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Schonende Anästhesie: So unterstützen wir Sie
In unseren Operationssälen betreuen Sie erfahrene Anästhesisten bei operativen Eingriffen.
Unsere Anästhesisten wenden je nach Eingriff jene Narkoseform an, die für die Operation geeignet ist und mit dem Patienten in einen Vorgespräch festgelegt wurde.
Anästhesie bedeutet Unempfindlichkeit gegenüber Schmerz- und anderen Reizen wie Hitze, Kälte oder Druck. In der Medizin verstehen wir hierunter eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren, die dazu dienen, Patienten während einer Operation schmerzfrei zu halten.
Die Vollnarkose ist eine Form der Anästhesie, bei der Ihr Bewusstsein und Ihr Schmerzempfinden im ganzen Körper ausgeschaltet sind. Da der gesamte Körper betroffen ist, sprechen wir von einer Allgemeinanästhesie – im Gegensatz zur Regionalanästhesie, bei denen nur Teile oder Regionen des Körpers betäubt werden.
Während der Narkose befinden Sie sich von Anfang bis Ende in einem schlafartigen Zustand, den wir mit Hilfe unserer Geräte überwachen. Wir sorgen dafür, dass lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Kreislauf aufrechterhalten bleiben.
Welches Anästhesieverfahren für Sie am besten geeignet ist, entscheiden wir mit Ihnen gemeinsam in einem ausführlichen Gespräch. Unsere heutigen technischen Möglichkeiten, Sie während der Operation zu überwachen, verbunden mit unserem Wissen und Können als Ärzte, Schwestern und Pfleger auf dem Gebiet der Anästhesie sind Ihre Garanten für eine komfortable und – vor allem – sichere Narkose. Bei der Vorbereitung der Narkose benötigen wir aber auch Ihre Kooperation.
Vor der Narkose
Bis sechs Stunden vor der Narkose dürfen Sie essen und bis zum Transport in den OP-Saal sollten Sie klare Flüssigkeit trinken. Dies soll dazu beitragen, dass Sie während der Narkose in Sicherheit sind. Im Einleitungsraum beginnen wir mit den Vorbereitungen zur Narkose. Sobald die EKG-Elektroden aufgeklebt sind, überwachen wir kontinuierlich Ihre Herztätigkeit. Mittels Blutdruckmanschette messen wir regelmäßig Ihren Blutdruck, und über die Plastikkanüle in einer Ihrer Handrücken- oder Unterarmvenen verabreichen wir Ihnen die notwendigen Narkosemedikamente oder sonstige kreislaufstützende Arzneimittel sicher und komfortabel ins Herz-Kreislauf-System. Den Sauerstoffgehalt im Blut messen wir ebenfalls kontinuierlich mit dem sogenannten Pulsoxymeter.
Während der Narkose
Zur Narkose setzen wir eine Kombination von Medikamenten ein. Dies kann ein Schlafmittel sein, mit dem Sie so angenehm wie zur Nacht einschlafen, ein Schmerzmittel, Medikamente zur Muskelerschlaffung oder ein Mittel, das Ihr vegetatives Nervensystem beeinflusst.
All diese Arzneimittel geben wir Ihnen über den kleinen Plastikschlauch an Ihrer Hand. Während Sie schlafen, atmen Sie ein Gemisch aus Sauerstoff und einem Narkosegas über eine Beatmungsmaske oder einen Beatmungsschlauch (Tubus). Über den Tubus, der im oberen Teil der Luftröhre liegt, können wir Sie bei längeren Eingriffen sicher beatmen. Bevor Sie wach sind, haben wir den Tubus bereits wieder entfernt. In seltenen Fällen verspüren Sie anschließend leichte Halsschmerzen oder Heiserkeit, welche sich meist innerhalb kurzer Zeit zurückbilden.
Nach der Narkose
Zu Ihrer Sicherheit beobachten wir Sie, nachdem Sie bereits aus der Narkose erwacht sind, noch einige Zeit in einem mit Monitoren ausgestatteten Aufwachraum. Besonders geschultes Personal betreut Sie, damit es Ihnen bereits unmittelbar nach der Operation gut geht, Sie sich wohl fühlen können und vielleicht sogar etwas erleichtert sind. Nach größeren Operationen kann es erforderlich sein, Sie rund um die Uhr auf einer Intensivstation zu überwachen. Auch dies dient wie alle unsere Maßnahmen Ihrer Sicherheit.
Wenden Sie sich bitte bei allen Fragen vertrauensvoll an unser Behandlungs- und Pflegeteam.
Von der Vorbesprechung bis zum Aufwachraum – in unserer Klinik folgt jeder operative Eingriff einem festen Ablauf. Hier geben wir Ihnen einen Überblick.
Vorgespräch
Bei Ihnen ist ein operativer Eingriff in unserer Klinik geplant. Nach der Besprechung der Operation mit ihrem behandelnden Arzt in unserem Haus kommen Sie zum Vorgespräch.
Hierin klären wir:
- Welche Narkoseform für Ihren Eingriff passend ist
- Welche Medikamente oder Techniken für die Narkose eingesetzt werden
- Ob Sie Vorerkrankungen oder Allergien haben und wie ihr gesundheitlicher Zustand ist
- Welche Risiken und Nebenwirkungen eine Narkose haben kann
Operationskleidung
Sind alle Abläufe mit Ihnen besprochen werden Sie je nach Eingriff umgezogen oder ziehen sich nahe der Operationssäle selbst um. Zum Eingriffstermin werden Sie abgeholt – ob im Bett von der Station oder zu Fuß von den Umkleideräumen.
