Ösophagus-Karzinome sind ziemlich selten. Pro Jahr wird bei nur etwa 10 von 100 000 Personen diese Krebsform diagnostiziert, die zudem vorwiegend Männer trifft. Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am Helios Klinikum Emil von Behring zählt zu den wenigen Berliner Kliniken, die Speiseröhren-Krebs behandeln. Von dieser Expertise profitierte nun auch Dieter Damm, der in den vergangenen Monaten 15 Kilo an Gewicht verlor, da seine Schluckbeschwerden immer schlimmer wurden, und er auch viele Speisen erbrechen musste. Seine behandelnden Ärzte brachten die Gewissheit: Der 88-Jährige hat einen Tumor, der – einfach formuliert – zwischen Speiseröhre und Magen liegt (Kardia-Karzinom AEG II). Helfen kann nur ein komplexer operativer Eingriff, der aufgrund der Lage des Tumors nicht in vielen Kliniken durchgeführt wird.
Standardverfahren nach Ivor Lewis gibt es nur an wenigen Berliner Kliniken
So kam Dieter Damm nach Berlin-Zehlendorf zu Prof. Dr. Marc H. Jansen. Chirurg Jansen erklärt: „Wir haben bei Herrn Damm einen minimalinvasiven und roboterassistierten Zweihöhlen-Eingriff durchgeführt. Dabei haben wir nacheinander im Bauchraum und im Brustkorb operiert, um am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen einen Teil des Magens mit Lymphknoten und ein Teil der Speiseröhre mit Lymphknoten zu entfernen. Das ist ein Standardverfahren nach Ivor Lewis, das nur in wenigen Kliniken durchgeführt wird.“ Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie kann diesen herausfordernden Eingriff in „nur“ etwa sieben bis acht Stunden umsetzen. Andere Kliniken brauchen für diese Operation bis zu 12 Stunden. Das spricht für die Expertise am Standort, und ist gleichzeitig schonender für Patient:innen wie Dieter Damm.
Fragt man den 88-jährigen nach dem Eingriff, so ist er voll Bewunderung für Operateur und Technik: „Ich bin ehemaliger Diplom-Ingenieur. Dass Prof. Jansen bei meiner OP den OP-Roboter eingesetzt hat, finde ich sehr gut. Der Mensch hat gemeinsam mit dem Roboter dafür gesorgt, dass ich weiterleben kann. Dafür bin ich sehr dankbar, denn mein ‚Feind‘, der Krebs, ist vertrieben worden.“