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Botox – Mehr als nur Faltenbehandlung

Botulinumtoxin ist ein bewährter Wirkstoff zur Reduzierung mimischer Falten. Durch gezielte Injektionen entspannt es die Muskulatur und glättet die Haut. Doch Botox kann nicht nur Falten mindern, sondern hat zahlreiche weitere medizinische Einsatzmöglichkeiten. Pelşin Bars, Dermatologin an der Poliklinik des Helios Klinikums Berlin-Buch, gibt einen Überblick.

13. März 2025
Botoxbehandlung

Botox als zugelassenes Medikament

Seit über 30 Jahren ist Botulinumtoxin zur Behandlung verschiedener Erkrankungen zugelassen. Ursprünglich gegen Gesichtsmuskelzuckungen eingesetzt, findet es heute Anwendung bei Migräne, Hyperhidrose, Zähneknirschen und Muskelkrämpfen. Auch bei Depressionen oder Fersensporn zeigen Studien positive Effekte.

Das erste Medikament, welches auf den Markt kam, hieß Botox und der Name steht nun im Allgemeinverständnis stellvertretend für Botulinumtoxin. Es gibt aber eine Vielzahl anderer Anbieter, Hersteller und Medikamentennamen.

Botox gegen übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose)

Botox wird bei übermäßigem Schwitzen, auch Hyperhidrose genannt, eingesetzt, um die Schweißproduktion zu reduzieren. Normalerweise produzieren unsere Schweißdrüsen unter dem Einfluss des Nervensystems Schweiß. Bei Hyperhidrose kommt es zu einer übermäßigen Aktivität dieser Drüsen. Botox enthält das Botulinumtoxin, welches die Nervensignale blockiert, die die Schweißdrüsen aktivieren. Dadurch wird die Schweißproduktion lokal gehemmt, ohne dass es Auswirkungen auf andere Körperfunktionen hat.

Diese Behandlung ist besonders effektiv in den Bereichen der Achseln, der Hände oder Füße, wo Menschen häufig unter übermäßigem Schwitzen leiden. Die Wirkung hält in der Regel mehrere Monate an und kann bei Bedarf wiederholt werden.

Botox als Therapie gegen Zähneknirschen (Bruxismus)

Unbewusstes Zähneknirschen kann Zahnschäden und Verspannungen verursachen. 

Dermatologin Pelsin Bars

Durch die gezielte Entspannung des Kaumuskels mit Botulinumtoxin wird der Druck auf die Zähne reduziert, ohne die natürlichen Funktionen wie Kauen oder Sprechen zu beeinträchtigen.

Botox bei Migräne

Botulinumtoxin wird ebenfalls zur Behandlung chronischer Migräne eingesetzt. Die Injektionen erfolgen an bestimmten Muskeln im Kopf- und Nackenbereich und wirken durch eine Entspannung der Muskulatur, wodurch sich das Druckgefühl verringert. Studien haben gezeigt, dass Botox nicht nur die Häufigkeit und Intensität der Migräneanfälle verringern kann, sondern auch die Dauer der Kopfschmerzen.

Weitere medizinische Einsatzgebiete

Neben den genannten Anwendungsbereichen wird Botulinumtoxin auch zur Behandlung von Muskelkrämpfen, Spastiken, Zittern (Tremor) oder Schielen eingesetzt. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Botox bei Depressionen und Fersensporn lindernd wirken kann. In einigen Fällen kann Botox auch bei chronischer Muskelverspannung im Nacken oder bei der Behandlung von Tinnitus, überaktiven Blasen sowie Achalasie und Analfissuren zur Anwendung kommen.

Welche Falten lassen sich mit Botox behandeln?

Die Vielseitigkeit von Botox zeigt sich darin, dass es auch in der Ästhetik eine große Rolle spielt, insbesondere zur Minderung von Falten und zur Straffung der Haut. „Falten entstehen durch die Bewegung der Gesichtsmuskeln. Durch jahrelanges, oft unbewusstes Anspannen vertiefen sich Falten dauerhaft, insbesondere zwischen den Augenbrauen, was einen grimmigen Ausdruck erzeugen kann. Die häufigsten Falten, die mit Botox behandelt werden, sind: Zornesfalten, Stirnfalten, Krähenfüße, Marionettenfalten, Raucherfalten sowie kleine Fältchen an der Nase, sogenannte Bunny Lines“, erklärt Pelşin Bars.

Welche weiteren Methoden zur Faltenbehandlung gibt es?

„Neben Botox stehen verschiedene minimalinvasive Verfahren wie Hyaluronsäure- oder Eigenfett-Filler, Fadenlifting, Laserbehandlungen oder Radiofrequenztherapie zur Verfügung, um Falten zu reduzieren. Für tiefere Falten oder stärkere Gewebeerschlaffungen kann ein chirurgisches Facelifting eine geeignete Lösung sein“, so Pelşin Bars.

Fast Fact-Check mit Dermatologin Pelşin Bars

Ist Botox sicher?

Ja, Botox gilt in der medizinischen Anwendung als sehr sicher, wenn die Injektionen von einem erfahrenen Arzt bzw. einer erfahrenen Ärztin in einer medizinischen Klinik durchgeführt werden. So ist gewährleistet, dass die Behandlung sicher und professionell verläuft. Botox ist seit vielen Jahren in der Medizin zugelassen.

Wie lange hält die Wirkung?

Je nach Dosis, der behandelten Region und des individuellen Stoffwechsels drei bis sechs Monate.

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Die Injektionen sind sehr fein und viele Patientinnen und Patienten empfinden sie nur als kleines Pieksen oder Stechen. Eine betäubende Salbe kann auf Wunsch verwendet werden.

Wie hoch sind die Kosten?

Die Preise beginnen ab ca. 250€, je nach Behandlungsareal einschließlich des Medikamentes. Bei größeren Flächen, wie zum Beispiel der Behandlung der gesamten Stirn, kann der Preis höher ausfallen. Für medizinische Anwendungen, wie etwa die Behandlung von Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) kann der Preis ebenfalls variieren und häufig etwas höher sein, da hier mehr vom Medikament benötigt wird.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Ästhetische Behandlungen sind privat zu zahlen. Medizinische Anwendungen wie Migränetherapie oder Hyperhidrose können unter Umständen von der Krankenkasse übernommen werden.

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Lassen Sie sich individuell beraten und vereinbaren Sie einen Termin für Ihre persönliche Botox-Behandlung.

Kontakt:

Pelşin Bars, Fachärztin für Dermatologie | Dermatologie/Allergologie | Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch