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Beine einer jungen Frau die auf dem Hocker sitz und sich in die linke Wade greift

Lymphchirurgie

Lymphchirurgie

Das Lymphsystem kann durch angeborene Fehlbildungen oder andere sekundäre Ursachen wie operative Eingriffe in seiner Funktion gestört sein. Am häufigsten sind hierbei Unterbrechungen des Lymphabflusses durch die operative Entfernung von Lymphknoten aus der Axilla- oder Leistenregion im Rahmen der Brustkrebsbehandlung. In der Folge kommt zu einer kontinuierlichen Überlastung der Lymphgefäße mit Entwicklung eines Lymphödems und Schwellung der betroffenen Extremität. Es handelt sich hierbei um eine fortschreitende Erkrankung mit meist kontinuierlicher Verschlechterung im Verlauf. Die zur Verfügung stehenden konservativem Maßnahmen wie das Tragen von Kompressionswäsche und regelmäßige Lymphdrainage können der Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe entgegenwirken, bieten aber keine ursächliche Therapie der Störung. Das Ziel der rekonstruktiven Lymphchirurgie ist die langfristige Verbesserung des Lymphabflusses und somit die Reduktionen der Schwellung und des Umfangs. 

Ihre Ansprechpartner

Diagnostik: Live-Darstellung des Lymphsystems mit Nahinfrarot-Fluoreszenz

Zur Stadien Einteilung des Lymphödems sowie zur Auswahl des für jeden Patienten individuell geeigneten Therapieoption bieten wir unseren Patienten eine nicht minimalinvasive Untersuchungsmethode zur selektiven und funktionellen Darstellung des Lymphsystems in Echtzeit mittels einem Fluoreszenz-Farbstoff. Hierbei wird der Farbstoff nach Injektion vom Lymphsystem aufgenommen und kann unmittelbar mithilfe einer Nahinfrarotkamera dargestellt werden. Anschließend können noch funktionieren Lymphgefäße beurteilt werden und die Verteilung der Lymphflüssigkeit im Gewebe beurteilt werden. 

Zur Therapie von Störungen des Lymphsystems bieten wir folgende operative Eingriffe an:

Das Ziel des lymphovenösen Bypass ist es, die Lymphe aus noch funktionierenden Lymphgefäße über eine mikrochirurgische Verbindung zwischen Lymphgefäß und Vene umzuleiten und somit den geschädigten Bereich des Lymphsystems zu umgehen. Ein Teil der Lymphlast wird danach über das Venensystem abgeleitet und der Umfang der Extremität verringert. Diese Verbindung wird als lymphovenöse Anastomose (LVA) bezeichnet und erfordert supermikrochirurgische Techniken sowie die Darstellung mithilfe der Fluoreszenz Lymphographie. 

Bei der freien Transplantation von Lymphknoten, werden diese aus einer Spenderregion des eigenen Körpers entnommen, wie z.B. der Leiste oder auch aus dem Bauchraum. Anschließend werden die Lymphknoten mitsamt den versorgenden Blutgefäßen in die betroffene Region transplantiert und dort mittels mikrochirurgischer Anastomose an die Blutversorgung angeschlossen. Durch den transplantierten Lymphknoten entsteht zum einen eine Sog-Wirkung, wodurch lokale Flüssigkeit und Lymphe drainiert werden. Zusätzlich können über die Neubildung von Lymphgefäßen einwachsen. 

Das ist uns wichtig:

Vor jeder Behandlung stehen ausführliche Beratungsgespräche. Gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten entwickeln wir ein individuelles Behandlungskonzept, das sich an Ihren persönlichen Bedürfnissen und den vorhandenen Ressourcen orientiert.