Die Mutperlenkette ist ein weltweites Projekt, das in Deutschland durch die Deutsche Kinderkrebsstiftung vertreten und in örtlichen Vereinen oder Organisationen zugunsten krebskranker Kinder und Jugendlicher realisiert wird. Ihren Ursprung haben die Mutperlen in Kanada und kamen durch eine begeisterte holländische Elterngruppe nach Europa. Durch die Deutsche Kinderkrebsstiftung wurde dieses Konzept 2010 dann auch in Deutschland eingeführt, mit dem Ziel, dass es in möglichst allen Kinderkrebszentren übernommen wird.
Wenn Perlen eine Geschichte erzählen
Dabei erhalten alle Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 bis 18 Jahren, bei denen eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, zu Beginn ihrer Therapie eine lange Schnur, mit bereits einer Perle des jeweiligen Kindervereins, Buchstabenperlen mit dem eigenen Namen und eine Perle in Ankerform – die Hoffnungsperle. Danach kommen nach und nach weitere ganz besonders geformte Perlen für jede durchgestandene Behandlung, nach jeder schmerzhaften Untersuchung, für jeden besonders schlechten oder guten Tag, für jeden Krankenhausaufenthalt und jeden Meilenstein hinzu. Die letzte Perle sollte möglichst die Perle „Supertag“ sein. Nach und nach entsteht so eine ganz individuelle Kette, die von großem Mut zeugt und die persönliche Geschichte wie ein buntes Tagebuch sichtbar macht.
Mutperlen als wichtiger Teil der Therapie
In vielen kinderonkologischen Kliniken sind die Mutperlen zu einem wichtigen Faktor für die Patient:innen geworden. Die Mutperlenkette hilft dabei, die eigene Krankengeschichte besser zu verarbeiten und begleitet die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Genesungsweg. In der Kinderonkologie des Helios Klinikums Berlin-Buch gibt es rund 40 Mutperlensymbole.
Herzensangelegenheit
Der Charlottenburger Klaus Thiede liest einen Zeitungsartikel über das Mutperlen-Projekt im Bucher Klinikum. Das beeindruckt ihn so sehr, dass er beschließt, die Mutperlen-Kinder zu unterstützen. „Für mich ist das eine besondere Herzensangelegenheit. Ich freue mich einfach, etwas zurückgeben zu können“, sagt der ehemalige Immobilienmakler über sein sehr großes Engagement für eine Sache, die berührt. Seitdem spendet er Jahr für Jahr privat und begeistert Unternehmer:innen, Einrichtungen und Bekannte für sein Projekt „Mutperlenfreunde“ zu spenden.
Klaus Thiede veranstaltet regelmäßig Losaktionen, telefoniert, schreibt, geht persönlich vorbei: „Ich bin bekannt als Wadenbeißer und habe dann mehr und mehr Leute von dieser guten Sache überzeugt“, so Thiede. Jedes Jahr im September veranstaltet er zudem ein Charity-Dinner in seinem Stamm-Italiener im Westend-Kiez. In den letzten Jahren kamen mit allen Spendensammelaktionen so über 300.000 Euro zusammen.
Einmal im Jahr, vor Weihnachten, übergibt er dann einen Scheck an den Verein „Icke in Buch“. Neben den Mutperlen, werden die Spenden für zahlreiche Projekte verwendet, welche den Patient:innen Mut, Unterstützung und Freude im Verlauf der oft sehr belastenden Therapien bringen.