Ringelröteln sind vor allem bei Eltern momentan in aller Munde, denn zahlreiche Kinder leiden unter dem Parvovirus B 19, das besser bekannt ist als Ringelröteln. Wie diese übertragen werden, welche Symptome auftreten und worauf zu achten ist, erklärt Pädiater Priv.-Doz. Dr. Hundsdörfer:
Die Erkrankung selbst verläuft oftmals unbemerkt oder nur mit leichten Krankheitszeichen. Wenn Symptome auftreten ähneln diese einem grippalen Infekt mit Fieber, einer Schwellung der Lymphknoten, Kopfschmerzen und Unwohlsein. Gut erkennbar sind Ringelröten an dem typischen Hautausschlag, den PD Dr. Hundsdörfer beschreibt:
Da die Erkrankung vor allem bei Kindern in der Regel harmlos verläuft, ist eine Behandlung der Beschwerden normalerweise nicht erforderlich. Bei Fieber, Muskel- oder Gelenkschmerzen empfiehlt PD Dr. Hundsdörfer ggf. fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente (wie Ibuprofen oder Paracetamol) einzunehmen.
Ansteckungsgefahr vor Auftreten des Hautausschlages am höchsten
Wichtig zu wissen ist, dass die Ansteckungsgefahr für andere in den Tagen vor Auftreten des Hautausschlages am höchsten ist. Damit sind die Virusträger:innen schon zu einem Zeitpunkt für andere ansteckend, in der man selbst noch nicht weiß, dass man die Viren in sich trägt. Sobald der Hautauschlag auftritt, geht die Ansteckungsgefahr deutlich zurück. Auch wenn die Ringelröteln ganz ohne erkennbare Krankheitszeichen verlaufen, sind die Infizierten ebenfalls für einige Tage ansteckend.
Eine Ansteckungsgefahr besteht allerdings nur für Menschen, die noch nicht an Ringelröteln erkrankt waren. Wer die Krankheit einmal überstanden hat, ist lebenslang geschützt. Man kann sich also kein zweites Mal infizieren.
Schwangere sollten Kontakt zu Infizierten vermeiden
Während eine Ringelröteln Erkrankung bei Kindern oftmals symptomlos verläuft und keine größere gesundheitliche Gefährdung darstellt, sollten andere Risikogruppen besondere Vorsicht walten lassen. Hierzu zählen in erster Linie Schwangere, die die Ringelröteln noch nicht selbst durchgemacht und keinen Schutz gegen Ringelröteln haben. Während der Schwangerschaft, vor allem bis einschließlich der 20. Schwangerschaftswoche, können die Viren auf das ungeborene Kind übertragen werden. Dies kann zu einer lebensgefährlichen Schädigung der Blutbildung des Ungeborenen führen. Bei Kontakt zu Ringelröteln-Infizierten sollten Schwangere sofortigen Kontakt zu ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin aufnehmen.
Ebenso gefährdet sind Menschen mit einer Immunschwäche oder einer angeborenen Erkrankung des Blutsystems, wie Sphärozytose, Thalassämie oder Sichelzellanämie. Hier kann die Erkrankung gelegentlich zu bedrohlicher Blutarmut führen. Zudem kann eine Ringelrötel-Erkrankung bei Erwachsenen, die diese im Kindesalter noch nicht durchgemacht haben, häufig schwerer verlaufen. Auch hier sollten Betroffene bei ihrem Arzt oder ihrer Ärztin vorstellig werden.