Mit der Einschulung in die erste Klasse endet für die Kinder häufig der unbeschwerte Alltag, den sie bis dahin kannten. Dies ist eine große Umstellung, sowohl körperlich als auch geistig, bei der Eltern ihre Kinder behutsam und zugleich verständnisvoll unterstützen können. Für ein wenig Inspiration und Hilfe haben wir gemeinsam mit unserem Experten PD. Dr. med. Patrick Hundsdörfer sechs Tipps für einen erfolgreichen Schulstart zusammengestellt.
1. Ausreichend Schlaf für einen guten Start in den Tag
Der erste Schultag bringt viele neue Eindrücke mit sich, die das Gehirn der Kinder verarbeiten muss. Ein gesunder Schlaf ist hierbei entscheidend. "Kinder im Grundschulalter benötigen etwa zehn bis elf Stunden Schlaf pro Nacht, um ausgeruht und konzentriert in den Tag zu starten", betont Dr. Hundsdörfer. Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind eine feste Schlafenszeit hat und das Einschlafen durch ein abendliches Ritual, wie zum Beispiel Vorlesen, erleichtert wird.
2. Gesunde Pausensnacks mitgeben
Auch die Zwischenmahlzeiten spielen eine wichtige Rolle für die Konzentration und das Wohlbefinden der Kinder im Schulalltag. "Eltern sollte ihrem Kind eine möglichst ausgewogene Brotdose packen. Auch wenn die Kinder häufig Lust auf einen süßen Snack haben, sollte dieser vermieden werden, da das Abfallen des Zuckerspiegels nach einem kurzen Hoch, müde macht. Dies kann dazu führen, dass die Konzentration nachlässt. Als gesunde Snacks und Energielieferant eignen sich Obst, Gemüse oder Nüsse", rät der Kinderarzt.
3. Schulranzen rückenschonend packen
Viele Eltern sind bei der Einschulung verunsichert, dass der Rücken Ihres Kindes in Mitleidenschaft geraten kann. Diese Sorgen sind nicht unbegründet, denn ab der ersten Klasse können Beschwerden auftreten. Aus diesem Grund gilt es, bei der Passform des Schulranzens als auch beim Packen ein paar Dinge zu beachten. Neben einer ergonomischen Passform, die zur individuellen Körperform des Kindes passen muss, sind breite und gepolsterte Tragegurte wichtig, die das Gewicht gleichmäßig auf den Rücken verteilen. Ein zu tiefsitzender Rucksack kann beispielsweise den Rücken ins Hohlkreuz ziehen. Aber nicht nur der Sitz, sondern auch das falsche Packen kann zu Rückenproblemen führen. Eltern sollten schwere Sachen möglichst körpernah in den Innenfächern des Ranzens verstauen und abends kontrollieren, dass nicht notwendige Dinge zuhause gelassen werden.
4. Bewegung an der frischen Luft fördern
Bewegung ist nicht nur gut für die körperliche Gesundheit, sondern auch für die geistige Leistungsfähigkeit. Kinder sollten sich täglich mindestens eine bis zwei Stunde an der frischen Luft bewegen. Unser Experte Dr. Hundsdörfer rät: „Eltern können ihr Kind dabei unterstützen, den neuen Alltag besser anzunehmen und seine Energie richtig einzusetzen, indem sie am Nachmittag ein bis zwei Stunden für gemeinsame Aktivitäten, am besten an der frischen Luft, einplanen. Noch dazu können Kinder durch Hüpfspiele, Radfahren, Seilspringen oder Balancieren ihre Ganzkörper-Koordination und ihren Geschicklichkeitssinn schulen.“
5. Stress vermeiden durch gute Organisation
Feste Routinen können nicht nur Erwachsenen, sondern vor allem auch Kindern dabei helfen, sich an neue Situationen besser und schneller zu gewöhnen. Dr. Hundsdörfer bestätigt: „Ein geregelter Tagesablauf gibt Kindern Halt und Struktur. Und da besonders Erstklässler am Vormittag viele neue Eindrücke sammeln und sich in der Schule konzentrieren müssen, sollten Eltern darauf achten, dass sie am Nachmittag und am Abend zur Ruhe kommen und den Tag verarbeiten können.“ Ebenfalls kann das Erstellen eines gemeinsamen Stundenplans helfen, der nicht nur die Schulzeiten, sondern auch Hausaufgaben, Freizeitaktivitäten und Pausen berücksichtigt. Ein klarer Plan gibt dem Kind Sicherheit und reduziert das Gefühl von Überforderung.
6. Vertrauen und positive Verstärkung
Der Übergang in die Schule ist eine große Veränderung für Kinder. „Kleine Übungen wie das selbstständige Zähneputzen, Servietten falten oder Schleifen binden verbessern nicht nur die motorischen Fähigkeiten der Kinder, sie finden zudem eigenständig heraus wie Dinge funktionieren, stärken ihr Selbstbewusstsein und bringen Ihnen kleine Erfolgsmomente, wenn sie Alltagssituationen ohne die Hilfe von ihren Eltern meistern.“, betont Dr. Hundsdörfer.