Die Vorteile gegenüber einer klassischen Chemotherapie können vielfältig sein: In der Regel wirkt die zielgerichtete präzisionsonkologische Therapie besser und ist besser verträglich, sprich sie ist nebenwirkungsärmer. Dies kann zu einer verbesserten Lebensqualität der Patient:innen führen. Daher bietet die Klinik für Hämatologie und Onkologie gemeinsam mit der Gewebediagnostik am Klinikstandort Patient:innen mit kolorektalen Karzinom eine erweiterte molekularpathologische Diagnostik an. Wenn hierbei bestimmte genetische Veränderungen festgestellt werden, kann eine zielgerichtete präzisionsonkologische Therapie nach individueller Absprache mit den Krankenkassen in Frage kommen. Das ist derzeit bei zehn bis 15 Prozent der Darmkrebspatient:innen der Fall.
„Bei der Prognose und der Therapieentscheidung des kolorektalen Karzinoms spielen vor allem die Lage des Primärtumors sowie der sogenannte molekulare Fingerabdruck des Tumors eine Rolle,“ erklärt Dr. Börge Arndt, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie. „Mit der erweiterten molekularen Testung können wir weitere Mutationen identifizieren, die wir in unserem molekularen Tumorboard besprechen. In dieser wöchentlichen fachübergreifenden Konferenz bestimmen wir dann die wirksamste Therapie individuell für jede Patientin und jeden Patienten und setzen diese um.“
Diese erweiterte Form der Diagnostik bietet das Helios Klinikum Emil von Behring in seinem „Zentrum für personalisierte präzisionsonkologische Therapien (ZPPO)“ an. Hier arbeiten die Spezialist:innen der Klinik für Hämatologie und Onkologie eng mit Patholog:innen der Gewebediagnostik und Expert:innen weiterer Fachbereiche und Kooperationsparner:innen sowie mit niedergelassenen Fachärzt:innen zusammen. Grundsätzlich verfolgt Dr. Arndt gemeinsam mit seinem Team das Ziel, diese neueste Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten immer mehr Patient:innen als Routineleistung zur Verfügung zu stellen, um deren Behandlung und Prognose weiter zu verbessern.