Wenn man Sahar und Amir auf der Intensivstation im Helios Klinikum Berlin-Buch begegnet, haben beide stets ein Lächeln auf den Lippen. Nicht nur für ihre Kolleg:innen, sondern vor allem für die Patient:innen, die sie intensivmedizinisch betreuen. Bereits im Iran sammelten beide wertvolle Erfahrungen im Gesundheitswesen: Sowohl Sahar als auch Amir haben nach ihrem Studium auf der Intensivstation als Krankenschwester und Krankenpfleger im Iran gearbeitet. Amir war zusätzlich als Kardio-Techniker auf der kardiologischen Chirurgie tätig.
Lange Vorbereitungsphase für den Neustart in Deutschland
Ihre gemeinsame berufliche Leidenschaft für die Pflege, aber auch der Wunsch nach besseren Arbeitsbedingungen, einer sicheren Zukunft sowie einer fairen Vergütung, führte sie nach Deutschland. Im Helios Klinikum Berlin-Buch arbeiten die beiden nun seit 15 Monaten auf der intensivmedizinischen Station. Doch bis dahin war es für das Paar ein weiter Weg, der vor rund drei Jahren im Iran begann. „Wir hatten bereits im Iran ein Vorstellungsgespräch bei Helios. Eine wichtige Voraussetzung, um in Deutschland arbeiten zu können, sind sehr gute Deutschkenntnisse. Hierfür haben wir bereits im Iran für 18 Monate einen Deutschkurs belegt und diesen am Ende erfolgreich mit dem B2-Sprachzertifikat abgeschlossen“, beschreibt Sahar die lange Vorbereitungsphase auf ihren beruflichen Neustart in Deutschland.
Unterstützung erhielten sie von Helios bei der Beantragung ihres Visums, aber auch beim Ankommen in Berlin. „Helios hat uns zu Beginn ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit anderen Kolleginnen und Kollegen vermittelt, aber auch bei bürokratischen Anliegen konnten wir uns an die Pflegedirektion und unsere Stationsleitung, aber auch an Freundinnen und Freunde, die bereits in Berlin leben, wenden. Das war für uns eine sehr große Hilfe, denn wir waren noch nie zuvor in Deutschland und vor allem ganz am Anfang war es für uns schwierig hier anzukommen,“ erzählt Sahar von ihren Anfängen in Berlin.
Das Helios Klinikum Berlin-Buch fördert bereits seit 2019 mit dem „Projekt 100“ die Integration neuer internationaler Kolleg:innen in den Beruf und das Umfeld.
Ein Job mit Herausforderungen und Verantwortungen
Nicht nur im Privatleben brachte der Umzug viele Neuerungen mit sich. „Obwohl wir bereits im Iran auf der ITS im Einsatz waren, mussten wir in Deutschland einen Anpassungskurs belegen und eine theoretische sowie eine praktische Prüfung absolvieren“, lässt Amir die Anfangszeit Revue passieren. Nach dem erfolgreichen Bestehen hat das Paar ihre Arbeit im Bucher Klinikum aufgenommen. „Anfangs dachten wir, es könnte schwierig werden, als Paar gemeinsam auf einer Station zu arbeiten. Doch das war nicht der Fall. Wir sehen nur Vorteile darin, denn viele Dinge sind anders und so können wir uns gegenseitig unterstützen und uns gemeinsam weiterentwickeln. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir gemeinsame Dienste haben und so auch unsere Freizeit als Paar nutzen können“, beschreibt Sahar ihren neuen Arbeitsalltag.
Auf der Intensivstation sind die beiden unter anderem für die intensivmedizinische Pflege und Versorgung sowie das Monitoring von Patient:innen verantwortlich. „Ein großer Unterschied zu vorher ist, dass ich nun direkt für die Patientinnen und Patienten verantwortlich bin. Im Iran stand ich auch nicht im direkten Austausch mit den Ärztinnen und Ärzten. Ich empfinde den Job auf der ITS als sehr verantwortungsvoll und mit vielen Herausforderungen verbunden, aber genau deswegen arbeite ich so gerne auf der Intensivstation“, erklärt Amir seinen Beruf. Und auch Sahar teilt diese Sichtweise mit ihrem Partner: „Ich kann hier mein praktisches und fachliches Wissen optimal einsetzen, denn wir betreuen und versorgen viele Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichsten Erkrankungen.“
Videocalls gegen das Heimweh
Trotz der Herausforderungen haben Sahar und Amir ihren Platz im Helios Klinikum Berlin-Buch und im Privaten gefunden. „Nach einem Jahr hier fühlen wir uns angekommen. Wir haben Freundinnen und Freunde gefunden, haben eine eigene Wohnung und das macht auch unsere Familien glücklich“, verrät Samir. „Und gegen das Heimweh helfen auf jeden Fall die Videocalls mit unseren Familien, die wir zwei bis drei Mal die Woche machen. Zudem waren wir im Juni im Iran und haben sie besucht. Das war toll,“ fügt Sahar hinzu.