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Handtherapie

In der Behandlung von Verletzungen oder Funktionsstörungen der Hand, sowohl konservativ als auch nach operativen Eingriffen, spielt die therapeutische Betreuung eine zentrale Rolle. Besonders die ergotherapeutische Behandlung ist von großer Bedeutung, um die Handfunktion bestmöglich wiederherzustellen und (chronische) Schmerzzustände zu lindern.

Das Hauptziel der Handtherapie besteht darin, die Funktionalität der Hände zu optimieren und den Patienten eine möglichst schmerzfreie und uneingeschränkte Nutzung ihrer Hände zu ermöglichen.

 

Die Ergotherapeuten setzen dabei auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise, bei der die individuelle Lebenssituation und Umwelt der Patienten berücksichtigt werden. Ein wichtiger Aspekt der Therapie ist die Entwicklung von Strategien und der Einsatz von Hilfsmitteln, die den Patienten helfen, ihren Alltag trotz bestehender Einschränkungen weitgehend selbstständig zu bewältigen. Dies trägt maßgeblich zur Wiederherstellung und Verbesserung der Lebensqualität bei.

 

In unserer Einrichtung stehen Ihnen speziell für die Handrehabilitation ausgebildete und erfahrene Therapeuten zur Seite. Sie profitieren von der langjährigen, hochwertigen und interdisziplinären Expertise unseres Teams, das sich auf die Rehabilitation komplexer Handpathologien spezialisiert hat. Die Behandlung erfolgt sowohl im Rahmen eines stationären Aufenthalts als auch ambulant, sodass eine kontinuierliche und umfassende Betreuung gewährleistet ist. Unsere Therapeuten begleiten Sie durch den gesamten Rehabilitationsprozess, von der Diagnosestellung bis hin zur Umsetzung individueller Therapiepläne, und unterstützen Sie dabei, Ihre Handfunktion bestmöglich wiederzuerlangen und Ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

 

Die handtherapeutische Behandlung in der Ergotherapie umfasst eine Vielzahl von Techniken und Methoden, die darauf abzielen, die Funktionalität der Hand wiederherzustellen und zu verbessern. Diese umfassenden Ansätze und Techniken ermöglichen eine gezielte Behandlung und Rehabilitation, um die Handfunktion zu optimieren und die Lebensqualität der Patienten zu steigern. Hier ist eine detaillierte Beschreibung der wichtigsten Punkte:

 

Befunderhebung / Anamnese

Die Befunderhebung ist ein zentraler Bestandteil der ergotherapeutischen Behandlung. Sie beinhaltet:

 

  • Anamnesegespräch: In diesem Gespräch wird die Krankengeschichte des Patienten erfasst. Es werden Informationen über aktuelle Beschwerden, frühere Verletzungen oder Operationen, allgemeine gesundheitliche Probleme sowie der berufliche und alltägliche Kontext des Patienten gesammelt.
  • Detaillierte Befunderhebung: Nach dem Anamnesegespräch wird eine detaillierte Untersuchung der Hand durchgeführt. Dies umfasst die Überprüfung von Beweglichkeit, Kraft, Schmerzempfinden, Sensibilität und anderen Funktionen der Hand und des Arms. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden dokumentiert, um den Verlauf der Therapie und den Erfolg der Behandlung zu verfolgen.
  • Funktionsüberprüfungen: Hier werden spezielle Tests durchgeführt, um die genaue Funktionalität der Hand zu bestimmen. Dazu können Tests der Feinmotorik, Griffkraftmessungen oder spezielle funktionelle Tests gehören, die auf die individuellen Beschwerden und Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sind.

 

Bindegewebstechniken

Durch Verletzungen, Operationen oder Vernarbungen kann das Bindegewebe an Elastizität verlieren, was die Beweglichkeit der Hand einschränkt. Ergotherapeuten wenden spezielle Bindegewebstechniken an, um dieses Gewebe wieder zu mobilisieren:

 

  • Manuelle Mobilisation: Dabei handelt es sich um Techniken, bei denen das Gewebe mit den Händen bearbeitet wird, um Verklebungen und Verhärtungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern.
  • Spezielle Bindegewebstechniken: Diese Techniken zielen darauf ab, die Elastizität des Bindegewebes zu verbessern. Dies kann durch tiefes Kneten, Streichen oder Dehnen des Gewebes erreicht werden. Ziel ist es, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren.

 

Narbenbehandlung / Narbenmobilisation

Nach einer Operation oder Verletzung ist die richtige Narbenbehandlung entscheidend, um langfristige Bewegungseinschränkungen zu vermeiden:

 

  • Narbenbehandlungstechniken: Dazu gehören verschiedene manuelle Techniken, wie das gezielte Massieren und Dehnen des Narbengewebes, um Verklebungen zwischen der Narbe und dem darunterliegenden Gewebe zu verhindern. Durch diese Techniken wird die Elastizität des Narbengewebes gefördert.
  • Narbenmobilisation: Hierbei handelt es sich um die gezielte Bewegung und Mobilisierung der Narbe. Durch vorsichtige Dehnungen und Mobilisationstechniken wird verhindert, dass das Narbengewebe mit den tieferliegenden Strukturen verwächst, was zu Bewegungseinschränkungen führen könnte. Ziel ist es, die Narbe so geschmeidig wie möglich zu halten, um die Funktionalität der Hand zu erhalten.