Transport in den OP
In den OP-Bereich werden Sie nun liegend gefahren. Im Operationssaal angekommen, erklären wir Ihnen noch einmal, was genau vorgenommen wird. Auch das Team und die Ärzte besprechen sich nun nochmals anhand einer Checkliste um Verwechselungen auszuschließen. Wir nennen das „Team-Time-Out“ und führen dies mit großer Sorgfalt durch.
Narkose
Nun erfolgt die Vollnarkose oder regionale Betäubung. Bei einer regionalen Betäubung können Sie zusätzlich ein leichtes Schlafmittel erhalten – dies besprechen wir im Vorfeld.
Während des Eingriffs
Während des Eingriffs sind wir immer an Ihrer Seite und haben Ihre gesundheitlichen Werte im Blick. Selbst bei einem Stromausfall kann Ihnen dank Notstromaggregaten und zusätzlichen Sicherungen nichts geschehen.
Aufwachphase
Nach Ihrem Eingriff werden Sie aus dem OP in den sogenannten Aufwachraum gebracht. Je nach Narkoseform und Eingriff verbringen Sie hier noch einige Zeit, um sich zu erholen. Über Ihre Entlassung aus dem Aufwachraum informiert Sie eine erfahrene Pflegekraft, die dauerhaft im Aufwachraum anwesend ist und gewährleistet, dass Sie den Eingriff gut überstanden haben.
SPRECHZEITEN
Haben Sie noch Fragen zum Ablauf? Nutzen Sie unser Vorgespräch zur Klärung, wir beraten Sie gern.
Warum darf ich vor der Narkose nichts essen
Unsere Anästhesisten können dadurch sicher sein, dass Ihr Magen leer ist und kein Mageninhalt während einer Narkose in Ihre Luftröhre fließt. Eine Ausnahme sind meist Medikamente, die Sie dauerhaft einnehmen. Wie damit umzugehen ist, wird im Vorgespräch geklärt.
Kann ich während der Vollnarkose aufwachen?
Wachheitsphasen während einer Vollnarkose kommen äußerst selten vor. Lediglich bei 0,1 bis 0,2 Prozent aller Fälle ist so etwas bekannt. Unter folgenden Umständen ist eine intraoperative Wachheit (engl. Awareness) möglich:
- Notfalleingriffe
- bei älteren und alten Patienten
- bei kränkeren und kranken Patienten
Der aufmerksame Anästhesist kennt diese Herausforderung und agiert entsprechend vorausschauend. Grundsätzlich können Sie sich darauf verlassen, dass wir Ihnen einen tiefen Schlaf während Ihres operativen Eingriffs ermöglichen.
Wie wird die Tiefe der Vollnarkose überwacht?
Anhand der Hirnströme und der Pupillengröße oder bei Blutdruck- bzw. Pulsanstieg, vermehrtem Tränenfluss oder einem Schweißausbruch schätzen wir die Narkosetiefe ein und können so die Medikamente entsprechend dosieren.
Werde ich nach dem Aufwachen Beschwerden haben?
Die meisten Patienten haben nach dem Aufwachen aus einer Vollnarkose kaum Beschwerden. Wenn es Beschwerden gibt, so sind dies Übelkeit oder Zittern. Diese werden im Aufwachraum, in dem sich zunächst alle Patienten nach einer Operation befinden, sofort behandelt.
Darüber hinaus halten wir für Sie im Aufwachraum eine kleine Überraschung bereit, auf die Sie sich bereits vor Ihrer Operation freuen dürfen.
Habe ich nach einer Vollnarkose Halsschmerzen?
Durch den Beatmungsschlauch, der Ihre Atmung während der Vollnarkose unterstützt, kann es in einigen Fällen zu einer vorübergehenden Heiserkeit kommen. Diese klingt nach ein bis zwei Tagen von allein wieder ab.
Sind Zahnprothesen oder lockere Zähne ein Problem?
Noch im Vorgespräch klären wir die Beschaffenheit Ihrer Zähne ab und legen fest, was getan werden muss, um eine sichere Narkose bei Ihnen durchführen zu können. Bitte bringen Sie Ihre Zahnprothesen immer mit in den OP-Saal.
Bekommt jeder Patient eine Vollnarkose?
Nein. Im Vorgespräch legen wir fest, welche Narkoseform für Sie und den geplanten Eingriff die beste ist. Das kann auch eine lokale oder regionale Betäubung, die Regionalanästhesie, sein.
Was mache ich mit meinen Hörgeräten?
Bringen Sie bitte Ihre Hörgeräte ebenso wie alle anderen Kommunikationshilfen mit in den OP-Saal. Dies unterstützt uns nicht nur in unserer Arbeit, sondern erleichtert uns auch das Einhalten der Datenschutzbestimmungen, weil wir vertraulich und leise mit Ihnen reden können. Während Ihrer Operation werden Ihre Geräte in einer speziellen Luftpolstertasche sicher aufbewahrt und Ihnen unmittelbar im Anschluss an Ihren Eingriff wieder ausgehändigt.