie dieser Tumoren sind hierfür die idealen Voraussetzungen gegeben. Dadurch ist garantiert, dass zeitnah mit der optimalen Therapie begonnen werden kann. Alle Fälle mit Knochentumoren oder Weichgewebssarkomen werden interdisziplinär in der wöchentlichen Tumorkonferenz des zertifizierten Sarkomzentrums Berlin-Brandenburg besprochen, sodass zeitnah mit der optimalen Behandlung begonnen werden kann.
Kinderradiologie stellt in jeder Hinsicht eine besondere Herausforderung dar -eine altersgerechte Beurteilung vom Früh-/Neugeborenen über Teenager zum Heranwachsenden erfordert spezielle Kenntnisse über die altersentsprechenden Krankheiten und Syndrome. Für die Untersuchungen kommen bevorzugt strahlungsfreie Verfahren zum Einsatz. Wenn doch Röntgenstrahlen angewendet werden müssen, werden die Aufnahmeparameter der Fragestellung jeweils individuell angepasst.
Neben den klassischen Verfahren in der Urogenitalen Radiologie (Röntgen, Durchleuchtung und CT) haben wir uns besonders auf die Prostatadiagnostik spezialisiert. Die Prostata-MRT ist ein bildgebendes Verfahren, das bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom eine exakte Diagnose ermöglicht und die individuelle Therapieplanung und Kontrolle unterstützt. Die MRT findet deshalb einen immer prominenteren Platz in den interdisziplinären Leitlinien. Die Untersuchung wird als sogenannte multiparametrische MRT (mpMRT) durchgeführt, die Einblicke in die Zelldichte und Durchblutung ermöglicht. Alle Informationen zusammen ergeben ein präzises Bild der Prostata und ermöglichen eine genaue Einschätzung verdächtiger Regionen. Grundlage für ein aussagekräftiges Ergebnis ist eine adäquate Technik. Genauso wichtig wie die korrekte Durchführung der Untersuchung ist die anschließende Befundung durch hochspezialisierte Ärzt:innen. Diese besitzen Q1- und Q2-Zertifikate der AG Uroradiologie. Sollte aufgrund der Prostata-MRT eine Gewebeprobenentnahme erforderlich sein, werden die MRT-Aufnahmen für eine sogenannte Fusionsbiopsie vorbereitet. Dazu werden Ultraschallaufnahmen in Echtzeit mit den zuvor erstellten MRT-Aufnahmen überlagert, um so gezielt die verdächtigen Regionen aufzusuchen.
Die interdisziplinäre Teamarbeit von Ärzten aus verschiedenen Fachgruppen ist Voraussetzung für eine sichere Diagnose und eine optimale Therapie des Mammakarzinoms. Wir bieten eine komplexe Mammadiagnostik. Die Untersuchungen werden von erfahrenen Fachärzten mit modernsten Untersuchungsgeräten durchgeführt.
- Mammographie inklusive Spezialaufnahmen
- Ultraschalluntersuchung der Brust
- Galaktographie (Milchgangdarstellung)
- Ambulante Gewebeproben, Stanz- und Vakuumbiopsie
Radiologische Interventionen
- Implantation von Venen-Verweilkathetern (z.B. PICC-Line) und Ports für Chemotherapie, parenterale Ernährung und Langzeitantibiose
- Behandlung von Problemen bei Dialyseshunts
- Schaufensterkrankheit (Periphere arterielle Verschlusskrankheit pAVK) oder Diabetes mellitus
- Nierenarterien bei nicht einstellbarem Bluthochdruck oder eingeschränkter Nierenfunktion
- Eingeweidearterien (Truncus coeliacus/Arteria mesenterica superior und inferior) bei durchblutungsbedingten Bauchschmerzen (Angina abdominalis) oder Entzündungen der Gefäße (Vasculitiden)
- Verschleppung von Blutgerinnseln mit akutem Gefäßverschluss (Embolien)
- Gefäßaussackungen & –erweiterungen (Aneurysmata)
- Behandlung akuter Thrombosen durch kathetergestützte Thrombektomien, lokal-medikamentöse und ultraschallakzelerierte Thrombolyse zur Vermeidung des postthrombotischen Syndroms
- Gutartige Verengungen von Venen, z.B. Vena-iliaca Kompressionssyndrom (VICS) bzw. May-Thurner-Syndrom
- Tumorbedingte Verengung der Hohlvenen (Vena cava superior oder inferior) mit Einflussstauung z.B. bei Tumorerkrankungen oder nach Bestrahlung
Bei Leberzirrhose und anderen Lebererkankungen entsteht Pfortaderhochdruck. Dieser führt oftmals zu unbehandelbarem Bauchwasser (Aszites) und zu unkontrollierbaren Blutungen. Durch minimal-invasive Verfahren kann eine Verbindung zwischen Pfortader und Lebervenen geschaffen werden (Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt, TIPS). Dadurch wird der Druck im Pfortadersystem entlastet.
Die interventionelle Onkologie entwickelt sich in den letzten Jahren neben den klassischen Methoden (OP, Strahlentherapie und Chemotherapie) zunehmend zu einer vierten Säule der Krebsbehandlung durch:
- Therapie von Lebertumoren (Metastasen und lebereigene Tumore wie das Hepatozelluläre Karzinom und das Cholangiozelluläre Karzinom):
- Transarterielle Chemoembolisation (TACE)
- Transarterielle Radioembolisation (TARE) bzw. selektive interne Radiotherapie (SIRT)
- Tumorverödung durch Radiofrequenzablation
- Minimal-invasive Therapie von Tumore außerhalb der Leber (Ablationen)
- „Trockenlegung“ von Tumoren durch Gefäßverschluss vor Operationen (präoperative Embolisation)
Folgende Minimal-invasive Therapieverfahren stehen für gynäkologische Erkrankungen zur Verfügung.
- Embolisation von Myomen (Uterine Fibroid Embolisation-UFE)
- Verödung von Lymphansammlungen (Sklerotherapie von Lymphozelen) nach gynäkologischen OPs
Für urogenitale Erkrankungen des Mannes stehen folgende minimal-invasive Therapien zur Verfügung:
- Embolisation von Varikozelen
- Embolisation der Prostata (Prostate Artery Embolisation – PAE) bei gutartiger Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie – BPH)