 

Diese Techniken und Methoden sind integrale Bestandteile der handtherapeutischen Ergotherapie und tragen maßgeblich zur Verbesserung der Handfunktion nach Verletzungen oder Operationen bei.

 

Ultraschalltherapie

Die Ultraschalltherapie nutzt hochfrequente Schallwellen, die tief in das Gewebe eindringen und mehrere positive Effekte hervorrufen:

 

  • Aktivierung des Stoffwechsels: Die Schallwellen regen den Zellstoffwechsel an und fördern die Regeneration von Gewebe.
  • Beschleunigter Lymphfluss: Die Therapie unterstützt den Abtransport von Lymphflüssigkeit, was zur Verringerung von Schwellungen beiträgt.
  • Mikromassage: Die Schallwellen wirken wie eine feine Massage auf die Hautschichten, was die Zellaktivität erhöht und die Muskulatur entspannt.
  • Förderung von Kollagen und Elastin: Ultraschall stimuliert die Produktion von Kollagen und Elastin, was die Elastizität und Festigkeit der Haut verbessert.

 

Sensibilitäts- und Desensibilitätstraining

Nach Nervenverletzungen oder anderen Schädigungen kann die Sensibilität in den betroffenen Bereichen beeinträchtigt sein:

 

  • Sensibilitätstraining: Hierbei werden spezielle Materialien und Übungen verwendet, um die Berührungs- und Bewegungsempfindungen zu verbessern und das normale Empfinden wiederherzustellen.
  • Desensibilitätstraining: Dieses Training zielt darauf ab, übermäßige Empfindlichkeit oder unangenehme Missempfindungen zu reduzieren, indem das Nervensystem durch gezielte Reize umtrainiert wird.

 

Manuelle Therapie

Die Manuelle Therapie ist ein zentraler Bestandteil der Handtherapie und dient der Behandlung von Funktionsstörungen im Bewegungsapparat:

 

  • Vorbereitung auf Bewegungstraining: Durch manuelle Techniken wie Mobilisation oder Dehnung werden die Gelenke und Muskeln auf das aktive Bewegungstraining vorbereitet.
  • Verbesserung der Beweglichkeit: Die manuelle Therapie hilft, Bewegungen anzubahnen, die Beweglichkeit zu verbessern und Gelenkversteifungen vorzubeugen.

 

Passives Bewegen / Passive Mobilisation / Funktionelles Training

Diese Methoden unterstützen die Rehabilitation durch gezielte Bewegungen:

 

  • Passive Mobilisation: Der Therapeut bewegt die Hand oder den Arm des Patienten passiv, um die Gelenke beweglich zu halten und die Heilung zu fördern.
  • Funktionelles Training: Dabei wird die gesamte obere Extremität durch Übungen und Bewegungen trainiert, um die Funktionalität wiederherzustellen und zu verbessern.

 

Anwendungen von Kinesiologischen Tapes

Kinesiologisches Tape wird als ergänzende Maßnahme in der Therapie eingesetzt:

 

  • Unterstützung der Muskel- und Gelenkfunktion: Das Tape stabilisiert die Muskeln und Gelenke, ohne die Beweglichkeit einzuschränken, und fördert den Heilungsprozess.
  • Verbesserung der Beweglichkeit: Durch die Unterstützung der Muskulatur und die Entlastung der Gelenke wird die Beweglichkeit verbessert und der Heilungsprozess beschleunigt.

 

ADL-Training (Activities of Daily Living) und Hilfsmittelberatung

Das Training der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) ist ein wichtiger Bestandteil der Ergotherapie:

 

  • ADL-Training: Patienten üben gezielt Alltagshandlungen, um ihre Feinmotorik und Selbstständigkeit im täglichen Leben zu verbessern.
  • Hilfsmittelberatung: Ergotherapeuten beraten und schulen Patienten im Einsatz von Hilfsmitteln, die ihnen helfen, ihren Alltag besser zu bewältigen.

 

Feinmotorik-Training

Dieses Training konzentriert sich auf die feinen, präzisen Bewegungen der Hand:

 

  • Übungen für die Hand- und Fingermuskulatur: Durch spezielle Greif- und Bewegungsübungen wird die Feinmotorik verbessert, besonders nach längerer Ruhigstellung oder Verletzung.
  • Wiederherstellung der Bewegungspräzision: Das Training zielt darauf ab, die genaue Dosierung und Kontrolle kleiner Bewegungen wiederherzustellen.

 

Spiegeltherapie

Die Spiegeltherapie nutzt die Plastizität des Gehirns, um Bewegungen und Empfindungen zu verbessern:

 

  • Wiederherstellung des Körperschemas: Durch den Einsatz eines Spiegels, der das gesunde Körperteil reflektiert, wird das Gehirn dazu angeregt, das Körperschema neu zu organisieren.
  • Anwendungsgebiete: Diese Therapie ist besonders wirksam bei Patienten mit CRPS (Morbus Sudeck), Phantomschmerzen, Schlaganfällen oder Nervenverletzungen.

Schienenbau

In der Ergotherapie werden Schienen individuell angepasst und hergestellt, um den Heilungsprozess zu unterstützen:

 

  • Statische und dynamische Schienen: Diese Schienen werden aus thermoplastischem Material gefertigt und dienen der Stabilisierung, Entlastung oder Mobilisierung der Hand.
  • Individuelle Anpassung: Die Schienen werden speziell auf die Diagnose und die anatomischen Gegebenheiten der Hand des Patienten abgestimmt und sind eine wichtige Ergänzung zur Therapie.