Darmkrebs, genauer Krebs des Dickdarms oder Mastdarms, zählt in Deutschland zu den drei häufigsten Krebsarten. Vorbeugung und Behandlung erfordern eine präzise Diagnostik sowie ein kompetentes Team aus Spezialist:innen unterschiedlicher Fachdisziplinen. Deshalb wurde am Helios Standort Berlin-Buch ein interdisziplinäres Darmzentrum etabliert, dass durch die komplette und optimale Versorgung aus einer Hand den Patient:innen die bestmögliche Behandlung garantiert.
Präventionsmonat März
Jedes Jahr versterben deutschlandweit mehr als 24.000 Menschen an den Folgen von Darmkrebs. Das muss nicht sein, betont Prof. Dr. med. Frank Kolligs, Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie:
Aus diesem Grund sollte jede und jeder die Chance zur Vorsorge nutzen. Für Männer gibt es das Angebot zur Vorsorgedarmspiegelung ab dem Alter von 50, für Frauen ab dem Alter von 55 Jahren. Bei einer Darmspiegelung können Polypen als Vorstufe von Darmkrebs entdeckt und gleichzeitig entfernt werden. Dadurch wird die weitere Entwicklung zum Darmkrebs unterbrochen. Außerdem ist bei dieser endoskopischen Untersuchung ein Darmkrebs in sehr frühen Stadien erkenn- und gut heilbar. Als Alternative steht für diejenigen, die die Darmspiegelung zur Vorsorge für sich nicht wahrnehmen wollen, die Möglichkeit, einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl zu machen. Die Wichtigkeit der Vorsorge betont auch die Initiative des Darmkrebsmonats März, der seit über 20 Jahren das Bewusstsein für dieses wichtige Thema schärft.
Zunehmende Überlebenschancen bei Darmkrebs
Wenn dennoch eine Krebsdiagnose gestellt wurde, besprechen Fachbereiche in sogenannten Tumorkonferenzen die individuelle Behandlung. Diese ist heutzutage vielfältig und vereint zahlreiche Therapieansätze.
Prof. Dr. med. Roger Wahba, Chefarzt der Allgemein, Viszeral- und Onkologischen Chirurgie am Helios Klinikum Berlin-Buch:
Die Mehrheit der Operationen bei Darmkrebs werden am Helios Klinikum Berlin-Buch minimal-invasiv, in der sogenannten Schlüsselloch-Technik oder roboter-unterstützt durchgeführt. Bei dieser schonenden OP-Methode profitieren die Patient:innen von einer schnelleren Genesung, weniger Schmerzen und geringeren Wund-und Narbenbeschwerden.
„Im fortgeschrittenen Tumorstadium werden die Heilungschancen zwar kleiner, doch auch im metastasierten Stadium können wir durch die Anwendung neuester Behandlungenmethoden oft die Lebensqualität der Betroffenen erhalten und die Lebenszeit verlängern“, erklärt Prof. Dr. med. Peter Reichardt, Chefarzt der Onkologie und Palliativmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch und fügt ergänzend hinzu:
Zentrum für Organerhalt beim Rektumkarzinom
Die drei Krebsspezialisten am Darmkrebszentrums des Helios Klinikums Berlin-Buch haben es sich im Besonderen zum Ziel gemacht, beim Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs) einen Erhalt des Darms für die Patient:innen zu ermöglichen - daher ohne Operation zu behandeln – dies ist unter speziellen Vorrausetzungen bei bestimmten Patient:innen möglich. Eine frühzeitige Vorstellung nach Diagnose der Erkrankung und engmaschige Kontrollen während der Behandlung sind hierzu nötig.
Beschleunigte Genesung nach Operation
Für alle geplanten Darmoperationen gibt es im Helios Klinikum Berlin-Buch seit einigen Jahren das Konzept der ganzheitlichen Vorbereitung und schnellen Erholung, das sogenannte ERAS (Enhanced Recovery after Surgery). Den Patient:innen steht vor und nach einer Darmoperation eine spezielle Krankenschwester des Darmkrebszentrums als Patientenlotsin zur Verfügung. Mit diesem Behandlungskonzept setzt die körperliche Regeneration schneller ein und Patient:innen können auch nach größeren Eingriffen die Klinik schneller verlassen.
Darüber hinaus spielt ein exzellentes Schmerzmanagement bei Helios nach der Operation eine große Rolle. Hier werden in Zusammenarbeit mit speziellen Schmerztherapeut:innen individuelle Möglichkeiten angeboten. Die Patient:innen, die häufig durch notwendig gewordene große bauchchirurgische Operationen körperlich belastet sind, leiden zudem oft an der Unsicherheit im Umgang mit der Diagnose. Auch das psychische Wohlergehen steht im Fokus, weshalb Psychoonkolog:innen im Team für die Sorgen und Nöte der Patient:innen ein offenes Ohr haben und die Gesundung unterstützen.
Einen weiteren ergänzenden Punkt in der Darmkrebstherapie spielt die Ernährungsberatung, die vor allem bei Patient:innen mit einem kolorektalen Karzinom ein wichtiger Bestandteil des ganzheitlichen Konzepts ist. Mit einer ausgewogenen Kost kann der Therapieverlauf positiv unterstützt und einer Neuerkrankung vorgebeugt werden, weshalb großer Wert auf die Implementierung einer geeigneten Ernährungsform gelegt wird. Eine umfassende und individuelle Beratung erfolgt bereits am Krankenbett.