Suchen
Menü
Schließen

Es muss nicht immer die Bypass-Operation sein: Horst Dieter Ladewigs ungewöhnliche Behandlung seiner schweren Koronaren Herzerkrankung

Die Koronare Herzerkrankung (KHK) ist eine der großen Volkskrankheiten in Deutschland und trifft vor allem Männer. Um die besonders schweren Fälle einer KHK zu behandeln, entscheiden sich Kardiologen in der Regel für eine Bypass-Operation mit Öffnung des Brustkorbes. Der Köpenicker Horst Dieter Ladewig entschied sich aber für einen anderen Weg und ging in die Klinik für Kardiologie unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Cemil Özcelik.
27. November 2020

Schon seit einiger Zeit hatte Horst Dieter Ladewig Brustschmerzen und ein Engegefühl in der Brust – die typischen Symptome einer Angina Pectoris. Der Verdacht, dass der Köpenicker an der Koronaren Herzerkrankung litt, bestätigte auch eine Stress-Echokardiographie bei seinem niedergelassenen Kardiologen Norbert Kokott. Nach diesem Belastungstest, bei dem das Herz mittels Ultraschall in Ruhe und unter Belastung untersucht wurde, entschied sich der Mediziner für eine Katheteruntersuchung im Herzkatheterlabor der Klinik für Kardiologie des Helios Klinikums Emil von Behring. 

Diese Untersuchung konnte den Verdacht nur bestätigen: Bei Horst Dieter Ladewig wurde mit KHK-3 die schwerste Form der koronaren Herzerkrankung diagnostiziert. Hierbei sind alle drei Hauptäste der Herzkranzgefäße von einer oder mehreren Engstellen (Stenosen) betroffen. Eine klassische Bypass-Operation, bei der die Engstellen am Herzkranzgefäß mittels geeigneter körpereigener Schlagadern oder Beinvenen überbrückt werden, kam für den 81-Jährigen nicht in Frage. Warum nicht? „Da meine Wirbelsäule durch meinen Morbus Bechterew versteift ist, und ich nach einer Wirbelsäulenverletzung durch einen Unfall 2010 Implantate zur Stabilisierung eingesetzt bekam, konnte und wollte ich mir eine OP am offenen Herzen nicht vorstellen,“ erklärt Horst Dieter Ladewig.

Helios Klinikum Emil von Behring, Patientengeschichte Herr Ladwig

Daraufhin wandte sich Ladewigs Kardiologe an Prof. Dr. Cemil Özcelik, dem Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Helios Klinikum Emil von Behring, mit der Frage nach Behandlungsalternativen – wo es vermeintlich keine gab. Doch Prof. Özcelik wusste Rat: „Trotz bestehender Operations-Indikation haben wir den Wunsch von Herrn Ladewig wegen seiner Vorerkrankungen beherzigt. Daher haben wir uns gemeinsam mit ihm für die aufwändige Stentstrategie entschieden.“

Schon zwei Tage darauf war Horst Dieter Ladewig wieder im Herzkathetherlabor und in drei Sitzungen mit jeweils zwei Tagen stationärem Aufenthalt wurden die verkalkten Gefäße erfolgreich „aufgebohrt“ (Rotablation). Das Ergebnis: Prof. Özcelik und sein Team konnten eine gute Durchblutung und damit die deutlich verbesserte Versorgung des Herzmuskels wiederherstellen. Nach Abschluss der Behandlung halten nun mehrere Stents die Engstellen in den Herzkranzgefäßen von Horst Dieter Ladewig offen – und die „große“ Operation konnte vermieden werden. 

Chefarzt Prof. Cemil Özcelik fasst zusammen: „Bei der Schwere seiner Erkrankung lag die OP am offenen Herzen für Herrn Ladewig quasi auf der Hand. Am Ende wurden es die Kathetereingriffe, denn wir entscheiden immer gemeinsam mit unseren Patienten, was das Beste für sie ist. Ich freue mich, dass Herr Ladewig und wir uns schnell einig wurden. Und das Ergebnis spricht ja für sich.“ Der Köpenicker ist ebenfalls glücklich über seine Behandlung: „Ich bin sehr froh, dass mir Prof. Özcelik und sein Team so hervorragend helfen konnten. Ich gestehe, dieses gute Ergebnis habe ich nicht erwartet.“ 


Herzwochen der Deutschen Herzstiftung e.V. 
Um die Öffentlichkeit über Herzkrankheiten zu informieren und zu sensibilisieren, informiert die Deutsche Herzstiftung e.V. jedes Jahr im Monat November Herzkrankheiten. 
In diesem Jahr steht der Info-Monat unter dem Titel „Das schwache Herz“. Unter www.herzstiftung.de/herzwochen2020 gibt es Ratgeber-Infos, Video-Clips, etc. über die Ursachen, Symptome und Therapie der Herzinsuffizienz.